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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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Breite. Sie deutete ihren Triumph an, aber sie sprach ihn nicht aus.
    Riddick stöhnte. Er schüttelte den Kopf. Sein Mund zuckte, und er versuchte, noch mehr Kraft aufzubringen, um das Messer weiter nach vorn zu bringen.
    »Nein!«, flüsterte Stella. »Duschaffst es nicht. Du hast es bei sechs Frauen geschafft. Aber nicht bei mir, verstehst du? Ich bin anders, ganz anders, auch wenn es nicht so aussieht. In mir steckt eine Kraft, die du nicht kennst, die man als Hexenkraft bezeichnet. Ich habe sie gespürt, sie war plötzlich da, und ich wusste, dass ich mich auf sie verlassen kann. Nicht grundlos habe ich mich dafür entschieden, diesen Weg zu gehen, denn wir Hexen versuchen, uns gegenseitig zu schützen. Es gelingt uns nicht immer. Bei mir schon. Denn plötzlich war sie da. Meine Kraft. Meine andere Kraft. Das kann ich dir schwören.«
    Riddick hatte alles gehört. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. In seinem Blick flackerte es, und er drückte den Arm mit dem Messer auch nicht so stark mehr nach vorn.
    Stella grinste ihn noch immer an. Und sie verstärkte ihre Bemühungen, sodass Earl Riddick einsehen musste, es nicht mehr zu schaffen. Diese Person war ihm von der Kraft her überlegen. Sie drückte ihn und seinen Waffenarm immer weiter zurück, um ihn dann, als ein bestimmter Punkt erreicht war, zur Seite zu drehen.
    Der Killer brüllte kurz auf und fiel. Er kippte recht langsam, aber es gelang ihm nicht mehr, den Kerzen auszuweichen. Er hatte zudem das Pech, dass eine der Flammen an seiner Wange entlang in die Höhe huschte. Ein scharfer Schmerz zuckte über seine Haut, er riss noch zwei weitere Kerzen um, danach blieb er liegen.
    Keine Flamme fand an seiner Kleidung Nahrung. Da hatte er Glück gehabt. Aber er schaffte es auch nicht, aus der Gefahrenzone zu kriechen, denn Stella war flinker.
    Ihr war nichts passiert. Sie kam mit einer Drehbewegung auf die Beine.
    Aber das war nicht alles. Bevor sich Riddick erholen konnte, war sie bei ihm.
    Der Tritt erwischte sein rechtes Handgelenk. Er war hart geführt worden, und Riddick schaffte es nicht, sein Messer zu halten. Der Griff öffnete sich, das Messer lag am Boden, und ein blitzschneller Schritt beförderte es weiter.
    Riddick wollte aufstehen. Stellas nackter Fuß drückte sich gegen seinen Rücken. Der Druck war so stark, dass der Killer es nicht schaffte, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    So musste er auf dem Bauch liegen bleiben. Durch eine Person gedemütigt, die er hatte killen wollen. Es war alles anders gekommen.
    Jetzt war er derjenige, der seine Chancen verspielt hatte.
    Um sich nicht die Lippen zu beschmutzen, hatte er den Kopf leicht angehoben. Seine Atemgeräusche waren nur noch ein Keuchen, das manchmal von trockenen Hustenlauten unterbrochen wurde.
    »Na?«, flüsterte sie. »Willst du mich noch immer töten, um den Teufel ein Opfer zu bringen?«
    »Ich - ich - brauche noch eines.«
    »Mag sein. Aber nicht mich, mein Freund. Du hast dich geirrt. Ich bin ein Mensch, wie du weißt. Aber ich bin zugleich etwas, was kaum jemand weiß. Ich bin eine Hexe. Ich stehe unter einem bestimmten Schutz, und muss ich dir sagen, dass sich früher der Teufel und die Hexen immer gut verstanden haben?«
    »Das weiß ich.«
    »Das ist heute anders geworden. Die meisten sind andere Wege gegangen, die sich auch mit denen der Menschen vereinbaren ließen. Wir fallen nicht mehr auf, aber ein Rest der früheren Gemeinschaft ist noch geblieben. Wir lassen den Teufel in Ruhe, und er kümmert sich auch nicht um uns. Wenn du zu ihm willst, musst du nur einen anderen Weg einschlagen. Ich bin nicht dabei, und meine Hexenschwestern auch nicht. Schreib dir das hinter deine Ohren.«
    Riddick hob den Oberkörper an. Er gab seltsame Geräusche von sich. Er hatte verloren, aber das wollte er nicht einsehen. Es war alles so gut gelaufen. Man war ihm nicht auf die Spur gekommen. Und jetzt sollte alles anders sein? Wo war denn die Hilfe der Hölle? Man hatte ihm versprochen, immer an seiner Seite zu stehen und ihm zu helfen.
    Seine Lage war so beschämend. Diese verfluchte Hexe konnte alles mit ihm machen. Ihn einfach töten, ohne dass er sich wehren konnte. Es war nicht zu fassen. Ausgerechnet derjenige, dem er den Rest seines Lebens hatte weihen wollen, hatte ihn verlassen. Er war bitter enttäuscht.
    Stella Moreno fragte höhnisch: »Was stellst du dir denn vor, was ich mit dir machen soll? Du wolltest mich töten. Eiskalt abstechen. Was würdest du an meiner Stelle
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