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0889 - Eishauch des Todes

0889 - Eishauch des Todes

Titel: 0889 - Eishauch des Todes
Autoren: Christian Montillon
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Er riss die Augen auf, sah gerade noch, wie seine Geliebte rückwärts in den Pool stürzte und Blutstropfen wie eine Fontäne durch die Luft spritzten. Dann traf ihn etwas mit brutaler Härte an der Schulter.
    Aus dem Augenwinkel sah Zamorra eine Messerklinge blitzen. Sie schrammte über das Holz der Rückenlehne, bohrte sich dann tief hinein. Zamorra war klar, dass er nur deshalb noch lebte, weil er rechtzeitig instinktiv ausgewichen war. Nur noch die Faust des Angreifers hatte seine Schulter getroffen. Dort flammte dennoch Schmerz auf, als hätte ihn ein Dampfhammer erwischt. Er kippte über die Seite der Liege und krachte unsanft auf den Boden.
    Mit einem Schrei riss der Angreifer die Klinge aus dem Holz. Blonde Haare hingen wirr um das seltsam grob gezeichnete Gesicht, das dem Meister des Übersinnlichen vage bekannt vorkam.
    Zum Nachdenken blieb jedoch keine Zeit.
    Was war mit Nicole? Sie war mit einem Schrei ins Wasser gestürzt.
    Der Parapsychologe warf einen raschen Blick in den Pool - und glaubte, sein Herz müsse stehen bleiben.
    Nicole versank.
    Durch das jetzt sich immer weiter rot färbende Wasser sah er, dass Nicoles Augen offen standen. Die Arme breitete sie aus, doch sie bewegte sie nicht. Langsam glitt sie tiefer, die Haare wie ein weiter Fächer um ihren Kopf.
    Und - ein Adrenalinstoß schieren Entsetzens jagte durch Zamorras Körper - vor ihrer Brust quoll eine dunkelrote Wolke durch das Wasser.
    Mit einem infernalischen Schrei kam der Parapsychologe auf die Füße. Er musste Nicole aus dem Wasser ziehen, ehe sie ertrank!
    Wenn sie nicht schon längst tot ist, sagte eine leise, böse Stimme in ihm. Der Kerl hat ihr mit dem Messer in die Brust gestochen!
    Aber er konnte sich nicht um seine Geliebte kümmern. Der Angreifer war heran!
    »Ich muss dich töten!« Die Stimme war kalt, emotionslos und knarrend, fast als sei sie künstlich.
    Zamorra rief instinktiv das Amulett. Merlins Stern hatte eben noch im Tresor des Châteaus gelegen, doch er materialisierte augenblicklich in seiner ausgestreckten rechten Hand.
    Doch das Amulett, seine mächtigste Waffe im Kampf gegen die Dämonen reagierte nicht!
    Selbstverständlich nicht.
    Wie hätte es auch anders sein sollen?
    Der Angreifer konnte keine Kreatur der Finsternis sein, nicht einmal ein böser Geist, der sich in Menschengestalt tarnte, schoss es Zamorra siedendheiß durch den Kopf. Wie hätte er sonst den weißmagischen Abwehrschirm des Châteaus überwinden können?
    Es war ein Mensch, gegen den Zamorra sich hier zur Wehr setzen musste und der sie eiskalt erwischt hatte. Aber was war mit dem Gesicht des Angreifers? Es wirkte roh, die Gesichtszüge so grob, wie Zamorra es nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte.
    Die Messerklinge jagte auf ihn zu.
    Er duckte sich und ging zur Offensive über. Ihm war alles gleichgültig, er wollte nur eins: Nicole retten! Sie aus dem Wasser ziehen! Sein Schädel rammte in die Magengrube des Mannes. Der gab einen dumpfen Laut von sieh, ein Ächzen, das nicht den geringsten Schmerz zeigte.
    Geistesgegenwärtig warf sich Zamorra in derselben Bewegung erneut zu Boden. Ein scharfer Schmerz fuhr durch seinen Rücken. Er achtete nicht darauf, sondern hieb seine Handkante noch im Fallen gegen die Knie des Kerls, der noch immer auf den Füßen stand, sich trotz des Treffers nicht einmal krümmte.
    Zamorra rollte sich über den Boden und sprang wieder auf. Seine Wirbelsäule durchfuhr ein flammender Schmerz. Vor seinen Füßen verschmierte ein hässlicher Blutfleck die Platten. Sein Blut… die Klinge musste ihn gerade eben am Rücken erwischt haben.
    Eine Faust raste heran.
    Zamorras Augen weiteten sich verblüfft, doch ausweichen konnte er nicht mehr. Der Angreifer stand immer noch - unmöglich nach dem Hieb auf seine Beine, der die Kniescheibe zerschmettert haben musste!
    Er hörte ein mörderisches Knirschen. Sein Kopf wurde in den Nacken geschleudert, Sterne blitzten vor seinen Augen. Er taumelte rückwärts - und hatte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen.
    Mit einem Aufschrei stürzte er in den Pool.
    Die plötzliche Kälte des Wassers jagte wie ein Stromschlag durch seinen Körper. Gleichzeitig erkannte er die Chance. Nicole! Sie musste über die Wasseroberfläche, um jeden Preis!
    Wie viel Zeit war seit ihrem Sturz vergangen? Die Gedanken jagten durch Zamorras Hirn. Alles ging blitzschnell. Vielleicht eine Minute. Das hieß, Nicole konnte bereits Unmengen von Wasser geschluckt haben.
    Er drehte sich, zog
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