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1681 - Kurs Milchstraße

Titel: 1681 - Kurs Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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Entscheidung fallen!"
    „Dilja, ich versichere dir, dass wir alles unternehmen", versuchte Nyman sie zu beruhigen. „Und inzwischen?" wollte sie wissen.
    Nyman zögerte. Im Stillen verfluchte er sich wohl selbst, weil er sich bereit erklärt hatte, den Gefangenen die Nachricht zu überbringen. „Inzwischen braucht ihr nur noch ein wenig Geduld aufzubringen. Die Warterei hat sicher bald ein Ende", sagte er im munteren Plauderton. „Wir haben den Theans mitgeteilt, dass wir am 15. März abziehen werden."
    „Sprechzeit zu Ende", ertönte die Stimme eines Vatachh dazwischen. Die Verbindung wurde abrupt unterbrochen.
    Die Besatzung der NEPTUN stand sprachlos da. „Was... was hat er da gesagt?" fragte Huary Aksund, die plophosische Cheftechnikerin. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!"
    „Ist er denn im Ernst der Auffassung, dass bis dahin alles geregelt ist, wenn sich jetzt seit nunmehr Monaten schon nichts bewegt hat?" rief Nurija Kapon, Diljas ertrusische Stellvertreterin. „Nun, ich denke, dass sie von unserer Freilassung ausgehen, sobald das Abflugdatum feststeht", meinte Achmed Shaddar. „Schließlich... ist es bisher zu keinen neuen Auseinandersetzungen mehr gekommen, und abgesehen von der Eintönigkeit mangelt es uns an nichts."
    Alle sahen Dilja Mowak an. Die Miene der Oxtornerin war ernst und traurig, und die Hoffnung verschwand allmählich aus den Gesichtern der anderen. „Es kann bedeuten, dass wir hier zurückbleiben werden", sagte sie düster. Lange Zeit herrschte Schweigen in der Halle, nachdem die Kommandantin der NEPTUN die Ängste der anderen ausgesprochen hatte.
    Bisher hatten sie in quälender Unsicherheit gelebt und darauf gehofft, endlich zu erfahren, was mit ihnen geschehen würde. Sie wollten nur dieses endlose Warten beenden. Nun wünschte sie sich, sie hätten nie mit Harold Nyman gesprochen. Verzweiflung und Niedergeschlagenheit machte sich breit. Die Leute gingen still, mit hängenden Köpfen auseinander. Obwohl sie noch zusammen waren, war jeder von ihnen plötzlich in seinem eigenen Gefängnis, allein mit seinen Ängsten und Gefühlen, die er mit niemandem teilen konnte.
    Das Schlimmste war das Gefühl der Hilflosigkeit: nichts unternehmen zu können, völlig ausgeliefert zu sein. Und immer noch nicht zu wissen, was mit ihnen geschehen würde! Doch selbst dieses Gefühl wurde allmählich von etwas anderem verdrängt, als ihnen nach und nach bewusst wurde, was Harold Nymans Worte wirklich bedeuteten: der Abzug der BASIS, der Heimflug zur Milchstraße. Sie würden nie wieder nach Hause kommen. So sehr jeder von ihnen das Weltall und die Abenteuer lieben mochte, so klammerten sie sich doch stets an das Stückchen Heimat, das sie mit sich herumtrugen. Sie alle konnten sich bislang in Zeiten größter Gefahr damit trösten, das alles irgendwann hinter sich zu lassen und wieder in die Geborgenheit zurückzukehren.
    Diese Hoffnung hatte sie bis jetzt auch aufrechterhalten: der Gedanke daran, in absehbarer Zeit diesem Sektor des Universums den Rücken zu kehren und nur die Erinnerung daran mitzunehmen. In der Erinnerung würden sie sogar dieser Situation noch irgendwelche heiteren Anekdoten abgewinnen können und sich der Bewunderung anderer erfreuen, wenn sie von dieser unglaublichen Reise erzählten. Und nun... kein Ausweg mehr? Kein Ende dieses Schreckens?
     
    *
     
    Das Eingangsschott öffnete sich, und ein wichtig aussehender Vatachh schritt würdevoll herein. „Siodor Thean ist hier", sagte er mit schriller Stimme. „Er wünscht eine Delegation von euch zu sehen. Bitte folgt mir." Dilja Mowak nickte Achmed Shaddar, Nurija Kapon, Huary Aksund und Buchon Sinmartin, dem ertrusischen Chef der Feuerleitzentrale, zu. Zusammen mit ihnen folgte sie dem Vatachh, eskortiert von sechs schwerbewaffneten Gish, in den Konferenzraum des Quappenschiffs.
    Dort wartete Siodor Thean bereits in seinem Schwebesessel. Nach wie vor zeigte er sich nur vermummt. Das gelbe Auge leuchtete durch die Nebelschwaden in seinem Helm. „Wir haben die Entscheidung eurer Anführer erhalten, die wir nur begrüßen können", begann er. „Lange genug hat es gedauert, doch das ist jetzt unwichtig. Allerdings scheinen eure Anführer, allen voran dieser Perry Rhodan, einem Irrtum zu unterliegen. Das ist auch der Grund meiner Anwesenheit." Der Richter machte eine Pause und verlagerte seine Haltung. „Wie ihr alle wisst, hat sich Perry Rhodan meinem Urteil gewalttätig entzogen und zeigte sich auch danach weder reuig
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