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Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg

Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg
Autoren: Sandra Braun
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Sandra Braun
Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg
oder
Im Oktober gibt es keine Nachtschichtpilger
    Vorbereitung
    Buen Camino, so grüßen euch Karola und Sandra!
Im Oktober wird das unser täglicher Gruß sein, denn so begrüßen sich alle
Jacobspilger auf dem Weg nach Santiago de Compestela. Noch zwei Wochen bleiben
uns bis zu unserem Abflug. Dann geht es mit Flieger und Bahn von Berlin, Paris,
Biarritz nach St.-Jean-Pied de Port - dem Beginn unserer Pilgerreise. Unser
persönlicher Pilgerweg wird uns zum Grab des heiligen Jacob und vielleicht bis
ans Ende der Welt (Finisterre am Atlantik) führen.
    Der Plan für die Reise reifte ungefähr vor einem Jahr.
Nachdem Karola und ich uns über meine erste Reise auf dem Jakobsweg im Jahr
2009 unterhielten. Diese Reise unternahm ich mit meinen Kindern, Juliane und
Martin. Karola hatte Blut geleckt und auch mir gefiel die Vorstellung noch mal
auf dem Jakobsweg zu reisen. Zunächst mussten wir unseren Familien von unserem
Vorhaben berichten und sie überzeugen. Mein Mann, bereits mit diesem Gedanken
vertraut, war schnell überredet. Karolas Familie brauchte etwas länger, sich
mit diesen ungewöhnlichen Reiseplänen anzufreunden. Als alle informiert waren,
konnte unsere Planung beginnen. Zuerst wurden die Flugtickets besorgt und damit
die Terminplanung festgelegt. Danach kam die Ausrüstung dran. Meine, bereits
vollständig, brauchte nur noch ergänzt werden. Karola hingegen musste alles
vollkommen neu anschaffen - Rucksack, Schlafsack, Wanderschuhe, etc. waren aber
schnell besorgt. Nun galt es in den letzten zwei Wochen, den Rucksack richtig
und gewichtssparend zu packen. So habe ich jeden Tag eine neue Idee, wie ich
das Gewicht doch noch positiv beeinflussen kann. Ich packe den Rucksack wieder
aus, ersetzte Dieses oder Jenes und muss am Ende immer wieder feststellen, dass
sich nicht viel getan hat.
Der Rucksack ist wichtig, schließlich enthält er unseren Hausstand für die
nächsten 4 Wochen, aber noch wichtiger ist alles, was mit dem Laufen zu tun hat
- die Schuhe, die Strümpfe und vor allem unsere Muskeln, Gelenke und die Füße
selbst müssen eingelaufen werden. Wir schaffen es einmal, einen ordentlichen
Marsch zusammen zu laufen, ansonsten läuft jeder für sich, da es dienstlich
einfach nicht machbar ist.
Wir sind nervös und aufgeregt. Aber manch einer, der uns verabschiedet, gibt
uns für unseren "Buen Camino" letzte liebe Worte, hier noch einen
kleinen Stein, da einen kleinen Schutzengel oder einen Glückstaler, ein
Heftchen direkt aus der Kirche mit dem Segen von ganz oben (alle wissen, das
Gewicht ist entscheidend) und zuletzt noch eine herzliche Umarmung, einen
innigeren Kuss als üblich, mit auf den Weg.
    Am Sonnabend, dem 01.Oktober, haben wir noch eine kleine
Abschiedsrunde zusammengerufen und einen herrlichen Tag und Abend miteinander
verbracht. Am Sonntag gehen Karola und ich zusammen zum Erntedankgottesdienst.
Wir haben einen wunderbaren Segensspruch erhalten und denken uns: „Was soll
jetzt noch schief gehen.“
Als alle Abschiedsfotos im Kasten waren, ein kleiner Abschiedstrunk genommen,
die Rucksäcke gewogen und der Inhalt verglichen und für gut befunden war,
verabschiedeten Karola und ich uns für die kommenden Stunden, damit jeder für
sich noch den Tag verbringt. Denn in der Nacht werden wir unsere Rucksäcke im
Kofferraum verstauen und in Richtung Berlin davon fahren.
Unser Weg beginnt in Frankreich, in Saint-Jean-Pied-de-Port. Am 4. Oktober,
nebenbei bemerkt ist es Karolas Geburtstag, werden wir von dort starten, die
Pyrenäen überqueren. Die Strecke beträgt 26 km und wie schwierig sie ist,
können wir am Abend des 04. Oktobers mit Gewissheit berichten.
Anreise: 03. Okt. Berlin Tegel - Paris - Biarritz –
    Saint-Jean-Pied-de-Port
1. Etappe: 04. Saint-Jean-Pied-de-Port – Roncesvalles,
Sonne 38 ºC, 26km
2. Etappe: 05. Roncesvalles – Zubirri, Sonne 35 ºC, 22km 3. Etappe: 06. Zubirri
– Pamplona, Sonne 35 ºC, 21km 4. Etappe: 07. Pamplona – Utegra, Nieselr.22 ºC,
17,5km 5. Etappe: 08. Utegra – Cirauqui, Nieselr.22 ºC, 14,5km 6. Etappe: 09.
Cirauqui – Estella, Sonne 35 ºC, 15,4km 7. Etappe: 10. Estella - Los Arcos,
Sonne 35 ºC, 21,5km 8. Etappe: 11. Los Arcos – Viana,
Sonne 29 ºC, 19,5km 9. Etappe: 12. Viana – Navarrete, Sonne 29 ºC, 22km 10.
Etappe: 13. Navarrete – Azofra, Sonne 29 ºC, 24km 11. Etappe: 14. Azofra – Granon,
Sonne 25 ºC, 22km 12. Etappe: 15. Granon – Belorado, Sonne 29 ºC, 16,5km
    16.10.2011,
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