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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand
Autoren: Unbekannt
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nach Rhoubils Abflug war ein Konvoi aus robotischen Einheiten erschienen. Vielleicht gehörten sie jener Zivilisation an, vor der die Shuwashen geflohen waren. Permanoch fragte nicht lange. Er manipulierte die Steuerautomaten und ließ den Konvoi sich in die Sonne stürzen.
    Vierzig Jahre später kam ein riesiges Schlachtschiff durch den Übergang und griff sofort den Planeten an. An Bord befanden sich keine Ayindi, und aus einigen Funksprüchen ging hervor, daß die Insassen nicht wußten, wo sie sich befanden. Ihr Schiff wies keine negative Strangeness auf, folglich war es auf irgendeine Weise hinübergelangt und kehrte jetzt zurück.
    Es überstand den Angriff auf Shjemath nicht. Permanoch von Tanxbeech zerstörte es und ebenso die Flotte, die sich seit mehreren Wochen in der Nähe des vierten Planeten aufhielt.
    Der Ritter der Tiefe tilgte alle Spuren der Wracks und ihrer Insassen und kehrte dann unsichtbar wie immer in einen Orbit um Shjemath zurück.
    „Tausend Jahre sind inzwischen vorüber, seit Rhoubil gegangen ist", meldete die STORMON.
    Permanochs Gemüt geriet ins Wanken. Beinahe wäre er aufgebrochen und hätte sich auf die Suche nach seinem Orbiter gemacht. Doch er entschied sich dagegen. Unter keinen Umständen wollte er die Nähe des vierten Planeten verlassen und dadurch dem Zufall in die Hände spielen. Die Beaufsichtigung Shjemaths ging allem anderen vor. Und in der Kleingalaxis, wo GONDARAK lag, gab es nichts Auffälliges zu orten, was ihn alarmiert hätte.
    „Rhoubil ist ein intelligenter Kerl", beruhigte er sich selbst. „Wenn es Probleme gibt, wird er sich melden. Und es stellt für ihn auch kein Problem dar, selbst eine umfangreiche Maschine mit Hilfe des Beiboots hierherzubringen."
    Von Quidor hatte er in all der Zeit nichts mehr gehört, auch keine Botschaft von der Unermeßlichen Lücke erhalten.
    „Ich bin des sturen Wartens überdrüssig", erkannte er und begann, Vorbereitungen für einen Wandel zu treffen.
    Er schaffte Aggregate und Speicher hinab nach Shjemath, öffnete die leere Kaverne und begann, ein Monument zu errichten. Auf einem Sockel schuf er einen Block aus spezieller Formenergie mit konservierender Wirkung. In den Sockel integrierte er einen mentalen Speicherblock, dem er alles anvertraute, was mit seinem Auftrag zu tun hatte. Den Memospeicher und die Formenergie programmierte er so, daß sie auf eine bestimmte Art Aus strahlung reagierten, nämlich die Aura der Ritter der Tiefe, die der Orbiter und aller anderen Beauftragten von kosmischen Mächten, etwa von Superintelligenzen.
    Zwanzig Tage arbeitete er an diesem Projekt, ehe er an Bord der STORMON zurückkehrte. Er holte das Schiff herab nach Shjemath und vertäute es an einem sicheren Ort. Ein letztes Mal schwebte er über die Oberfläche des kleinen Planeten, dann verschwand er in der Tiefe, und über ihm schloß sich der Fels.
    „Du kannst mich hören, Schiff. Gib mir Bescheid, wenn sich etwas ändert."
    Er betrat den Raum, in dem der Sockel auf ihn wartete.
    „Nichts verändert sich, Permanoch von Tanxbeech", lautete die Antwort. Der Ritter der Tiefe trat zu dem Block und betrachtete ihn.
    Das Gebilde ragte vor ihm auf, groß genug, um ihn und seinen Orbiter aufzunehmen. Es mußte sich mit ihm begnügen, und Permanoch hoffte, daß Rhoubil bald zurückkehrte und den Block zur Auflösung brachte.
    Egal, ob es zwei Jahre waren oder zweitausend, der Block konservierte Körper und Geist; Permanoch würde irgendwann in der Zukunft frisch und lebendig an das Licht zurückkehren.
    „Noch immer nichts?" klirrten seine Mandibeln.
    „Nein. Tut mir leid."
    „Auch gut. Desaktiviere dich jetzt, bis du von mir einen gegenteiligen Befehl erhältst."
    „Ich desaktiviere mich."
    Die Automaten der STORMON schwiegen, und Permanoch von Tanxbeech tat den entscheidenden Schritt. Er legte seinen Anzug ab und sah zu, wie dieser sich auflöste und keinerlei Spuren hinterließ.
    Nackt und dunkel glänzend trat der Ritter der Tiefe dicht an den Block heran und berührte ihn mit seinen sechs Armen.
    „Nimm mich auf - und konserviere mich gut."
    Mit diesen Worten stieg er in den Block hinein. Die Formenergie verhielt sich wie eine zweite Haut und umhüllte ihn. Bläschen bildeten sich und versorgten ihn mit Atemluft, bis er sich in die richtige Position gebracht hatte. Er zog die Arme an den Körper und winkelte die Beine leicht an, eine bequeme Stellung wie im Puppenstadium.
    Permanoch von Tanxbeech erstarrte, und mit ihm erstarrte auch
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