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1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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in der Historie war das Wissen über die Vergangenheit nur sehr verschleiert; doch es reichte aus, um Legenden, vor allem die um den großen Quidor, überall am Leben zu erhalten. Eine fast religiöse Verehrung war daraus entstanden. Und allein aus dieser Verehrung heraus hielten sich anscheinend jene Gesetze, nach denen die Theans so eifrig urteilten. Sie bildeten die höchste Instanz in dem alten Völkerverbund, und ihre Erhabenheit wurde oft genug so kompromisslos anerkannt, dass der Delinquent sein Urteil selbst vollzog.
    Perry Rhodans Weigerung, sich diesem Gericht zu unterwerfen, hatte ihr gesamtes Weltbild ins Wanken gebracht, umso mehr, da er sich spektakulär durch eine vorübergehende Geiselnahme von Siodor Thean der Gerichtsbarkeit entzog. Im folgenden Raumgefecht war der MERZ-Kreuzer NEPTUN unter dem Kommando der Oxtornerin Dilja Mowak zusammengeschossen und die Besatzung gefangengenommen worden. Der Terraner hatte Siodor Thean glaubhaft machen können, wie sehr er diesen furchtbaren Zwischenfall bedauerte, da er weder als kriegerischer Eindringling gekommen sei noch die Absicht gehabt habe, Gesetze zu brechen. Der Thean, durch Rhodans Rückzug zur BASIS im Nachteil, hatte seinen Richterspruch dahingehend geändert, dass er den sofortigen Abzug aller Fremden verlangte.
    Nun begann ein zähes Ringen. Immer wieder gelang es Perry Rhodan, den Abflug hinauszuzögern, indem er andere Gründe erfand. Währenddessen war ein weiterer Thean, Illinor, am Schauplatz eingetroffen, um Siodor zu unterstützen. Im Verlauf der Zeit wurden die Theans durch Rhodans Hinhaltetaktik immer gereizter und ungeduldiger. Sie antworteten in der Folge weder auf die Bitten, die Besatzung der NEPTUN freizulassen, noch zeigten sie sich zu einer weiteren Diskussion bereit. Wenn sie sich meldeten, dann nur, um auf raschen Abflug zu drängen.
    Möglicherweise war dies der Anfang der Unruhe gewesen, denn je länger die BASIS an Ort und Stelle blieb, umso unvermeidlicher wurde eine gewalttätige Auseinandersetzung. Inzwischen waren die Quappenschiffe der Gish-Vatachh nicht mehr so zurückhaltend: Sie begannen kleinere Einheiten zu bilden, die Scheinangriffe auf die BASIS ausübten und ihre Waffensysteme zielbewusst in Schussbereitschaft brachten. Sie wollten wohl den vermeintlichen Gegner provozieren und zur verhängnisvollen Aktion verleiten. Selbstverständlich reagierte niemand der Verantwortlichen auf der BASIS darauf, doch trug es nicht gerade dazu bei, die Lage zu entspannen. Ganz im Gegenteil. Da es offensichtlich keinen Ausweg aus diesem Konflikt gab, blieb nur noch eine Möglichkeit für die Galaktiker offen: die des Abflugs.
     
    *
     
    Erstaunlicherweise hielten sich die Ennox zurück, obwohl ihr „Größtes Kosmisches Rätsel" der Großen Leere keineswegs gelöst war. Es gab noch nicht einmal einen Anhaltspunkt, um was es sich dabei eigentlich handeln könnte. „Habt ihr keine Einwände, wenn wir demnächst zur Milchstraße aufbrechen?" erkundigte sich deshalb auch Michael Rhodan bei Philip während einer Besprechung. „Keine", antwortete Philip.
    Der Ennox war wortkarg, im Gegensatz zu früher, und sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. „Das wundert mich allerdings sehr", gestand Mike. „Schließlich haben wir euren Wunsch bisher nicht erfüllen können."
    „Wie es aussieht, wird das auch in der nächsten Zeit nicht geschehen", erwiderte Philip mit deutlicher Ironie in der Stimme. „Vielleicht seid ihr doch nicht so großartig."
    „Was soll denn das heißen?" brauste Reginald Bull auf. „Deine dämlichen Kommentare kannst du dir sparen, du dürrer Wicht!" Philip zuckte mit den Achseln und verschwand ohne einen weiteren Ton.
    Harold Nyman seufzte hörbar. „Hamiller, was meinst du dazu?" fragte er in den Raum hinein. „Sir, ich denke, wir sollten abziehen", antwortete die Hamiller-Tube sofort. Als Zentralelement des syntronischen Rechnerverbunds der BASIS war sie überall zugegen, es gab keinen Ort, an dem sie nicht sprechen konnte. Die Spekulationen, wer die Tube tat - sächlich war, hatten nie ganz aufgehört; viele gingen davon aus, dass sie in ihrem Inneren das Gehirn des genialen Wissenschaftlers Payne Hamiller verbarg. Die Tube selbst kokettierte gern mit ihrem Geheimnis und sprach manchmal über ihr Gefühlsleben, als sei sie ein Mensch. Irgend jemand hatte einmal die Bemerkung gemacht, sie sei die Seele der BASIS. „Die Lage verschärft sich dramatisch", fuhr die Hamiller-Tube fort. „Wir sind im Moment an
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