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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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Stimme: »Bist du dir sicher?«
    »Ja, verdammt.«
    »Und jetzt?«
    »Es bleibt alles wie besprochen. Wir werden das Ding bergen und dann starten. Aber an so etwas hätte ich nie im Leben gedacht. Hier in dieser Einsamkeit finde ich ein Fundstück, das mit einer Teufelsfratze verziert ist. Verdammt, von wem stammt sie?«
    »Keine Ahnung.«
    Der Agent sprach weiter: »Das Ding ist bestimmt nicht leer. Und wer eine solche Fratze außen hinterlässt, der muss das bewusst getan haben, und so etwas bezieht sich dann auch auf den Inhalt.«
    »He, Gary, du willst das Ding doch nicht öffnen?«
    »Nein, das ist nicht mein Job. Darum sollen sich andere Leute kümmern.«
    »Soll ich jetzt die Haken runterlassen? Wir müssen uns beeilen, denn bald können wir nichts mehr sehen.«
    »Moment noch. Ich möchte ein paar Aufnahmen von der Teufelsfratze machen und sie an die Zentrale schicken. Ha, die werden sich wundern.«
    Gary West umrundete das Fundstück und schoss die entsprechenden Fotos. Erst dann nahm er wieder mit dem Piloten Kontakt auf.
    »Lass die Greifer runter, Earl.«
    »Okay, aber geh etwas in Deckung.«
    »Mach ich.«
    Unter dem Heli öffnete sich eine Klappe. Starke Ketten sanken nach unten. Gary West hörte das Klirren, als die einzelnen Glieder gegeneinander schlugen. Seine Aufgabe bestand darin, die gebogenen stählernen Greifer an den vier Ecken zu befestigen.
    Diese Aufgabe war zwar neu für ihn, stellte aber kein Problem dar. Er brauchte nicht lange. Nach einigen Minuten war er fertig, prüfte die Festigkeit und war zufrieden. Aus dem Heli meldete sich der Pilot. »Alles okay?«
    »Ich denke schon.«
    »Okay, dann ziehe ich das Ding mal hoch.«
    »Ja, tu das.«
    Der Agent trat zurück. Er sah, wie ein Ruck durch die Ketten lief, als sie sich strafften. Eine gewisse Spannung hatte ihn schon erfasst. West merkte es daran, dass sein Atem schneller ging und die weißen Wolken vor seinen Lippen hektischer erschienen.
    Earl wusste genau, wie er vorzugehen hatte. Er war ein ausgezeichneter Pilot und Routinier. Nur keine Hektik und kein zu schnelles Anheben. Es konnte auch sein, dass die Kiste auf dem Boden festgefroren war, und für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als wäre dies der Fall, denn die Kiste bewegte sich nicht. Der Felsboden schien wie ein Magnet zu wirken, aber Sekunden später hörte West ein Knacken, dann löste sich das Ding vom Boden.
    Die Angst, das Fundstück könnte zerbrechen, verschwand. Jetzt erst merkte West, dass er trotz der Kälte leicht ins Schwitzen geraten war, und schüttelte sich. Meter für Meter wurde der Fund in die Höhe gezogen. Gary West stand da als einsamer Beobachter. Er schaute in die Höhe. Über ihm schwebte dieses schwere, riesige Insekt. Der Hubschrauber war ein Transporter, der eine schwere Ladung aufnehmen konnte, die durch eine breite Bodenklappe ins Innere gezogen wurde. West trug keinen Gesichtsschutz. Obwohl kaum Wind wehte, spürte er die Kälte an seiner Haut. Er rieb sich die Wangen, um etwas Wärme zu erhalten. Danach verfolgte er den Weg der Kiste erneut. Er sah sie jetzt als eine Beute an, die ihnen niemand mehr nehmen konnte, und ihn durchflutete ein gutes Gefühl.
    »Kein Problem mehr«, meldete sich der Pilot. »Ich habe sie gleich bei mir.«
    »Das sehe ich, Earl.« West beobachtete die Beute, wie sie in der Maschine verschwand.
    Erst jetzt atmete West auf. Der Rest würde ein Kinderspiel sein. Er musste noch hoch geholt werden, dann konnte der Abflug beginnen. Wer immer von diesem Erbe im Eis wusste, er würde es nicht mehr vorfinden, und damit hatten West und der Pilot ihr Vorhaben erfüllt. Alles Weitere war nicht seine Sache.
    »Ich hole dich jetzt hoch, Gary. Schnall dich fest.«
    »Alles klar.«
    In wenigen Minuten war alles erledigt. Der Einstieg war wieder geschlossen und West saß jetzt auf dem Sitz neben dem des Piloten. Die beiden Männer schauten sich an, dann lachten sie und letztendlich klatschten sie sich ab. Sie hatten gewonnen. Die Beute war geborgen, aber beide wussten nicht, welchen Inhalt die Kiste tatsächlich barg…
    ***
    So gut der Hubschrauber mit seinen beiden Rotoren auch war, er gehörte nicht zu den schnell fliegenden und wendigen Maschinen. Er war mehr mit einem behäbigen Insekt zu vergleichen, das durch die Dunkelheit flog und seine Positionsleuchten gesetzt hatte.
    Das Ziel war ein Kreuzer der Marine. Er wartete an der Südwestküste Grönlands auf den Flieger, allerdings weit außerhalb der Dreißig-Meilen-Zone.
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