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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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verschollenen Ilts entdecken und den Kontakt zu ihnen herstellen können. Damit wäre auch der Weg zu den Saira-Siedlern frei, die man auf ihren Heimatplaneten zurückbringen würde. Allen Seiten wäre damit geholfen.
    Selma Laron hatte zu dieser Theorie ihre eigenen Vorstellungen. Sie glaubte nicht daran, daß die Saira-Siedler einer harmlosen Suggestion zum Opfer gefallen waren. Der überhastete Aufbruch und das Tondokument schlössen das ihrer Meinung nach aus.
    Und was ES mit den „Gleichgearteten" gemeint hatte, ja, darüber besaß die Frau auch ihre eigenen Vorstellungen. Gucky sah darin einen Hinweis auf Mutanten und Ilts. Ebensogut konnte es sich nur um Mutanten oder nur um Ilts oder einfach um Nicht-Terraner handeln.
    Selma dachte, daß alles aber auch ganz anders sein konnte. Vielleicht waren die beiden Aspiranten nur untereinander gleichgeartet? Also aus dem gleichen xbeliebigen Volk. Oder etwas Ähnliches.
    Wer konnte das schon wissen? 2.
    Der Tonträger, den Gucky auf Saira in den subplanetaren Anlagen der Siedler gefunden hatte, besaß die Form eines handflächengroßen Metallkästchens. Durch den transparenten Deckel war im Innern eine Spule aus haardünnem Draht zu erkennen. Diese Spule war der eigentliche Träger.
    Die wenigen Bedienungselemente, eine mit Schriftzeichen versehene, kleine Tastatur und zwei Kontrolldioden, hatten einen ramponierten Eindruck gemacht. Die Beschriftung war nicht mehr leserlich gewesen.
    Alaska Saedelaere hatte das Gerät als ein System identifiziert, das vor mehr als tausend Jahren in Gebrauch gewesen war. Und das eigentlich in ein Museum gehörte. Irgendwelche schäbigen Händler mußten es den Saira-Pionieren angedreht haben. Eine andere Erklärung für das Vorhandensein eines technisch so überholten Speichers gab es nicht.
    Nachdem sie das Kästchen an die Energieversorgung der Space-Jet angeschlossen hatten, war es ihnen gelungen, die akustisch gespeicherten Informationen hörbar zu machen.
    Was sie zu hören bekommen hatten, war erschreckend gewesen. Ein heilloses Stimmengewirr, sinnloses Gestammel von zusammenhanglosen Worten und Schreien, verzweifeltes Stöhnen, unartikulierte Töne der Qual und Pein. Und dann etwas, was an den Gesang von Irrsinnigen erinnerte. Bei dem unmusikalischen Gegröle schien jeder Teilnehmer aber eine eigene Melodie von sich zu geben.
    Schnell war man sich an Bord der GECKO einig gewesen. Hier handelte es sich um die Tonaufzeichnung einer Krankenstation, in der alle Patienten mehr oder weniger übergeschnappt waren. Eine Woge des Wahnsinns schien die Gemüter der Saira-Pioniere völlig durcheinandergebracht zu haben.
    Dann hatte sich eine einzelne, männliche Stimme herausgeschält, die den Irrsinnskanon zeitweise übertönen konnte. Der Mann war hochgradig erregt. Verzweiflung und Resignation hatte aus seinen meist gestammelten Worten geklungen. Aber was er auf den Speicherdraht gesprochen hatte, untermauerte die bereits vorgenommene Deutung des Geschehens.
    Eduard Morris kannte die Worte inzwischen auswendig. Einige davon kreisten ständig in seinen Gedanken. „...alle sind wahnsinnig geworden ... nichts stimmt mehr... alles ist verrückt... die böse Macht, sie wartet vor der Tür... sie raubt uns den Verstand ... keine andere Chance ..."
    Am Ende der Aufzeichnung brüllten und schrien dann alle, durcheinander. Hier war gar nichts Verständliches mehr zu erkennen.
    Gucky hatte die Ed absurd erscheinende Theorie von einem superstarken Hypno-Mutanten, natürlich einem Ilt, aus der Aufzeichnung hergeleitet. Daß ihm keiner zustimmte, hatte den Mausbiber wenig gestört. Er hatte sich regelrecht in seine „Ilt-Theorie" verbissen.
    Ed hatte die ganze Aufzeichnung inzwischen auf einen modernen Speicher überspielt, der direkt mit dem Bordsyntron verbunden war. Er saß in seiner Wohnkabine vor einem Terminal. Daneben hatte er ein paar andere Geräte aufgebaut, aber noch nicht angeschlossen.
    Hier fühlte er sich wohl. Die Küche war in der Nähe, und niemand konnte ihn bei seinen Versuchen beobachten. Schließlich handelte es sich um seine ersten Auseinandersetzungen mit einer Technik, über die er nicht umfassend Bescheid wußte. Da waren Beobachter nur störend.
    Selma hatte sich bei den Lagerräumen ein eigenes kleines Labor für ihre Sternenkarten eingerichtet, aber Ed bevorzugte es, in seiner Privatkabine zu experimentieren. Wenn er müde wurde, konnte er es sich ohne große Umstände auf seiner Liege bequem machen. Und die Küche war,
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