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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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schreien, aber ich stehe unter einem besonderen Schutz, und ich glaube nicht, dass mich der Teufel als Opfer annehmen würde.«
    Earl Riddick sagte nichts. Aber er bewegte den Mund wie jemand, der kaut. Wenn er atmete, dann durch die Nase, und da war ein heftiges Schnaufen zu hören.
    »Du musst dir schon eine andere Frau aussuchen, wenn du dein Ziel erreichen willst.«
    »Nein, das muss ich nicht.«
    »Dann willst du das Risiko also eingehen?«
    Riddick starrte sie an. Sein Blick war nicht klar, er flackerte und wies auf seine Unsicherheit hin. Dann knurrte er, und seine Stimme klang kaum anders, als er sagte: »Ich habe mich nun mal dazu entschlossen, und dabei bleibt es auch. Hast du verstanden? Dabei bleibt es. Ich lasse dich nicht mehr von der Leine.«
    »Das wäre nicht gut.«
    Er vollführte eine wütende Kopfbewegung. »Es ist mir egal. Du wirst sterben.«
    »Und der Teufel nimmt dein Opfer nicht an!«, schrie sie ihm ins Gesicht.
    Riddick atmete heftig. Die rechte Hand mit dem Messer zitterte. Er durchlebte einen Zustand, in dem er bereit war, zu töten.
    »Wage es nicht!«
    »Doch!«, schrie er und stieß zu…
    ***
    »Mist«, sagte ich.
    Suko lachte. »Was hast du?«
    Ich deutete gegen die Scheibe. »Ausgerechnet jetzt muss dieser Mist vom Himmel fallen.«
    »Klar. Aber der Schnee wurde angesagt.«
    »Ich weiß. Nur passt er mir nicht.«
    Suko blieb gelassen und hob nur die Schultern. In seinem Gesicht bewegte sich nichts, und noch bereitete es ihm keine Probleme, im Schnee zu fahren.
    Wir ließen uns durch unser GPS-System führen, das ich auf unser Ziel eingestellt hatte. Schlimm war das weiße Zeug, das sich wahnsinnig vermehrt hatte. Bei unserer Abfahrt waren es nur einige Flocken gewesen, aber jetzt sahen wir einen weißen Vorhang, gegen den die Strahlen der Scheinwerfer ankämpfen mussten.
    Hinzu kam, dass wir nicht allein unterwegs waren. In London waren wir keine großen Schneemengen gewohnt. Es ging noch langsamer voran.
    Wegen der kalten Temperaturen blieb das Zeug leider auf den Straßen und Gehsteigen liegen, sodass sich schon sehr bald eine Matschschicht gebildet hatte.
    Und es kam zu Staus.
    Dabei hatten wir es eilig. Wir mussten ein Menschenleben retten, auch wenn es sich dabei um eine Hexe handelte. Dabei hätte es Assunga uns so leicht machen können. Es wäre kein Problem für sie gewesen, uns vom Büro aus an den Ort des Geschehens zu transportieren. Da hatte sie gekniffen. Sie wollte sich nicht mit den Mächten der Hölle anlegen, was aus ihrer Sicht sogar verständlich war. Aber wir mussten es ausbaden, und das fraß in mir.
    Trotz des Schneefalls ließ ich meine Scheibe nach unten gleiten. Das verwunderte Suko.
    »Was hast du vor?«
    »Wirst du gleich sehen.«
    In der Mittelkonsole stand das Blaulicht, das ich mit einem schnellen Griff erwischte und es auf das Dach stellte. Es lag zum Glück kein weißer Film darauf, so bestand nicht die Gefahr, dass es abrutschte.
    »Meinst du, dass es hilft, John?«
    »Versuchen kann man es.«
    Es klappte nicht. Oder kaum. Hin und wieder kamen wir zwar besser voran, aber wir durften auch nicht zu schnell fahren, um nicht ins Rutschen zu kommen. Bei einigen Fahrzeugen hatten wir es bereits erlebt, und dieses Risiko wollte Suko nicht eingehen.
    »Keine Sorge, John, wir schaffen es!«
    Darüber konnte ich nur lachen.
    ***
    Er wollte sie nicht mehr sehen. Er wollte ihr das Gesicht zerschmettern.
    Er wollte Blut fließen sehen. Nur deshalb rammte Earl Riddick das Messer mit größtmöglicher Wucht nach vorn. Er war ungemein siegessicher, aber er hatte nicht mit der schnellen Reaktion der Hexe gerechnet.
    Etwas hatte sie in kürzester Zeit durchströmt. Es war schwer zu begreifen, aber so etwas wie eine Kraftquelle war in ihr hoch gesprudelt. Sie hatte dabei das Gefühl gehabt, zu wachsen, stärker zu werden, und diese Stärke setzte sie nun ein.
    Stella Moreno riss den Arm hoch und wehrte den wuchtigen Stoß ab.
    Der Arm mit dem Messer rammte nach unten, aber Stella war schneller gewesen. Sie fing das nach unten fahrende Handgelenk ab. Ihre Finger umklammerte es hart und blitzschnell, sodass Riddick zu keiner Reaktion mehr fähig war.
    Sie sah das Messer, sie sah auch die Spitze, aber sie berührte sie nicht einmal. Dicht vor ihrem Gesicht war sie zur Ruhe gekommen.
    Dahinter sah sie das Gesicht des Killers. Es schien, als hätte er die neue Lage noch nicht richtig begriffen.
    Die Hexe lächelte. Sie genoss die Lage. Langsam zog sie ihre Lippen in die
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