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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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sich.
    »Leben?«
    »Genau!«
    »Haben sie dich angeschaut?«
    West hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau. Es kam mir zumindest so vor. Alles ist anders geworden, sage ich dir. Ich begreife mich ja selbst nicht, Earl. Das ist mir noch nie passiert. Um es mal locker auszudrücken, möchte ich sagen, dass wir uns eine Laus in den Pelz gesetzt haben.«
    »Mit der Bergung der Kiste?«
    »Genau. Womit sonst?«
    Der Pilot sagte nichts. Er konzentrierte sich auf seinen Job. Außerdem wusste er nicht, was er Gary antworten sollte. Was der ihm gesagt hatte, konnte er nicht fassen, weil es eigentlich nicht möglich war.
    »Dann sollten wir froh sein, wenn wir das Ding bald loswerden, denke ich.«
    »Du sagst es, Earl.«
    Es war zwischen den Männern alles gesagt. Außerdem näherten sie sich bereits dem Ziel. Der Pilot bekam Kontakt mit dem Kreuzer und hörte, dass er auf dem Radarschirm gut zu sehen war.
    »Ja, und ich erkenne euch auch.« Damit meine Earl den hellen Fleck weit vor ihnen auf dem Wasser. Einzelne Positionslichter waren nicht zu unterscheiden, deshalb sah das Schiff aus wie eine erleuchtete Insel, die mit jeder vergehenden Minute näher rückte, sodass Earl bereits den Landevorgang einleitete.
    »Bald haben wir es hinter uns, Gary.«
    »Du schon.«
    »Ach? Du nicht?«
    Der Agent hob die Schultern. »Wer weiß denn, welche Überraschungen uns die Kiste noch bringen wird?«
    »Das ist doch nicht mehr dein Bier. Du bist dann aus dem Schneider. Oder nicht?«
    »Warten wir es ab«, sagte Gary West und sah alles andere als glücklich aus…
    ***
    Der Rote Ryan hatte sein Versprechen gehalten und mich aus Aibon wieder hinausgeschafft, sodass ich mich in meiner normalen Welt wiederfand. Und darüber war ich mehr als froh, auch wenn der normale Job weiterhin seine Probleme brachte. Die aber löste ich lieber in der Normalität als in einer anderen Dimension, mochte sie auch noch so interessant sein.
    Jedenfalls hatte mich der Alltag zurück, und das war auch bei meinem Freund und Kollegen Suko so. Es hieß mit anderen Worten, dass wir wieder in die tägliche oder morgendliche Routine verfielen und uns vom Moloch London in der Vorweihnachtszeit schlucken ließen.
    Wie meistens konnten wir nicht so schnell fahren, wie wir wollten, und mussten viele Zwangsstopps einlegen. Ein pünktliches Eintreffen im Büro war nicht möglich, und ich wunderte mich immer wieder darüber, wie Glenda Perkins es schaffte, stets pünktlich an ihrem Arbeitsplatz zu sein. Das war schon ein kleines Phänomen. Zum Glück war das Wetter nicht so schlecht. Kein Regen, dafür ein aufgerissener Himmel, der sogar eine blassblaue Farbe zeigte, durch die einige helle Wolkenstreifen glitten.
    Die Verspätung betrug fast eine halbe Stunde, und natürlich konnte Glenda sich die Bemerkung bei unserem Eintreten in ihr Vorzimmer nicht verkneifen.
    »Mahlzeit, die Herren.«
    »Ebenso«, gab ich zurück. »Hast du denn schon ein verspätetes Frühstück vorbereitet?«
    »Wenn der Herr sich mit meinem Kaffee zufrieden gibt, sollte das reichen.«
    »Ja, ausnahmsweise.«
    »Dann bitte.«
    »Danke.« Ich ging an Glenda vorbei und gab ihr einen Klaps auf das wohl gerundete Hinterteil, das sich unter dem eng sitzenden schwarzen Rock abmalte. Dazu trug Glenda einen sandfarbenen Pullover mit einem V-Ausschnitt.
    »Lüstling!«, beschwerte sie sich.
    »Das bin ich am Mittag immer.«
    Sie fragte Suko. »Stimmt das?«
    Er hob beide Hände. »Mich darfst du darauf nicht ansprechen. Ich habe von ihm noch keinen Schlag auf den Hintern bekommen.«
    »Wäre ja noch schöner«, sagte Glenda.
    Ich war dabei, meine Tasse zu füllen, hatte alles gehört und musste lachen. Eine Bemerkung verkniff ich mir und ging mit dem Kaffee in das Büro, das ich mit Suko teilte. Auch er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, und Glenda hielt es in ihrem Vorzimmer ebenfalls nicht aus. Sie blieb an der Tür stehen, lehnte sich gegen die Füllung und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Nach zwei Schlucken sprach ich sie an. »Ist was los, Glenda? Ist was passiert?«
    »Nein, nichts.«
    »Das ist gut.«
    »Moment. Ich bin noch nicht am Ende«, sagte Glenda. »Abgesehen davon, dass ihr euch bereithalten sollt. Hat zumindest Sir James mir mit auf den Weg gegeben.«
    »Und was noch?«
    »Keine Ahnung, John.«
    Ich stellte meine Tasse wieder ab. »Du weißt also nicht, was der Alte von uns will?«
    »Das wusste er wohl selbst nicht genau. Jedenfalls hat seine Stimme recht unwillig
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