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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel
Autoren: Jason Dark
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neuen Zeit.«
    Sophie meldete sich und sagte mit leiser Stimme: »Noch gibt es ein Zurück.«
    »Nein, das will ich nicht.« Er trat einen Schritt zurück. »Ich kenne das Geheimnis, doch es gefällt mir nicht, dass andere daran teilhaben sollen. Das kann ich auf keinen Fall akzeptieren. Und deshalb habt ihr hier trotz allem das Ende eures Wegs erreicht.«
    Godwin wusste, dass er es ernst meinte. Er schaute nicht Cassel an, sondern seine Frau und wartete auf deren Reaktion, die auch eintrat.
    »Du würdest einen schrecklichen Tod erleiden, denn dieser Trank ist nicht für jeden bestimmt.«
    »Ach – und das weißt du?«
    »Ja.«
    »Und wer gab dir das Wissen?«
    »Ich war dabei!«
    Es war eine Antwort, die Cassel sichtlich erschütterte. Er fragte nicht nach und nahm sie augenblicklich als Wahrheit hin. Seinen Blick konnte er nicht von Sophie Blancs Gesicht abwenden. Ihm war bereits aufgefallen, dass sie beim Sprechen nicht den Mund bewegte. Darüber wollte er hinweggehen, denn er kam sofort zur Sache.
    »Was hat dich verändert? Wer bist du wirklich? Wer ist diese seltsame Gestalt?«
    »Das bin ich!«
    Cassel fing an zu lachen. »Willst du mich verarschen? Du stehst vor mir, aber diese Gestalt, die wie ein Geist aussieht, ist anders. Ihr seid keine Einheit und …«
    »Du irrst dich!«
    »Wieso?«, schrie er. »Ich habe es mit meinen Augen gesehen und sehe es noch immer.«
    »Sie ist ein Stück von mir. Ich bin ein Stück von ihr. Es gab uns mal als Einheit.«
    »Und weiter?«, schrie er.
    »Ich bin ihre Wiedergeburt.«
    Cassel schwieg. Er schaute allerdings wie jemand, der seinen Verstand verloren hatte. Er lachte sogar auf, und dann wechselte sein Blick zwischen den beiden Gestalten erneut hin und her. Schließlich hatte er sich wieder gefangen.
    »Wiedergeburt! Wer ist denn in dir wiedergeboren worden, verdammt noch mal?«
    »Eine Person, die Bescheid weiß. Die damals vor zweitausend Jahren eine Zeugin gewesen ist und auf dem Hügel stand.«
    »Ja, ja, das ist …« Er stoppte und wischte über seine feuchten Lippen.
    »Sag du es ihm, Godwin.«
    »Sicher.« Er richtete seinen Blick auf Cassel, der plötzlich sehr ruhig war. Er schien zu ahnen, dass ihn etwas Außergewöhnliches erwartete, und das traf auch zu.
    Godwin sagte: »Meine Frau, Sophie Blanc, ist die Wiedergeburt der Maria Magdalena …«
    ***
    Es war zwar nicht der berühmte Schlag mit dem Hammer, der Cassel traf, aber viel fehlte nicht. Er war nicht in der Lage, etwas zu erwidern. Die Überraschung hatte ihn wie ein Schock getroffen, und er stand für einen Moment schwankend auf der Stelle. Dabei sah er aus, als würde er jeden Moment umfallen.
    Er riss sich zusammen, schaute wieder Sophie an und die im Licht stehende Geistererscheinung.
    Irgendwann holte Cassel tief Atem. Das musste er einfach, um wieder zu sich zu kommen. Er stöhnte auf und flüsterte den Namen der feinstofflichen Gestalt.
    »Weißt du nun Bescheid?«, fragte Godwin.
    »Ja, ich habe alles gehört.«
    »Dann richte dich danach. Denk daran, dass du, dass wir alle nur unbedeutende Menschen sind und den Respekt und die Ehrfurcht …«
    »Hör auf damit!«, schrie er. »Hör endlich auf, so mit mir zu reden! Ich weiß Bescheid. Ich habe keine Angst. Du kannst sagen, was du willst, du wirst mich auf keinen Fall von meinem Plan abbringen. Und wenn ich es richtig überlege, dann kann ich mich nur bei euch bedanken. Ihr habt mir den Weg zu einem Gebiet geöffnet, an das ich nicht mal im Traum gedacht habe. Aber so können Träume auch zur Wahrheit werden.«
    »Sie wird dich nicht akzeptieren«, erklärte Sophie. »Geheimnisse müssen Geheimnisse bleiben.«
    »Aber nicht bei mir. Ich glaube daran, dass wir gut zusammenpassen, denn sie und auch ich haben Grenzen überwunden, das steht fest.«
    »Ich habe dich gewarnt!«, sagte Godwin.
    Die nächste Aufforderung Cassels galt seinen Leuten. »Lasst die beiden nicht aus den Augen. Ich werde jetzt das tun, was ich tun muss. Schießt sofort, wenn euch etwas auffällt.«
    Er erhielt keine Antwort. Er schaute auch nicht zu seinen Männern hin. Das tat Godwin, und er sah, dass sie wie festgewachsen auf der Stelle standen. Als wären sie zu Ölgötzen erstarrt. Darüber machte er sich keine weiteren Gedanken, denn er musste sich auf etwas anderes konzentrieren.
    Noch immer hielt Cassel die Flasche mit dem Elixier in der Hand. Er hob das Gefäß an, bis es eine bestimmte Höhe erreichte, dann näherte sich seine andere Hand dem Korken.
    »Ich
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