Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jahrhundert, würden auf verschiedenen Planeten höhere Lebewesen entstehen und mit Sicherheit irgendwann auch Intelligenz hervorbringen.
    Von den Shuwashen sahen und hörten sie nichts. Weder sie noch ihre Androiden betraten die Oberfläche des dritten Planeten. Wasser gab es auch in der Tiefe genug im Unterschied zu Lillebo. Wie viele Generationen in dieser langen Zeit gekommen und gegangen waren, der Ritter und sein Orbiter wußten es nicht zu sagen. Der Zeitpunkt, an dem diese Wesen die Oberfläche des Planeten für sich entdecken würden, weil die Erinnerung an die Verfolger langsam versiegte, lag in ferner Zukunft. Ausgestorben waren sie nicht, das maßen die empfindlichen Anlagen der STORMON deutlich an.
    Die ganze Zeit über hatte es rund zwei Dutzend Materialisationen über Shjemath gegeben, ein Großteil davon Trümmerstücke von beträchtlicher Größe, gewissermaßen Nachzügler. Einmal war ein kleines Schiff mit Besatzung herübergewechselt, direkt von Oosinom, wie die Befragung ergeben hatte.
    Permanoch hatte sie gefangengesetzt, und nach einer Weile waren sie kurz nacheinander gestorben. Die Tatsache, daß ein Teil des Übergangs noch immer benutzt werden konnte, führte Permanoch und Rhoubil vor Augen, daß sie in ihrer Wachsamkeit über Rotsand nicht nachlassen durften. Von da an beschränkten sie ihre Ausflüge auf das Frenczy-System, um stets in der Nähe zu sein, wenn sich etwas ereignete.
    In den zweiten fünfhundert Jahren machten sich die beiden einsamen Wesen an die Erforschung der äußeren Planeten und gewannen neue Erkenntnisse über die Funktionen die ser Welten im System der zehn Planeten. Sie untersuchten die Gashüllen und die flüssigen Kerne dieser Himmelskörper, und schließlich erprobten sie ihren Mut mit waghalsigen Spielen in der hohen Schwerkraft des achten Planeten.
    Rhoubil sandte seinem Ritter eine Warnung.
    „Permanoch, kehr sofort zurück!" Des Orbiters Stimme klang heiser. „Die STORMON meldet, daß eine Nachricht von den Porleytern eingetroffen ist."
    Permanoch von Tanxbeech beschleunigte in seinem Überlebensfeld und raste zurück zum Beiboot. Rhoubil führte es umgehend durch das Sonnensystem in Richtung Shjemath.
    Permanoch holte sich die Nachricht in die TAUVAN herüber. Er wollte es nicht glauben.
    „Sie haben ihre Versuche tatsächlich abgeschlossen. Sollten wir uns in ihnen getäuscht haben?"
    „Offensichtlich ist es so, mein Ritter.
    Die Botschaft der Porleyter war eindeutig. Sie hatten die Schwächung des Raum-Zeit-Kontinuums erforscht, so gut es ihnen möglich war. Sie hatten eine Maschine konstruiert, mit der diese Schwächung aufgehoben werden konnte. Und sie fügten dem Bauplan eine Anweisung bei, wie zu verfahren war. Erst sollte Permanoch die Maschine von einer Fabrik der Ordnungsmächte bauen lassen, sie dann über Shjemath einsetzen und anschließend die beiden durch die Experimente geschwächten Sektoren in Ordnung bringen. Danach war die kosmische Ordnung wiederhergestellt und die Gefahr beseitigt.
    Es klang so einfach, trotzdem hatten rund zweitausend Jahre Forschung dazu gehört, um dieses Ergebnis zu erreichen.
    Nach langer Zeit schickte Perma noch von Tanxbeech wieder einen Hyperfunkspruch hinaus ins All. Er bedankte sich bei den Porleytern, doch diese antworteten nicht. Sie hatten sich bereits nach Neu-Moragan-Pordh zurückgezogen. Vermutlich würde man nie mehr etwas von ihnen hören.
    „Es gibt Arbeit für dich, Orbiter", stellte Permanoch von Tanxbeech fest. „Nimm den Bauplan und mache dich auf den Weg nach GONDARAK. Die Koordinaten der Fabrik befinden sich in den Speichern der TAUVAN. In einer dieser Sterneninsel vorgelagerten Kleingalaxis liegt dein Ziel. Laß die Maschine bauen und kehre mit ihr hierher zurück."
    „Und du, mein Ritter?"
    „Ich werde hier wachen und den Übergang mit meinem Schiff und meinem Leben verteidigen."
    Permanoch wechselte in seine STORMON über; Rhoubil drehte ab und verließ das System Frenczy mit seiner gelben Sonne.
     
    *
     
    Die Trümmer der kleinen Flotte trieben zwischen Shjemath und dem fünften Planeten. Die STORMON flog von einem Wrack zum nächsten und desintegrierte es mitsamt seinem Inhalt. Es war ihre eigene Schuld gewesen. Sie hatten seine Warnung aus der Unsichtbarkeit heraus mißachtet und ihren Flug nicht fortgesetzt. Ein Sonnensystem, das über einen so energischen Wächter verfügte, mußte etwas Besonderes sein.
    Es war nicht das erste Mal, daß Frenczy Besuch erhielt. Hundert Jahre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher