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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Yolschor-Systems handelt. Allerdings habe ich die Konstellation so noch nie gesehen. Ich habe versucht, das Bild abzuspeichern.
    Technisch gesehen ist das passiert, aber ich weiß nicht, wie real das Bild war und ob es überhaupt in den Speicher gelangte. Hier muß man ja wohl mit allem Möglichen rechnen. Außerdem möchte ich daran erinnern, daß wir uns relativ nahe am Milchstraßenzentrum befinden. Der Yolschor-Sektor liegt am Rand des Zentrumsbereichs, und hier stehen die Sterne bereits so dicht wie die Bäume im Dschungel. In diesem Chaos ist nahezu jede Konstellation denkbar. Es wird also nicht einfach sein, aus dem Bild etwas abzuleiten, selbst wenn wir es finden."
    „Würdest du die Konstellation der Sterne ohne das Hilfsmittel erkennen?" wollte Alaska wissen.
    Selma Laron nickte. „Könntest du sie auch nachzeichnen?"
    „Nur in groben Zügen", meinte die Ortungsspezialistin. „Ich kann nicht beurteilen, ob die Suchroutine des Syntrons damit etwas anfangen könnte. Wir müssen es einfach ausprobieren."
    „Mir fehlt da noch etwas", beklagte sich Gucky. Ihr stürzt euch auf eine imaginäre Sternenkarte. Das ist sicher nicht falsch, denn der Hinweis darauf ist eindeutig. Aber wo bleibt da die Karotte?"
    Darauf wußte die Frau keine Antwort. „Vielleicht erkennen wir die Bedeutung der Mohrrübe, wenn wir die Sternenkarte studieren oder das Bild in der Realität entdecken", vermutete der Mausbiber. Sehr überzeugend klang das allerdings nicht. „Ich finde", meinte Selma, „ES hätte sich ruhig etwas deutlicher ausdrücken können. Schließlich sind wir hier nicht zum Rätselraten."
    „Da hast du nicht ganz unrecht, liebe Dame", antwortete Gucky freundlich. „Aber bei dem Unsterblichen mußt du dich an diese Dinge gewöhnen. Außerdem darfst du nie meinen Auftrag und alles, was wir bisher erreicht haben, aus dem Blickfeld verlieren. Es hängt alles zusammen, auch wenn wir in manchen Punkten noch nicht genau wissen, wie. Nun laß uns in dein Kartenlabor gehen."
    Selma nickte. Natürlich hatte der Ilt grundsätzlich recht, auch wenn er manche Dinge etwas eigenartig oder gar verschroben sah. Das Wunschdenken spielte auch bei Gucky eine große Rolle.
    In den „Gleichartigen", die er suchen sollte, sah er nicht nur Mutanten, wie er einer war, sondern vor allem auch Ilts. Von dieser fixen Idee hatte er sich selbst von seinem Freund Alaska nicht einen Millimeter abbringen lassen. Diskussionen mit Gucky darüber waren daher reine Zeitverschwendung.
    Neben seinem Auftrag, die beiden potentiellen Träger von Unsterblichkeitschips zu finden, sah der Mausbiber eine weitere Aufgabe. Freilich betrachtete er die nicht losgelöst von der Mission durch die Superintelligenz. Auf Tramp II hatten sie die Spuren von terranischen Siedlern entdeckt, die Hals über Kopf vor einer unbekannten Macht geflohen sein mußten.
    Daß die Saira-Kolonisten tatsächlich vor einer Macht geflohen waren, bezweifelte niemand an Bord der GECKO. Die Beweise waren zu eindeutig. Die Tonspule, die sie gefunden hatten, und an deren Entschlüsselung sich Eduard Morris noch einmal nachhaltig versuchen wollte, stellte auch einen klaren Beweis für die These der Flucht dar.
    Wer oder was die unbekannte Macht war, ließ sich jedoch nicht sagen. Es fehlte jeglicher konkreter Hinweis auf sie.
    Genau das war der Punkt, an dem sich die Gemüter von Gucky und seinen drei Begleitern schieden. Der Mausbiber hatte eine Deutung parat, die auf ein paar entdeckten Karottenfeldern von Tramp II aufbaute und ansonsten mehr von seiner Phantasie und seinem Wunschdenken getragen wurde.
    Die Macht, die die Siedler vertrieben hatte, war seiner Meinung nach ein starker Ilt gewesen - oder mehrere Artgenossen im Psi-Verbund. Seine Deutung besagte ferner, daß die Ilts die Saira-Pioniere mit den Suggestivangriffen dazu verleiten wollten, Tramp II schnell zu verlassen und dabei natürlich die Ilts mitzunehmen.
    Da Gucky ferner in den potentiellen Aktivatorträgern zwei „Gleichartige", also zwei Ilts sah, konnten die nur unter dieser letzten Gruppe von Angehörigen seines Volkes zu finden sein.
    Für den Mausbiber gab es daher kein größeres Problem.
    ES würde weitere Hinweise geben, wo die beiden Aspiranten zu finden seien. Er würde sie aufspüren und zu ES und zum Empfang der Chips bringen. Doch damit nicht genug.
    Er würde auf diese Weise nicht nur den Auftrag der Superintelligenz erfüllen, sondern gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er würde die
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