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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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dafür, dass diese Kiste geschlossen blieb?«, wollte ich wissen.
    »Einen sehr schlichten und trotzdem ungewöhnlichen. Auf einer Seite des Fundstücks befindet sich die Fratze des Teufels. Das wurde mir jedenfalls gesagt.«
    Jetzt saßen wir im Boot.
    Aber wir sagten nichts und schauten uns erst mal an. Sir James wartete stumm auf unsere Reaktion.
    »Man hat dieses Utensil im Eis gefunden?«, fragte ich.
    »Ja, das abgetaut ist. Darunter hat die Kiste gelegen, mit eben diesem Teufelskopf.«
    »Dann muss sie jemand dorthin geschafft haben.«
    »Das ist richtig. Aber wer hat sie im Eis versteckt, und wann ist das geschehen?«
    Suko und ich hatten keine Ahnung und konnten deshalb auch keine Antwort geben.
    »Beim Geheimdienst geht man von Jahrhunderten aus, und das muss nicht falsch sein.«
    »Denke ich auch.« Ich schaute auf Suko, um seine Meinung zu hören. Er verstand die Geste und sprach von Seefahrern, wobei er die Wikinger erwähnte.
    »Meinen Sie?« Sir James wiegte den Kopf. »Haben die Wikinger den Teufel so dargestellt, wie wir ihn kennen?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Davon gehe ich auch aus.«
    »Aber wer kann sie dann dort abgestellt haben?« Ich hatte mehr zu mir selbst gesprochen und gab mir auch eine Antwort. »Hingestellt ist Quatsch. Wir sollten davon ausgehen, dass es in diesem Gebiet ein Unglück gegeben hat und die Kiste zurückgeblieben ist. Da kann ein Schiff gesunken sein, das dann von einer Eisschicht eingeschlossen wurde. Da gibt es alles Mögliche.«
    »Nahe der Fundstelle hat man nichts anderes gefunden«, erklärte Sir James. »Kein Schiffswrack, das im Eis eingeschlossen wurde. Keine Trümmer oder Teile. Nur diese Kiste. Wobei ich davon ausgehe, dass jemand sie dort versteckt hat, damit sie nie mehr gefunden wurde. Verloren im ewigen Eis. Ein guter Plan. Nur haben die Menschen damals nicht mit der Erderwärmung rechnen können. Dort im hohen Norden ist an einige Orten die Eiszeit wohl vorbei.«
    Sir James hatte ein Thema angesprochen, über das ich mich nicht allein aufregte, aber das war nicht der Punkt. Es ging jetzt um das Fundstück, und Suko kam mir mit seiner Frage zuvor.
    »Wo kann man dieses Unikat denn besichtigen?«
    »Das hält der Secret Service unter Verschluss. Aber man war so nett, mir Fotos zu zeigen, und die habe ich Ihnen mitgebracht.« Sir James griff in seine Innentasche und holte vier Aufnahmen hervor, die er über den Schreibtisch gleiten ließ. Sekunden später befanden sich die Fotos in unseren Händen. Wir sahen, dass es sich um eine Holzkiste mit Metallbeschlägen handelte, die sie wie vier Gürtel ummantelten. Das Holz hatte die lange Zeit überstanden, das Metall sowieso, und dann zuckten Suko und ich zusammen, als unsere Blicke eine bestimmte Seite trafen, auf der die Fratze zu sehen war.
    Wie sahen nicht nur hin, wir starrten das Bild an. Ich merkte, dass mein Herz schneller schlug, und spürte auch einen leichten Druck im Magen. Das Blut stieg mir in den Kopf.
    Sir James hatte von einer Teufelsfratze gesprochen und die Typen vom Geheimdienst ebenfalls.
    Er hatte nur bedingt recht.
    Es war nicht genau die Fratze des Teufels, wie sie von vielen Menschen gesehen wurde. Ich hatte mit dem Teufel zu tun oder mit der Hölle. Aber das Gesicht zeigte das Antlitz einer anderen Gestalt, und die hatte einen Namen. Baphomet!
    ***
    »Nein!«, murmelte ich spontan.
    Sir James lachte leise. »Dann denken Sie das, was auch mir durch den Kopf geht?«
    Ich sprach den Namen leise aus, und hörte von Suko die richtige Antwort.
    »Wobei wir bei den Templern sind.«
    Mehr musste er nicht sagen. Es traf hundertprozentig zu. Baphomet war der Götze der fehlgeleiteten Templer, und seine Fratze mit diesen großen Hörnern fanden wir jetzt eingeschnitzt in das Holz der alten Kiste. Daran gab es keinen Zweifel. Ich ließ das Foto sinken und sah den Blick des Superintendenten auf mir ruhen. Ich hörte auch seine Frage, aber die Worte erreichten mich wie durch einen Wattefilter.
    »Jemand muss in den Norden gesegelt sein und dort etwas versteckt haben, was sehr brisant ist. Das hat er nicht grundlos getan, denn im Eis konnte es so leicht nicht gefunden werden.«
    »Das sehe ich auch so, Sir«, sagte ich. Meine Stimme hörte sich dumpf an. »Es ist wahrscheinlich im vierzehnten Jahrhundert geschehen, als man die Templer zerschlug. Da hat es eine große Flucht gegeben. Nicht wenige Überlieferungen berichten davon, dass es die Templer bis nach Amerika geschafft haben. Neufundland, zum
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