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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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nur positiv sein. Der Drang, so schnell wie möglich zu ihm zu gehen, wurde übermächtig. Nur wollte er dies allein durchziehen und nicht mit seinem Besucher vom Secret Service.
    Wenn er Terry Gibbs anschaute, konnte er davon ausgehen, dass er wieder normal geworden war. Er sah zwar noch recht mitgenommen aus, aber das passierte jedem Menschen mal.
    »Umdrehen!«
    Gibbs zuckte zusammen. »Was ist los?«
    »Du sollst dich umdrehen.«
    In Gibbs Augen trat ein fiebriger Ausdruck. »Und dann?«
    Suko fackelte nicht länger. Mit der freien Hand griff er zu und drehte den Mann um. Noch in der Drehung schnellte sein rechter Arm mit der Luger hoch. Der Waffenlauf erwischte den Agenten an der richtigen Stelle und schickte ihn ins Reich der Träume. Suko packte den Bewusstlosen und schleifte ihn so weit weg, dass er nicht mehr behindert wurde. Danach konzentrierte er sich auf die zweite Tür im Raum. Dahinter war John verschwunden. Jetzt wollte Suko nachschauen, und er hatte alles andere als ein gutes Gefühl…
    ***
    Ich hatte mein Gesicht verloren!
    Und das im wahrsten Sinne des Wortes und nicht im übertragenen. Es war schwer, keine Panik aufkommen zu lassen. Ich musste mich zusammenreißen, was ich nicht unbedingt schaffte. Ich konnte nicht mehr stehen und hatte mich auf den Stuhl in der Nähe gesetzt. Dabei hielt ich mein fremdes Gesicht in beiden Händen und versuchte mit aller Macht, die Panik zu unterdrücken.
    Das Kreuz lag auf dem Boden. Ich konnte es in diesem Zustand nicht anfassen. Es hätte sich gegen mich gestellt, denn ich war jetzt ein Feind. Mein Ahnherr hatte mich mit seiner Macht übernommen, und ich gehörte zur anderen Seite. Als mir dieser Gedanke durch den Kopf huschte, hätte ich beinahe geschrien. Aber ich schaffte es noch, mich zusammenzureißen und einigermaßen still sitzen zu bleiben.
    Mein Herz schlug schneller. Mein fremdes Gesicht war von einem Schweißfilm bedeckt. Ich konnte ja nicht in einen Spiegel schauen, ich wusste auch nicht, ob ich das wirklich wollte. Nein, das wäre grauenhaft gewesen. Langsam sanken meine Hände nach unten. Jetzt war die Sicht wieder frei, und ich drehte den Kopf leicht nach links, denn nur so konnte ich Brian Sinclair anschauen. Einen Menschen, der nicht mehr so aussah wie sonst, der ebenfalls sein Gesicht verloren hatte, sodass ich jetzt in Baphomets faunische Fratze blickte. Plötzlich durchströmte mich ein Gefühl des Hasses. Mein Inneres wurde aufgewühlt, mein Gesicht verzerrte sich und ich kannte mich selbst nicht mehr. Hätte ich jetzt in einen Spiegel geschaut, ich wäre von meinem Anblick entsetzt gewesen. Ein Name jagte permanent durch meinen Kopf. Baphomet. Nur er hatte die Macht besessen, mich zu manipulieren. Er war nicht tot, er zeigte sich nur in einer anderen Form.
    Ich stand wieder auf.
    Ich spürte den Hass weiterhin. Er war wie ein Antrieb. Ich war nicht mehr John Sinclair, ich war jetzt Brian, und obwohl ich stand, wusste ich im Moment nicht, was ich tun sollte.
    Dann starrte ich in das Gesicht dieser Gestalt aus dem Eis, die voll und ganz auf Baphomet gesetzt hatte. Über all die Jahrhunderte war Brian Sinclair im Eis gebannt gewesen und hatte keinen Schaden anrichten können. Jetzt aber lagen die Dinge anders. Baphomet, sein Götze, zeigte sich in ihm, und ich wartete nur darauf, dass er sich bewegte und sich erhob.
    Zwei Seelen kämpften in meiner Brust. In meinem fremden Gesicht zuckte es, ohne dass ich etwas dazu getan hatte. Das glaubte ich zumindest. Und dann geschah etwas, das unglaublich war. Die bisher starr auf dem Rücken liegende Leiche bewegte sich tatsächlich. Ohne dass sie atmete, ohne dass sie normal lebte. Sie hatte sich durch die andere Kraft in einen Zombie verwandelt, und ich schaute zu, wie sich die Arme anwinkelten und Stützen bildeten, die den Körper anheben konnten.
    Das Kreuz war zwar nicht unerreichbar, aber es würde mir nichts bringen, da ich auf der anderen Seite stand. Normalerweise hätte ich meine Waffe ziehen müssen, um dieser Zombiegestalt eine Kugel in den Schädel zu jagen. Hier war nichts mehr normal. Es gab die umgekehrten Vorzeichen, und ich ließ die Waffe stecken. Ich wirkte wie ein Mensch, der einen Verbündeten erwartet. Brian Sinclair rutschte von seiner Liege. Er stemmte die Füße auf den Boden, dann gab er sich einen Ruck und blieb vor mir stehen. Der Blick seiner leeren und doch irgendwie kalten Augen traf mein Gesicht, als wollte er mich durchbohren.
    Ich wich nicht zurück.
    Brian tappte
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