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1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen
Autoren: Jason Dark
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jetzt rächen. Wäre sie normal geblieben, hätte sich die Cavallo schon längst gezeigt, so aber musste sie ihre Helfer losschicken.
    Am besten wäre es gewesen, wenn es einen unterirdischen Tunnel gegeben hätte, der vom Grundstück nach außerhalb führte. Das war leider nicht der Fall, und so mussten sie sich etwas einfallen lassen oder weiterhin warten.
    Sheila wollte noch etwas wissen. »Wann habt ihr sie denn zum letzten Mal gesehen?«
    Johnny gab die Antwort. »Das ist schon etwas länger her. Jedenfalls habe ich sie nicht im Vorgarten entdeckt. Den habe ich nämlich im Auge gehalten.«
    »Und was ist mit dem Garten hinter dem Haus?«
    Da konnte ihr keiner der Männer Auskunft geben. Zudem hatten sie das Rollo vor die Scheibe gelassen. Der Blick in den Garten war ihnen somit verwehrt. Und an der Rückseite des Hauses gab es leider keine Überwachungskameras.
    »Sie könnten also im Garten sein«, sagte Sheila.
    »Das ist möglich«, gab Bill zu, »aber ich glaube nicht so recht daran, nein, nein, die haben sicherlich was anderes vor. Sie wollen uns zermürben. Geduld werden sie haben, besonders dann, wenn ein so großes Ziel auf sie wartet.«
    Das traf zu, aber leicht würden die Conollys es ihnen nicht machen.
    Johnny meldete sich ab. Er wollte zurück in sein Zimmer gehen.
    »Und was willst du dort?«
    »Ich will von dort einen Blick in den Garten werfen, um zu sehen, ob sich dort jemand aufhält. Die Beleuchtung habt ihr doch angelassen, nehme ich an.«
    »Ja, das ist der Fall.«
    »Gut.«
    »Aber sei auf der Hut.«
    Johnny sagte nichts mehr. Er kannte seine Mutter, die musste so etwas loswerden. Wäre es anders, dann hätte er gedacht, dass sie krank geworden wäre.
    Sheila und Bill blieben zurück. Beide schauten sich an, und beide wusste nicht so recht, was sie sagen sollten, bis Sheila meinte: »Sie muss aus dem Haus, Bill.«
    Der Reporter nickte. »Ja, das ist mir klar. Aber wir können sie nicht einfach so gehen lassen. Die Tür öffnen und sagen, dass sie verschwinden soll.«
    Sheila verdrehte die Augen. »Das weiß ich auch, Bill. Dann müssen wir nach einer anderen Möglichkeit suchen.«
    »Sie aus dem Haus schmuggeln.«
    »Zum Beispiel.«
    »Und wie?«
    Sie winkte ab. »Keine Ahnung. Uns fällt schon noch eine Lösung ein.«
    »Das ist zu hoffen«, sagte er. »Vielleicht können wir sie ablenken. Wäre nicht schlecht.«
    »Und was ist mit John Sinclair?«
    Bill lachte kurz. »Ich hoffe, dass er sich bald meldet. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    Johnny kehrte zurück. Gespannt schauten Sheila und Bill ihren Sohn an.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts gesehen. Aber ich bin auch nicht draußen gewesen. Das wäre dann der nächste Schritt.«
    Sheila winkte mit beiden Händen ab. »Nein, Johnny, das lass lieber sein. Es ist zu gefährlich. Darauf warten sie doch nur. Stell dir vor, sie sind plötzlich da und holen dich als Geisel. Das wäre für sie dann perfekt.«
    »Stimmt. Dann könnten sie Serena mit mir erpressen.«
    »Deshalb werden wir auch im Haus bleiben«, erklärte Bill, »aber wir werden uns wehren, wenn sie versuchen sollten, ins Haus zu kommen, das steht fest.«
    Sheila und Johnny sagten darauf nichts. Sie lauschten allerdings, und das nicht grundlos, denn sie hörten alle die Schritte, die sich der Küche näherten.
    Es musste ihnen niemand sagen, wer da kam. Sie sahen es Sekunden später selbst. Serena tauchte auf. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt Sachen von Sheila.
    Die glänzende Hose, den grauen Pulli mit dem hohen Rollkragen, die Schuhe, die bis über die Knöchel reichten, das hätte auch Sheila anziehen können.
    »Du, Serena?« Sheila wunderte sich. »Was ist denn los? Du hast dich umgezogen und siehst so aus, als wolltest du nach draußen gehen und uns verlassen.«
    Die Frau mit dem Blut der heiligen Walburga in ihren Adern nickte nur. »Ja, ich werde euch verlassen.«
    »Ach? Und weshalb?«
    »Das ist ganz einfach. Ich bringe euch nur in Gefahr. Ihr habt schon genug für mich getan. Das fing in Tirol an und ging hier in London weiter.« Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
    Mit diesem Auftritt hatten die Conollys nicht gerechnet. Sie wussten nicht, was sie sagen sollten, und schauten sich leicht verlegen an. Dass Serena so überstürzt aufbrechen wollte, das kam ihnen schon ungewöhnlich vor.
    Sheila schüttelte den Kopf. »Bitte, Serena, ich kann dich ja verstehen, dass du verschwinden willst, aber es ist gefährlich für dich. Die andere Seite ist
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