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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania
Autoren: Anonymous
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Schon einmal warst du ein Sünder. Schon einmal hast du gemordet.
    Dich gegen den Einen Gott gerichtet, der Seine allmächtige Kralle dein Leben lang schützend über dich hielt.
    Schon einmal hast du Buße getan.
    Schon einmal Vergebung erfahren.
    Von dem Einen Gott, dessen Gnade und Güte unendlich ist, wie die Wellen des rot glitzernden Sandes.
     
    *
     
    Cis-Alpha, 157.000 Teals { * } von Kridania entfernt, 24. Sampan-Dor, im Jahre 19 Seran-Pakor, im Jahre 11.562 Marton-Sar
     
    Sun-Tarin starrte mit leicht geöffnetem Schnabel auf den Panoramabildschirm des Schlachtschiffes. Was sich da plötzlich vor seinen Augen manifestierte, war unfassbar. Ein Raumphänomen? Schiffe unbekannter Bauart? Oder waren es tatsächlich Lebewesen ? Von der Art her, wie die Umrisse sich durch das All bewegten, konnte man das fast glauben. Doch war dies möglich? Lebende Wesen im Weltraum?
    Der Aufbau der einzelnen Ankömmlinge wirkte nicht mechanisch konstruiert, sondern filigran. Lange Tentakel schlugen wellenförmig aus, als könnten sich die sonderbaren Erscheinungen so im freien Raum bewegen, als wären sie in ihrem Element.
    Was sich auf dem Bildschirm abspielte, ließ Sun-Tarin schwindeln: Die weißen, nikdarenförmigen { ** } Umrisse tauchten aus dem Nichts mitten in der Raumschlacht auf und sorgten ohne Kontaktaufnahmeversuch oder Kennungstransmission für ein Blutbad. Dabei griffen sie gleichermaßen Schiffe der Solaren Welten und die Raumer seiner Kridanbrüder an.
    Grellgelb glühende, rot umhüllte Strahlen jagten zwischen den weißen Tentakeln der Geschöpfe hervor und trafen auf zwei Raumer der eben angekommenen Verstärkung der Planetaren Abwehr auf dem Mond Sagunta. Die Raumer glühten violett auf, hielten dem Beschuss einige Augenblicke mit ihren Schutzschirmen stand und zerstoben dann in einem Partikelregen. Von einem Moment zum anderen waren sie ausgelöscht, als hätten sie nie existiert.
    Sun-Tarin wurde übel. Seine Augenlider zuckten vor Zorn und Entsetzen.
    »Sind das Verbündete der Solaren Welten?«, krächzte Njan-Kartim neben ihm. Der junge Tanjaj hatte die Krallen fest ineinander gepresst. Wie Sun-Tarin saß er an einem eigenen Konsolenplatz, am Waffenleitstand auf der Brücke der GOTTESKRALLE III, und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das unfassbare Schauspiel.
    Milchig-weiße Spiralarme verfärbten sich rot, überzogen alles, was sich innerhalb des Raumsektors bewegte, mit Feuer und Glut.
    Noch befand sich die GOTTESKRALLE nicht im Erfassungsbereich der Erscheinungen. Doch schon jetzt war es fraglich, ob ein Entkommen noch möglich war.
    Das Schiff war beschädigt, etliche Treffer des Feindes hatten dafür gesorgt, dass sich die GOTTESKRALLE an den Rand des Schlachtfeldes zurückziehen musste, um die Schäden sichten zu können. Jetzt aber bewegte sich die Schlacht wieder auf das Schiff zu, und bald würden sie erneut in ihr Zentrum eintauchen.
    Einmal mehr verfluchte Sun-Tarin sein Schicksal. Als der Raisa ihn gefragt hatte, ob er an den Raumpatrouillen der neuen Schiffe der Vulture-Nova-Klasse teilnehmen wolle, hatte er nicht Nein sagen können. Er war ein Krieger, ein Tanjaj, raumschlachterprobt, und vor allem stand er nun – nachdem der Krieg zwischen den Solaren Welten und dem Kridanischen Reich erneut entflammt war – unter dem Verdacht ein Sympathisant der Schnabellosen zu sein. Immerhin hatte er menschliche Freunde. Gerade deshalb hatte er sich der Planetaren Abwehr zur Verfügung stellen müssen – um seine Loyalität unter Beweis zu stellen.
    Und dann gab es da noch den anderen Grund. Jenen Grund, der Sun-Tarin Nacht für Nacht Albträume bescherte, und wegen dem er am liebsten weit fort wäre. Weit fort vom Palast und vom kridanischen Herrscher, dem Raisa.
    »Angriff!«, brüllte die raue Stimme von Herkan-Dur, dem Obersten Befehlshaber der GOTTESKRALLE III. Seine Stimme kam von einem erhöhten Standpunkt hinter ihnen. Der Kommandant stand auf einer Plattform im hinteren Teil der Brücke. Seine Klauenkrallen waren um die oberste Stange eines Geländers gekrampft. Seine Fußkrallen schlangen sich um eine Tanjem-Stange, die ihm im Falle von Turbulenzen zusätzlichen Halt gab.
    Sun-Tarin riss sich zusammen und schob die düsteren Gedanken beiseite. Er war in dieser Schlacht. Was auch immer in der Vergangenheit geschehen war, es durfte seine Gegenwart nicht beeinflussen, wenn er überleben wollte. Mit sicheren Klauengriffen richtete er die Zieljustierung des ihm zugeteilten Pols
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