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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Im Dschungel der Sterne
     
    Mit Gucky im Yolschor-Sektor - ES legt eine Spur
     
    von Peter Griese
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Gucky - Der Ilt hängt an einer fixen Idee.  
    Alaska Saedelaere - Guckys Freund und Gegenpol.  
    Selma „Oma" Laron - Die Ortungsspezialistin begegnet sich selbst.  
    Eduard „Ed" Morris - Guckys ewig hungriger Pilot.  
    Megaran - Chefmediker der Aras von Rabkung.  
     
     
    1.
     
    „Wenn du so weitermachst, erreichst du gar nichts. Du trittst auf der Stelle und behinderst nur das Erreichen des Zieles!"
    Selma Laron erstarrte. Sie wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Was sie gehört hatte, war schlicht und einfach eine Unmöglichkeit. Es stand für sie eindeutig fest, daß sich niemand außer ihr an Bord der GECKO befand. Folglich konnte sie auch niemand ansprechen.
    Die Stimme war absolut real. Sie klang nicht wie aus einem Funkgerät oder Interkom. Um einen dummen Streich Guckys konnte es sich also auch nicht handeln.
    Die Space-Jet befand sich seit vier Tagen in einem oberflächennahen Orbit um einen unbewohnten Planeten, dem der Mausbiber aus einer Laune heraus den Namen „Butterblume" gegeben hatte. Die Wahl hatte er angeblich getroffen, weil diese Welt von einer dichten Flora umgeben war, jedoch keinerlei Getier hervorgebracht hatte. Es war allen ein Rätsel gewesen, wie sich unter diesen Bedingungen ein Gleichgewicht der Natur hatte einstellen können.
    Alaska Saedelaere, Ed Morris und Gucky waren vor Stunden aufgebrochen, um eine Antwort auf die Frage zu finden. Eine Welt ohne Fauna, das konnte es nicht geben. Und Gucky hatte dahinter natürlich wieder einen Hinweis oder einen Streich der Superintelligenz ES vermutet.
    Die beiden Männer und der Ilt hatten für ihre Exkursion den Gleiter aus dem Hangar der GECKO geholt. Damit waren sie auf der Planetenoberfläche beweglicher als mit dem 35 Meter durchmessenden Diskusschiff. „Und jetzt blickst du überhaupt nicht mehr durch, Oma!" lachte das unbekannte Wesen in ihrem Rücken. „Du wagst es nicht einmal, dich umzudrehen! Du glaubst doch nicht etwa an Raumgespenster? Oder meinst du, der Große Karottengott ist persönlich erschienen, um dir den rechten Weg zu weisen?"
    Karottengott! Das Stichwort brachte etwas Helligkeit in das Dunkel des Rätsels. Selma Laron, „Oma" genannt und ihres Zeichens Ortungs- und Funkspezialistin der GECKO, erkannte, daß die rätselhafte Stimme etwas mit dem Mausbiber zu tun haben mußte. Wie anders konnte sie sonst den ominösen Karottengott Guckys kennen oder gar erwähnen? „Dir schlottern ja die Knie!" spottete die Stimme.
    Sie kam Selma Laron irgendwie bekannt vor, fast zu bekannt. Erinnerungen an die eigene Mutter wurden wach, aber die war seit vielen Jahren tot. Es war undenkbar, daß sie hier in der Space-Jet GECKO inmitten der sternenreichen Zone des Yolschor-Sektors und fast 50.000 Lichtjahre von Terra entfernt als Geist erschien.
    Und abergläubisch war die Hundertachtundzwanzigjährige auch nicht. Noch weniger konnte sie sich mit Geistern, Gespenstern oder ähnlichem Unfug anfreunden. Was vierdimensional war, mußte sich natürlich erklären lassen! Und eine Stimme fiel in diese Kategorie. Schall war schließlich nichts anderes als das Ergebnis bestimmter Wellen.
    Oder nicht? Es gab ja auch Telepathie. Oder die Fähigkeit, Gedanken in das Bewußtsein eines Wesens zu projizieren! „Nun dreh dich schon um!" höhnte das unbekannte Wesen. „Reiß dich von dem Gewirr aus deiner Sternenkarte los!"
    Die vielen weißen Punkte auf der dreidimensionalen Darstellung, die einen Ausschnitt der Yolschor-Dunstwolke wiedergab, begannen zu tanzen. Selma wischte sich über die Augen, aber das Bild stabilisierte sich nicht. „Hübsch, nicht wahr?" spottete es in ihrem Rücken. „Tanzende Sterne. Sieh sie dir genau an!"
    Die Frau gab sich einen innerlichen Ruck. „Ich möchte wissen, wer da ist." Sie preßte jedes Wort kaum verständlich zwischen den Lippen hervor, denn er Schreck saß ihr noch in den Gliedern. „Eine alte Dame verspottet man nicht."
    Sie richtete sich auf, sprang aus dem Sessel und wirbelte herum.
    Nun verschlug es ihr vollends die Sprache. Ein dicker Kloß füllte ihren Hals aus und machte das Sprechen unmöglich und das Atmen zur Qual. „Ich bin's", sprach die Gestalt und lachte laut. „Da du die Oma bist, darfst du mich Opa nennen."
    Die Frau klammerte sich rückwärts mit beiden zitternden Händen an die Lehne ihres
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