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1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe
Autoren: Jason Dark
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Es war zwar nicht eben warm im Cockpit, aber unter seiner Schutzkleidung fing der Agent an zu schwitzen. Er legte die Jacke ab und überlegte dabei, wie es weitergehen sollte. Er hätte sich gern mit Earl unterhalten. Doch das konnte er nicht riskieren, denn der Pilot mussten sich auf den Flug konzentrieren und seine Instrumente im Auge behalten. Über Funk hatte er Kontakt mit dem Kreuzer bekommen, seine genaue Position angegeben und wusste jetzt, dass sie ihr Ziel in knapp vierzig Minuten erreicht haben würden.
    »Eine lange Zeit«, meinte West.
    »Du kannst ja die Augen schließen und ein Nickerchen machen.«
    Gary West schüttelte den Kopf. »Das werde ich auf keinen Fall tun, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Sondern?«
    West verdrehte die Augen. »Es liegt an der Kiste, Earl. Mir will das Ding nicht aus dem Kopf.«
    »Und?«
    West nickte. »Ich werde in den Laderaum gehen und schaue sie mir dort mal genauer an.«
    Earl hob die Schultern. »Das ist okay. Aber was glaubst du, was du dort entdecken wirst?«
    »Keine Ahnung. Ich bin nur neugierig. So einen Job habe ich noch nie gemacht.«
    Der Pilot grinste. »Dich interessiert die Fratze, nicht wahr?«
    »Du sagst es.«
    »Magst du den Teufel?«
    West tippte gegen seine Stirn. »Du denn?«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Dennoch, es hat mich neugierig gemacht.«
    »Dann geh.«
    West schnallte sich los. Das Cockpit war nicht sehr groß. Die Ladefläche umso größer. In einer Trennwand befand sich eine Tür, die der Agent öffnen musste, um diesen Teil des Hubschraubers zu betreten, in dem es nicht dunkel war. Eine Notbeleuchtung gab das entsprechende Licht.
    Die Maschine war auch dafür eingerichtet, Menschen zu transportieren, denn an den Seiten gab es Klappsitze und Anschnallgurte.
    Gary West betrachtete die Kiste, die in der Mitte des Laderaums stand und noch von den Ketten umschlossen wurde.
    Er hatte sich immer als einen coolen Typen betrachtet und er wunderte sich über sich selbst, wie nervös er plötzlich war, als er sich der Seite der Kiste näherte, auf der sich die Teufelsfratze befand. Er war froh, Aufnahmen davon geschossen und sie an die Zentrale geschickt zu haben.
    Dieses Fundstück war nicht normal. Und noch unnormaler war der Fundort. Ein Zeichen der Hölle mitten im Eis, das war schon eine Sensation. Das schwache Licht, das hin und wieder mal flackerte, reichte ihm aus, um die Fratze gut zu erkennen. Er kniete sich vor die Kiste und direkt vor das Gesicht. Ja, das war der Teufel!
    West hatte damit nie etwas am Hut gehabt, zumindest nicht im magisch mystischen Sinne, denn er hatte Menschen als Teufel kennengelernt. Doch das hier brachte sein gesamtes Weltbild ins Wanken. Wer hatte mit dem Teufel zu tun gehabt? Und das in der Arktis?
    Die Eskimos?
    Beinahe hätte er über seine Frage gelacht. Er war sich sicher, dass auch sie einen Teufel kannten, aber der sah in ihren Überlieferungen bestimmt anders aus. Diese Fratze hier hatten Menschen geschaffen, die der mitteleuropäischen Kultur entstammten.
    Jedenfalls hatte es der Satan auf dem indirekten Weg sogar geschafft, bis dicht an den Nordpol zu gelangen.
    Er holte eine Taschenlampe hervor, um die Fratze genauer anzuleuchten. Das war ein hässliches Gesicht, das eine leichte Verzerrung zeigte. Er sah auch die hohe Stirn und den beinahe geschlossenen Mund, der trotzdem grinste, und es fielen ihm die gebogenen Hörner auf, die im Vergleich zur Größe des Kopfes recht lang waren. Und dann gab es da noch etwas.
    Das waren die Augen.
    Er hatte sie gesehen, er wollte den Blick abwenden.
    Es gelang ihm nicht.
    Das lag einfach an diesen verdammten Augen, die ihn nicht aus der Kontrolle ließen. Es war ein Blick, der funkelte, der schimmerte und irgendwie auch kalt und klar war. Und er wurde den Eindruck nicht los, dass dieses Gesicht lebte. Der Gedanke daran jagte eine Hitzewelle durch seinen Körper. Er wollte es nicht wahrhaben, dass es etwas gab, das er nicht begreifen und demnach auch nicht erklären konnte. Aber er musste zugeben, das etwas Fremdes und völlig Ungewöhnliches mit ihm Kontakt aufgenommen hatte.
    Gary West zog sich zurück, ohne die Fratze aus den Augen zu lassen. Er hatte vorgehabt, sie zu berühren, doch von diesem Gedanken nahm er Abstand, denn er missachtete die Unsicherheit und Furcht in seinem Innern nicht. Was er da präsentiert bekam, das konnte er sich nicht erklären.
    Was steckte in der Kiste? Etwas Unheimliches oder Schreckliches möglicherweise, auf das die Fratze
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