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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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gesehen. Die Einmündung eines Weges, die noch nicht völlig zugeschneit war.
    Der Rover rollte auf seinen Winterreifen an. Hinter uns hupte jemand.
    Dem Klang nach war es das Horn eines Lastwagens.
    Suko lenkte nach links, und so konnten wir auf den schmalen Weg rollen, der in ein flaches Gelände hineinstieß. Ohne das Schneetreiben wäre es gut zu überblicken gewesen. Jetzt allerdings sahen wir so gut wie nichts, denn der Vorhang wollte einfach nicht abreißen.
    Der Rover kämpfte sich vor. Zwischen uns war es still geworden. Ich saß wie auf dem Sprung und schaute starr nach vorn. Es war nicht zu erkennen, ob wir uns noch immer auf dem Weg befanden, doch ich hatte einfach das Gefühl, dass wir hier richtig waren.
    Dann erschien vor uns ein grauer Schatten.
    Ein Haus? Das Haus, das wir suchten?
    Suko ging ebenso davon aus wie ich. Er trat auf die Bremse. Ohne zu rutschen kam der Wagen zum Stehen, und wir blieben erst mal in ihm sitzen.
    »Ich denke, dass wir da sind.« Suko löste seinen Sicherheitsgurt, was ich ebenfalls tat.
    »Dann schauen wir uns das Ding mal aus der Nähe an.«
    Zugleich öffneten wir die Türen und stiegen aus…
    ***
    Stella Moreno hatte blitzschnell zugestochen und auf den beiden Wangen zwei Wunden hinterlassen, die sich augenblicklich mit einer dunklen Flüssigkeit füllten.
    Sie lächelte weiterhin eiskalt und ihr Gesicht zeigte einen arroganten Ausdruck, der ihr leicht fiel, denn als Schauspielerin hatte sie oft so regieren müssen.
    »Na, was ist?«
    Riddick gab keine Antwort. Er stand noch vor ihr. Aber er sah auch ungläubig aus, als könnte er überhaupt nicht begreifen, was mit ihm geschehen war.
    Ob er Schmerzen hatte, zeigte er nicht, er war nur erstaunt, und er hob plötzlich beide Arme, um dorthin zu tasten, wo sich die Wunden befanden.
    Stella sagte nichts. Sie schaute den Mörder nur an, der jetzt auf seine Fingerkuppen schaute.
    »Dein Blut…«, sagte sie.
    »Ja-ja…«
    »Und was ist mit deinen Schmerzen? Spürst dusie? Oder hat der Teufel einen Schutzschild um dich gelegt?«
    Er gab keine Antwort. Auch sein Blick blieb leer oder nach innen gekehrt.
    Er sah aus wie jemand, der vor einer Antwort noch nachdenken musste.
    Und dann gab er sie. Er lächelte sogar dabei und schüttelte den Kopf.
    »Nein, keine Schmerzen. Es brennt nicht. Ich glaube, dass er mich nicht im Stich gelassen hat.«
    »Spürst du ihn denn?« Stella stand plötzlich wieder auf dem Sprung.
    »Er will, dass ich weitermache. Ja, er will das siebte Opfer. Erst dann bin ich bei ihm.«
    Stella war nicht sicher, ob er tatsächlich unter dem Schutz des Teufels stand. Okay, sie hatte keinen Schmerzlaut gehört, aber es musste nicht auf den Teufel hindeuten. Es gab auch Menschen, die ihre Schmerzen unterdrücken konnten. Dazu gehörte nur eine gewisse Übung, und die wollte sie dem Killer nicht absprechen.
    »Und wer soll sterben?«, fragte sie leise.
    »Du!«
    Die Erwiderung hatte sie nicht mal überrascht. Aber sie konnte auch lachen und hielt ihm das Messer entgegen.
    »Wie willst du das denn anstellen?«
    »Mit seiner Hilfe.«
    »Verstanden. Und wo ist er?«
    »Nahe«, flüsterte Riddick. »Ich spüre seine Macht. Er ist ganz nahe. Er will nicht, dass ich kurz vor dem Ziel aufhöre. Was für andere das Böse ist, das ist für mich eine Befreiung. Ich bin stark geworden, Stella. Stark durch ihn.«
    War das die Wahrheit? Besaß er tatsächlich die Nerven, um sie zu bluffen?
    Stella Moreno wusste nicht, was sie denken sollte. Sie war plötzlich verunsichert, und das lag auch daran, dass sie einen Blick in seine Augen geworfen hatte.
    Dort war eine Veränderung eingetreten. Sein Blick war zwar noch starr, aber es hatte etwas Fremdes in ihn eindringen können, und so konnte man von einem bösen Blick sprechen.
    Steckte tatsächlich die Macht der Hölle in ihm?
    Stella wusste, dass es sie gab. Es war keine Hölle, wie die Kinder sie sich ausmalten, es war die Gegenkraft, die schon seit Urzeiten auf der Welt ihren Platz hatte.
    »Er lässt mich nicht im Stich!«, flüsterte er ihr zu. »Es ist nur noch ein Opfer fällig. Verstehst du?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und das steht vor mir!«
    »Aber ich habe das Messer!«, flüsterte sie. »Daran solltest du denken, Riddick.«
    »Es ist mir egal. Ich vertraue ihm.«
    »Ich nicht!«
    Stella wollte das unwürdige Spiel beenden. Bisher hatte sie ihn nur an den Wangen verletzt.
    Jetzt zielte sie auf seine Brust, und dort hinein rammte sie das Messer…
    ***
    Es war für sie so
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