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1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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antreten müssen." Bull starrte den Freund einen Moment fassungslos an und schüttelte dann den Kopf. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du so denkst."
    „Bully..." Rhodan beugte sich nach vorn, seine Stimme nahm einen sanften Klang an. Er wusste, was in seinem Freund vorging und wollte sich nicht mit ihm streiten. Aber er musste ihn zur Vernunft bringen. „Der Aufbruch ist erst in vierzehn Tagen geplant. In diesen zwei Wochen kann noch viel geschehen..."
    „Perry, du kannst Gucky nicht einfach so im Stich lassen! Er ist einer deiner ältesten Freunde, der für dich mehr als einmal sein Leben riskiert hat!"
    „Gerade darum würde er eine solche Handlungsweise verstehen."
    „Du meinst, in dem Moment, wenn er hierher kommt und feststellt, dass keiner mehr da ist?"
    „Bully, ich habe einfach keine andere Wahl, zum Teufel noch mal! Wie wär's, wenn du mal aufhören würdest, dich wie ein Schulbub zu benehmen! Wir haben hier die Verantwortung für 12.000 Galaktiker!" Bull atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Die Farbe seines geröteten Gesichts normalisierte sich allmählich. „Was ist nur aus dir geworden?" fragte er leise. „Das solltest du dich fragen", entgegnete Rhodan ärgerlich. „Verdammt, Reg, lass uns jetzt vernünftig miteinander reden! Wir beide gehen die längste Zeit gemeinsam durchs Leben, und bisher haben wir immer eine Einigung gefunden! Bitte, reiß dich zusammen und handle wie der verantwortungsbewusste Mann, als den ich dich kenne! So furchtbar es auch sein mag, ich muss alle unsere Leute schützen."
    „Zu welchem Preis auch immer?"
    „Wenn du in diesem Fall Gucky meinst, ja." Beide schwiegen einen Moment; plötzlich hatte sich eine Kluft zwischen ihnen aufgetan, die nicht so schnell geschlossen werden konnte, wenn sie diese Diskussion fortführten und auf ihren Standpunkten beharrten.
    Ihre Freundschaft war in diesem Augenblick an einem Punkt angekommen, der sie mehr als auf die Probe stellte. Die beiden Männer kannten sich seit jungen Jahren und hatten vieles gemeinsam bewältigt: jeder kannte den anderen bis ins tiefste Innere. Jeder konnte sich blind auf den anderen verlassen, jeder war in einem gewissen Maß zu einem Teil des anderen geworden. Trotz der unseligen Zeit der Aphilie. „Perry...", sagte Bull schließlich leise. „Ich kann dich nicht davon abbringen, nicht wahr?" Perry Rhodan schloss die Augen, für einen Moment kämpfte der Schmerz sich an die Oberfläche. „Ich muss es tun", flüsterte er. „Um Himmels willen, Bully, lass uns nicht so auseinandergehen. Ich brauche deine Unterstützung. Ich will es nicht, aber ich muss Gucky aufgeben. Ich kann nur hoffen, dass die zwei Wochen genügen, um ihm eine Chance zu geben." Er öffnete die Augen wieder und sah seinen Freund direkt an. Reginald Bull nickte. „Ja. Du musst es tun. Ich sehe es ein. Aber auf mich wirst du verzichten müssen."
    „Was... wie meinst du das?" Reginald Bull hob die Schultern. „Ich kann es nicht, verstehst du? Ich kann nicht wegfliegen und Gucky seinem Schicksal überlassen, solange ich keine Gewissheit habe. Ich werde hier bleiben und ihn suchen."
    „Aber..."
    „Es ist sinnlos, Perry. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem jeder für sich allein entscheiden muss. Wenn Gucky zurückkommt, dann muss jemand hier sein und auf ihn warten. Gib mir einen Kreuzer, das ist alles, was ich verlange."
    „Aber du kannst nie mehr zurück."Bull lächelte plötzlich. „Man sollte niemals nie sagen, schon gar nicht als Unsterblicher. Es gibt genügend Welten hier, die lebenswert sind. Und dank der Ennox können wir vielleicht sogar Kontakt zu euch halten. Du hast das Rätsel der Großen Leere noch nicht gelöst, deshalb wirst du wieder hierher zurückkommen. Das wird nicht einmal hundert Jahre dauern." Er hob die Arme. „Und weshalb sollte ich nicht einmal etwas Derartiges tun? Ich bin relativ unsterblich, Perry, ich habe so viel Zeit, und ich möchte sie nutzen."
    „Und die Theans?"
    „Da wird mir schon was einfallen. Ich glaube nicht, dass sie einen einzelnen Kreuzer als Gefahr ansehen werden, vor allem, wenn wir uns von den Tabu-Planeten fernhalten."
    „Es ist dir also wirklich ernst?" sagte Rhodan leise, mit traurigem Unterton in der Stimme. „Ja. Um unserer Freundschaft willen, lass mich ziehen. Ich weiß, was ich tue, glaub mir." Perry Rhodan nickte und stand auf. „Das weiß. ich, Bully."
     
    *
     
    Zu manchen anderen Gelegenheiten wäre Reginald Bull nun in die nächste Kneipe
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