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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation
Autoren: Unbekannt
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beabsichtigte. Phermi eilte hinaus und verschwand aus dem Erfassungsbereich der Kameras. Als Oberster Lagerherr kannte er sich in SCHERMOTT am besten von allen Grenzländern aus. Dies wußte er zu nutzen.
    In einer Ausrüstungskammer der Koordination beschaffte er sich ein kleines, tragbares Gerät, mit dessen Hilfe er die Schaubildprojektoren anzapfen und den Weg des Fremden verfolgen konnte. Er setzte sich regelrecht auf seine Spur und verdrehte damit die Realitäten. Der Jäger wurde zum Gejagten.
    Von dem, was das Wesen redete, verstand Phermi nichts, denn es benutzte keinen Translator. Die Bewegungen sagten jedoch viel aus, und von Rou zu Rou lernte der Vakuta den Fremden besser verstehen. Es gelang ihm sogar, durch Beobachtung seines Verhaltens auf seine geistigen Prozesse Rückschlüsse zu ziehen. Das Wesen aus den Tiefen des Universums besaß eine hohe Intelligenz und viel Erfahrung.
    Phermi erkannte erst jetzt, daß dieser Adams sich von den vielen tausend Fremden unterschied, die derzeit kämpfend und wütend durch SCHERMOTT zogen. Die Waren, die es hier zu Millionen gab, schienen für ihn keinerlei Bedeutung zu besitzen. Folglich hielt er Ausschau nach etwas anderem.
    Der Oberste Lagerherr wollte wissen, was es war, und rückte dem Fremden näher. Dieser durchstreifte scheinbar wahllos den dritten Ring und ging mehrmals im Kreis. Schließlich kam er zu einem Ergebnis und wandte sich entschlossen in eine bestimmte Richtung.
    Der Korridor führte in seiner Verlängerung in die Umgebung der Koordination.
    Phermi beschloß, den Fremden abzulenken. Der Vakuta zog sich ein Stück von seinem Opfer zurück und rief mit Hilfe eines Terminals eine Gruppe Roboter herbei. Er gab ihnen den Auftrag, den Fremden zu bedrängen und alle Zugänge zu versperren, die nicht zur Koordination führten. Das mußte ihn verwirren und brachte ihn mit Sicherheit vom richtigen Weg ab.
    Doch es kam anders. Als der Vakuta den kleinen Senderaum verließ, starrte er in die Mündung einer schweren Waffe. Phermi versteifte sich und schloß bereits mit dem Leben ab.
    „Du wirst dich schon gefragt haben, warum es in unserer Nähe keine Eindringlinge gibt", vernahm er die Worte des Translators. „Das habe ich angeordnet, um ungestört vorgehen zu können. Du bist Phermi, nicht wahr?"
    Der Blick mit einem einzigen Auge hinter die Helmscheibe verschaffte dem Vakuta die Gewißheit, daß er es tatsächlich mit diesem Adams zu tun hatte. Er wich zwei Schritte zurück.
    „Du sagst die Wahrheit. Ich bin der Oberste Lagerherr von SCHERMOTT."
    Der Fremde deutete mit der Waffe auf die Tür, durch die Phermi soeben gekommen war.
    „Geh wieder da hinein!"
    Der Vakuta gehorchte wortlos. Es hatte keinen Sinn, jetzt noch etwas zu sagen oder zu tun. Gegen ein Wesen wie dieses vermochte er mit seinem Waffengürtel oder gar mit Körperkraft nichts auszurichten. Es sei denn, es gelang ihm, den anderen zu umklammern. Da dieser aber in seinem Schutzanzug steckte, schloß Phermi auch diese Möglichkeit aus. Zu seinem Erstaunen entdeckte er, daß der andere im Unterschied zu all den anderen Fremden eine Wölbung am Rücken besaß, die sich deutlich abzeichnete.
    „Schieß endlich!" forderte Phermi ihn auf. „Ich habe mit dem Leben abgeschlossen."
    Das Wesen lachte auf.
    „Ich achte dein Leben, Phermi. Ich bin aus einem völlig anderen Grund gekommen. Setz dich!"
    „Das geht nicht. Es gibt hier kein Gestänge."
    „Dann bleib stehen." Der Fremde setzte sich auf den Boden und klappte den Helm zurück. Der Pelz auf seinem Kopf bestand aus schütterem Gestrüpp. Ein Alterszeichen?
    „Frage mich, ich werde antworten. Ja, ich beeile mich sogar, damit ihr bald abzieht und der Spuk in SCHERMOTT aufhört."
    „Du kommst mir entgegen? Gut. Wo in Hirdobaan finde ich Gomasch Endredde?"
    „Das weiß keiner. Ganz sicher weiß es keiner mit Ausnahme der Maschtaren. Für uns ist Gomasch Endredde nicht mehr als ein Gerücht, eine Legende, an der jedoch niemand in unserer Galaxis zweifelt."
    „Wo finde ich die Maschtaren?"
    „Niemand weiß es. Maschtaren sehen nicht aus und wohnen nirgends. Man wird von einem Maschtaren gefunden, niemals aber umgekehrt."
    „Wo lagern die Imprint-Waren?"
    „Es gibt in ganz Hirdobaan keine solchen Waren. Ihr sucht also vergebens."
    „Es handelt sich um Gegenstände, die eine eigenartige Faszination auf den Betrachter oder Käufer ausüben. Du weißt wirklich nichts davon?"
    Plötzlich zeigte die Waffe wieder auf den Körper des Vakuta;
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