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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel
Autoren: Jason Dark
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werde die Flasche jetzt öffnen, und ich lasse euch zuschauen, wie ich den Extrakt trinke, der mir das ewige Leben schenken wird. Und wenn ich das bekommen habe, werdet ihr in den Tod gehen …«
    Mehr sagte er nicht. Dafür fasste er den Korken an, um ihn aus der Öffnung zu ziehen …
    ***
    Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und hoffte auf einen durchschlagenden Erfolg. Es war ein Test, und ich hoffte – ja, ich hoffte. Mehr konnte ich nicht tun.
    William Harding hatte mich gehört. Er war für einen winzigen Moment irritiert. Er hob den Kopf an und schaute mir ins Gesicht. Mit einer derartigen Antwort hatte er nicht gerechnet. Wieder blickte er auf das Kreuz, das sich plötzlich veränderte.
    Ich hatte in diesen Momenten das Gefühl, ein Traum würde sich erfüllen, denn zum ersten Mal reagierte es bei einem normalen Menschen.
    Ein grelles Licht explodierte förmlich in der Hand des Mannes. Es war kein Licht, das mich blendete. Ich war es gewohnt, es zu sehen und auch hineinzuschauen, und ich sah einen Menschen, der zu einer Statue erstarrt war.
    Harding hielt die offene Hand mit dem Kreuz darauf leicht vorgestreckt, als wollte er mir meinen Talisman zurückgeben, was allerdings nicht möglich war, denn die Kräfte des Kreuzes richteten sich brutal gegen ihn.
    Er schrie!
    Seine Hand schien zu brennen, obwohl keine Flammen aus ihr hervorschossen. Aber es war ein Licht, das ihn grausam bestrafte. Ich wusste die Männer in meinem Rücken und rechnete jeden Moment damit, dass sie schossen, aber sie schienen zu überrascht zu sein, sodass sie nicht reagierten.
    Harding stand im Licht.
    Harding schrie und starrte auf seine Handfläche. Er fasste es nicht, was dort geschah. Es breitete sich ein widerlicher Geruch aus, denn es stank nach verbranntem Fleisch. Und der Mann war nicht fähig, sich von meinem Kreuz zu befreien, dessen Licht jetzt die Gewalt eines Feuers erhalten hatte und die Hand praktisch verbrannte.
    Gerettet war ich noch nicht. Die Männer mussten sich nur von ihrem Schock erholt haben, dann würden sie mich erschießen.
    Den Gedanken konnte ich nicht weiterführen, denn plötzlich gab es die radikale Veränderung.
    Ein Wort hörte ich. Und dazu eine bekannte Stimme, die das Wort förmlich herausbrüllte.
    »Topar!«
    Dann wusste ich nichts mehr …
    ***
    Suko hatte gesehen, was in der Kirche ablief. Er starrte in das Licht, das auch ihn blendete, und trotz dieser Blendung musste er mit ansehen, dass es zu keiner Veränderung kam. Es ging John Sinclair nicht besser, er bewegte sich nicht, und auch dieser Mann, von dessen Hand das Licht ausging, war wie erstarrt. Für Suko stand fest, dass er seinen Freund aus der Kirche wegholen musste, bevor die Männer ihre Waffen abdrückten und den Geisterjäger mit Kugeln durchsiebten.
    Da gab es nur eine Möglichkeit. Sukos geheimnisvolles Erbe des großen Buddha.
    Der Stab steckte in seiner Innentasche. Es reichte eine Berührung, um den Kontakt herzustellen, der nötig war, um mit dem alles entscheidenden Wort seine Wirkung auszulösen.
    Das tat Suko.
    Das Wort Topar hatte er geschrien. Er wollte, dass es jeder der versammelten Menschen hörte. Es musste auch den hintersten Winkel der Kirche erreichen.
    Und genau das trat ein.
    Suko hatte das magische Wort kaum ausgesprochen, als in der Kirche sämtliche Bewegungen erstarrten. Die Anwesenden verwandelten sich in starre Puppen, nur der Besitzer des Stabs reagierte normal.
    Suko zögerte keine Sekunde. Er rannte an dem Mann mit dem Kreuz vorbei und packte den steifen John Sinclair.
    Fünf Sekunden blieben ihm, und Suko musste sich wahnsinnig beeilen. Er dachte nicht über die Zeitspanne nach. Er zählte nicht, er handelte einfach.
    Suko wuchtete seinen Freund über die Schulter, drehte sich um und rannte den Weg zurück.
    Er wünschte sich Flügel. Da er die nicht hatte, rannte er so schnell wie möglich aus der Kirche. Er gelangte unter das Dach, schaute nach vorn und sah dort die schwarz gekleideten Gestalten, die ihm vorkamen wie vom Himmel gefallen.
    »In der Kirche!«
    Mehr konnte er nicht rufen, denn er musste sich gegen die Wand drücken, um die Männer an sich vorbeizulassen.
    Genau da waren die fünf Sekunden vorbei. Suko stolperte unter dem schützenden Dach hervor und sank dann mit seiner menschlichen Last in die Knie.
    Letztendlich war auch er nur ein Mensch …
    ***
    Der Korken hinterließ ein leises Geräusch, als er aus der Öffnung gezogen wurde.
    Jeder hatte es gehört, auch Pierre Cassel,
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