Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihm?«
    »Jetzt.«
    »Und was ist mit mir?«
    Ich musste nicht lange nachdenken, um eine Antwort zu geben. »Es ist besser, wenn du hier im Zimmer bleibst. Hier bist du zunächst mal sicher, denke ich.«
    Sie schaute mich an. Begeistert war sie nicht, das sah ich. Aber einen besseren Vorschlag hatte sie auch nicht. Dafür eine Frage.
    »Wann bist du wieder hier? Es macht mir keinen Spaß, mit dieser armlosen Leiche zusammen zu sein.«
    Das verstand ich. Ich machte kurzen Prozess. Die Nasszelle war zwar klein, aber Greg passte trotzdem hinein. Auch wenn er nicht bequem lag. Das machte einem Toten nichts aus. Er klemmte in der Dusche, und ich holte auch seinen Arm, den ich neben ihn legte.
    Dann schloss ich die Tür und ging zu meiner Verbündeten. »Zufrieden, Lilian?«
    »Ja, das bin ich jetzt. Das war echt schlimm für mich, ihn zu sehen.«
    »Kann ich mir denken.« Ich tippte gegen ihre Schulter. »Jedenfalls bleibt es dabei, was wir besprochen haben.«
    »Jetzt schon.«
    Ich wollte zur Zimmertür gehen, aber Lilian hielt mich fest. Als ich mich umdrehte, sah ich in ihr sorgenvolles Gesicht.
    »Bitte, gib auf dich acht, John. Dieses Haus ist nicht so harmlos. Rein kommt man immer, aber raus weniger gut...«
    »Danke für den Rat.« Es war mein letzter Satz, bevor ich die Tür öffnete und das Zimmer verließ...
    ***
    Auch wenn sie nicht körperlich angegriffen wurden, fühlten sich die Conollys nicht besonders wohl in ihrer Haut. Sie hielten sich zwar in ihrer bekannten Umgebung auf, aber zu wissen, dass man sie und das Haus unter Kontrolle hielt, das machte ihnen schon zu schaffen.
    Es würde noch eine lange Nacht werden, in der sie wohl kaum Schlaf finden würden. Aber sie drehten nicht durch, sie wurden auch nicht übernervös, sie nahmen es hin. Schließlich waren sie so etwas gewohnt. Unzählige Male schon hatten die Gegner versucht, sie in ihrem eigenen Haus zu vernichten.
    Sheila hatte sogar etwas zu essen auf den Küchentisch gestellt. Schnell aufgetaute und leicht gebackene Fingerfoods, die von allen Dingen Johnny schmeckten. Er wirkte ernst und entschlossen. Er fühlte sich jetzt richtig aufgenommen, was Sheila bemerkte. Sie sprach ihn jedoch nicht darauf an und behielt ihre Befürchtungen für sich.
    Wieder mal trafen sich die Conollys in der Küche. Sie sprachen von John Sinclair und wunderten sich, dass sie von ihm noch nichts gehört hatten.
    »Das wollen wir auch so lassen«, sagte Bill. »Ich habe keinen Bock darauf, ihn anzurufen. Wer weiß, in welcher Lage er sich befindet? Da will ich nichts verkehrt machen.«
    Johnny war der gleichen Meinung, und auch Sheila stimmte zu. Sie beschäftigte sich mehr mit ihrer Situation und fragte mit leiser Stimme, wie ihre beiden Männer die Lage sahen. Ob die Halbvampire weiterhin das Haus beobachteten oder abzogen?
    Johnny hob die Schultern.
    Bill meinte: »Ich denke, dass sie noch bleiben werden. Sie sind an Serena interessiert. Sie haben von der Cavallo den Auftrag erhalten, sie zu töten. Und das werden sie auch versuchen. Sie haben zudem Zeit und können sich tagelang hier in der Nähe aufhalten. Das kann zu einer Belagerung kommen, davon gehe ich aus.«
    Die Aussage gefiel Sheila gar nicht. »Was sagst du denn da, Bill? Das kann nicht wahr sein. Das glaube ich nicht. Belagern! Wir werden sie verscheuchen! Ich habe keine Lust, mich als Opfer einer Belagerung zu sehen. Wir können sie auch wegschaffen lassen.«
    »So einfach nicht, Mutter.«
    »Ach, der Herr Sohn hat auch was zu sagen?«
    »Habe ich.« Johnny nickte. »Sie tun doch nichts. Sie greifen uns nicht an. Sie sind noch nicht auf unser Grundstück vorgedrungen, jedenfalls habe ich keinen gesehen. Deshalb gibt es keinen Grund, sie entfernen zu lassen. Sie haben kein Gesetz übertreten.« Johnny hob die Schultern. »Das ist nun mal so.«
    Sheila setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich jedoch anders und winkte ab. »Soll das dann zu einem Nervenkrieg ausarten?«, fragte sie.
    »Möglich«, meinte Bill, der an der Tür lehnte. »Wir werden auch noch mit Serena über dieses Problem reden müssen. Es kann ja sein, dass sie eine Lösung weiß.«
    »Nicht schlecht, Bill. Du solltest sie fragen.« Sheila hatte mit Nachdruck gesprochen.
    Jeder der Conollys sah ein, dass es auf die Dauer keine Lösung war, wenn Serena bei ihnen blieb. Sie musste ihren eigenen Platz im Leben finden. Allerdings würde Justine Cavallo etwas dagegen haben. Durch Serena war sie schwach geworden, und dafür wollte sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher