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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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Verlierer zu machen. Es musste zu einem magischen Austausch gekommen sein, und die Momente, in denen Suko nicht wusste, was er tun sollte, die reihten sich aneinander, sodass Zeit verstrich.
    Er konnte sich nicht damit abfinden oder sich von dem Anblick erholen. Aber er wollte etwas tun, zog seine Dämonenpeitsche und rief laut den Namen seines Freundes…
    ***
    »John-John…«
    Etwas störte mich. Es drang tief bis in meine Gehirnwinkel ein. Ich war völlig weg gewesen, als hätte ich mich auf einem Trip befunden, aber jetzt schnitt dieser Ruf scharf wie die Klinge eines Messers in mein Bewusstsein. Meine Hände lagen noch immer auf dem Dämonengesicht meines Ahnherrn. Es kam mir vor, als wären sie dort festgeklebt.
    Nicht nur ich hatte den Ruf gehört, auch mein Gegenüber. Brian Sinclair drehte den Kopf. Ob schnell oder langsam, das war für mich nicht genau zu sehen, ich nahm alles in meiner Umgebung irgendwie langsamer auf als normal. Gehört hatte ich ihn. Jetzt sah ich Suko, der wie auf dem Sprung stand und seine Dämonenpeitsche gezogen hatte. Die drei Riemen waren aus dem Griff der Peitsche gerutscht und hingen zu Boden.
    Brian und Suko sahen sich an. Ich war etwas aus dem Focus und spürte nicht mehr den direkten Kontakt. Dass ich ein anderes Gesicht hatte, das war in diesen Augenblicken vergessen. Es war jetzt wichtig, wie Suko reagierte. Es war die Peitsche, die ihm den Sieg bringen sollte. Und sie war schlagbereit. Ich bekam alles mit. Nur irgendwie zeitverzögert. Ich sah, dass Suko seinen rechten Arm anhob. Natürlich machten die drei Riemen aus Dämonenhaut die Bewegung mit.
    Und auch die folgende, die nach vorn gerichtet war. Und mein Freund Suko hatte noch nie daneben geschlagen, das passierte auch jetzt nicht. Er wollte die Fratze des Brian Sinclair treffen, und er drosch direkt in sie hinein. Trotz meiner noch vorhandenen Andersartigkeit hörte ich das Klatschen, als der Kopf getroffen wurde. Aber es war kein Schrei zu vernehmen. Dafür schaffte Sinclair es nicht, den Druck auszugleichen. Er drehte sich einmal um die eigene Achse und war danach wieder besser zu sehen, wobei mich nur das Gesicht interessierte.
    Und das war nicht mehr das des Dämons Baphomet. Die starke Magie der Dämonen-Peitsche hatte es zerstört. Es war durch die Trefferwucht an drei Stellen aufgerissen worden, und was längst hätte verwest sein müssen, das setzte jetzt ein. Die Riemen hatten Spalten gerissen. Es quoll kein Blut hervor, auch keine andere Flüssigkeit, die Risse wühlten sich dafür tiefer und zerstörten das Gesicht. Aus dem Kopf wurden drei Teile, die zu Boden fielen, zerbrachen und als Staub liegen blieben. Suko nickte.
    Er konzentrierte sich auf mich. Ich nur nicht auf ihn, denn ich spürte, dass mit mir etwas geschah.
    Es war schwer zu beschreiben. Auf meinem Gesicht breitete sich ein Kältestoß aus, der aber schnell wieder verschwand.
    Nicht in den Ohren, dafür in meinem Kopf hörte ich so etwas wie eine Botschaft nachklingen. Eine Stimme sprach. Wem sie gehörte, wusste ich nicht. Vielleicht Brian Sinclair, vielleicht auch Baphomet. Mir war es in diesen Augenblicken egal. Aber ich tat etwas, das sein musste. Ich riss meine Hände hoch und presste sie gegen mein Gesicht.
    Und zwar gegen mein eigenes Gesicht!
    Das war der Augenblick, in dem mir die Tränen kamen…
    ***
    Ich saß wieder auf dem Stuhl und schaute auf das, was von meinem Vorfahr übrig geblieben war. Die anderen Kräfte hatten die Gestalt verlassen, es gab keinen Körper mehr, sondern nur noch Staubreste. Sogar der in drei Teile gespaltene Schädel war zerfallen.
    Ich hatte eine Weile vor Erleichterung geheult, aber das war jetzt vorbei, obwohl ich noch immer an meinem Gesicht herumtastete, was Suko zu einer Bemerkung veranlasste.
    »Ja, du hast es wieder zurück. Der magische Zauber ist gebrochen. Lebe wieder so wie früher.«
    »Das werde ich auch«, murmelte ich. »Verdammt, wenn du nicht gekommen wärst, dann…«
    »Hör auf mit dem Mist. Ich habe dir doch gesagt, dass ich im Hintergrund warte.«
    »Schon klar.«
    »Du musst die ganze Sache vergessen.«
    Sukos Vorschlag klang gut. Es war allerdings fraglich, ob ich das konnte.
    »Keine Ahnung, Suko, was da noch auf mich zukommt.«
    »Sicher wird noch einiges auf uns zukommen.«
    »Das meine ich nicht.«
    »Sei froh, dass du Weihnachten mit deinem eigenen Gesicht feiern kannst. Oder?«
    Darüber konnte ich nicht lachen. Ich musste einfach etwas loswerden und sprach davon, dass mir
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