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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand
Autoren: Unbekannt
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dem Mars ein aktiver Übergang existiert, den keiner sonst auf normale Weise wahrnehmen kann."
    „Das ist irgendwie unlogisch, Boris." Ashton starrte auf die Scheibe, die der Nexialist beständig zwischen seinen Händen drehte.
    „Wieso soll seit zwei Millionen Jahren niemand mehr diesen Übergang benutzt haben?"
    „Das ist nicht gesagt. Gedulde dich bitte ein wenig. Syntron, ich brauche eine Verbindung mit NATHAN."
    Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, bis die Hypersyntronik auf dem Mond sich meldete. In knappen Sätzen berichtete Boris Siankow all das, was sie durch die Scheibe erfahren hatten.
    „In der Tat stellen sich einige Fragen, Boris", sagte NATHAN, als Siankow fertig war. „Zum Beispiel, warum nicht einmal die Loöwer etwas von diesem Feld über der Marsoberfläche zu bemerken schienen, als sie zeitweise den Planeten besetzt hielten. Die Frage, warum noch nie ein Schiff beim Anflug auf den Mars spurlos verschwunden ist, läßt sich so erklären, daß das Feld offenbar von unserer Seite her so schwach war, daß es keine Wirkung erzeugte.
    Zudem dürfte sich der aus dem zerstörten Planeten Oosinom entstandene Asteroidengürtel so stabilisiert haben, daß keine Felsbrocken mehr durch den Übergang fallen. Er dürfte zudem nur noch fragmentarisch wirken, da er ursprünglich rund um - einen nicht mehr existenten Planeten lag. Jetzt, im Zusammenhang mit der Aktivierung der Sampler-Planeten, scheint das Feld wieder stärker zu wirken. Aber immer noch nur einseitig. Es gibt keinen Zweifel mehr, daß die Kristalle durch dieses Feld fallen und von der anderen Seite des Möbiusstreifens zu uns kommen. Nach den mir jetzt vorliegenden Informationen war es ein Fehler, die biokinetische Alptraumlandschaft zu zerstören. Ihre Wirkung auf die Kristalle hätte neue Erkenntnisse zutage gefördert."
    „Das ist zu einem Teil meine Schuld, daß sie nicht mehr existiert", gestand Siankow. „Ich hätte es verhindern können."
    „Es läßt sich nicht mehr ändern", sagte NATHAN. „Im übrigen habe ich veranlaßt, daß kein Schiff beim Anflug auf den Mars auch nur annähernd versucht, in einem Bereich zwischen fünfhundert und fünfzig Kilometern über der Oberfläche in den Horizontalflug überzugehen."
    „Danke, NATHAN. Daran habe ich nicht gedacht."
    Siankows Miene wurde nachdenk lich. Er dachte an die Informationen, die sie von den Ennox über die BASIS und die Ayindi besaßen. Das Trägerschiff hielt sich über Noman auf, und Perry Rhodan hatte Kontakt mit den Wesen von drüben. Die STYX und die ODIN befanden sich auf der Minusseite in jenem Sonnensystem, in dem vor zwei Millionen Jahren der Ritter der Tiefe den achten Planeten zerstört hatte, den die Ayindi als Versuchswelt benutzt hatten.
    Es blieb zu hoffen, daß bald wieder Ennox-Boten im Solsystem auftauchten und neue Nachrichten überbrachten.
    Dem Nexialisten schwindelte bei den Perspektiven, die sich durch die erste Expedition zur Großen Leere quasi ohne Zutun der Galaktiker ergeben hatten. Garantiert hatte nicht einmal Philip das Ausmaß der Konsequenzen erahnt, als er sie zu dieser Expedition überredet hatte.
    Aber der Ennox hatte ein Näschen für bedeutende Dinge.
    Die Gedanken Siankows kehrten in die Gegenwart zurück.
    Er blickte sich plötzlich suchend um und fragte dann: „Wo steckt Timmersson Gender? Ich sehe ihn nirgends."
    „Gender hat die Korvette bereits vor einer Stunde in einem Rettungsboot verlassen", verkündete die Syntronik des Schiffes. „Da mir entsprechende Anweisungen fehlten, gab es keinen Grund, ihn daran zu hindern."
    Ashton fluchte unbeherrscht. „Und wo steckt der Kerl jetzt?"
    „Er flog mit Höchstbeschleunigung ab und müßte den Roten Planeten bereits erreicht haben."
    „Wir schicken eine Suchmeldung hinunter. Aber wie ich die Dinge sehe, kommen wir zu spät", murmelte Boris Siankow düster.
     
    15.
     
    „Dreh ab und warte, bis einer der Gleiter dich aufnimmt!"
    „Ich denke nicht daran."
    „Wir spaßen nicht. Kehr um!" Timmersson Gender stieß ein unterdrücktes Lachen aus. Was wollten sie eigentlich? Längst glühte draußen außerhalb des Schutzschirmes die Atmosphäre. Noch ein paar Augenblicke, dann schaltete die Automatik auf Antigrav um, um die starken Ionisierungsprozesse der ohnehin künstlich durch Kernaufladung verdichteten Marsatmosphäre zu dämpfen.
    Sie konnten ihn nicht aufhalten, und sie würden nicht riskieren, Gewalt gegen ihn anzuwenden. Den Zeitpunkt, ihn draußen im Raum abzufangen, hatten
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