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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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beschäftigt. Er hatte sich verändert. Es gab nicht nur ihn, denn er war von einer anderen Macht übernommen worden.
    Er war dem Wahnsinn oder dem Teufel verfallen. Er schrie, sein Kopf begann sich zu drehen, ja, das war tatsächlich möglich, denn er hatte sein Versprechen gehalten, und da wollte die andere Seite nicht nachstehen.
    Ich hatte Zeit. Ich holte mein Kreuz hervor. Ich ließ es auf meiner Hand liegen, und es zeigte so gut wie keine Erwärmung. Das wunderte mich, aber es zeigte mir gleichzeitig, dass dieser Killer noch nicht zur Hölle gehörte.
    Die andere Macht spielte mit ihm. Der Teufel hatte ihn benutzt. Er hatte durch ihn das Böse in die Welt bringen wollen. In seinem Namen hatte Riddick die Untaten begangen, und so etwas konnte die andere Seite nur freuen.
    Dankbarkeit kannte sie nicht. Das wusste ich, Riddick aber nicht. Er hatte darauf vertraut, dass ihm die Hölle freundschaftlich verbunden war.
    Es war der große Irrtum, wie er jetzt feststellen musste. Er atmete nicht, er hechelte. Er schrie dabei. Er hatte seinen Kopf mit beiden Händen umklammert, doch er brachte es nicht fertig, die Drehungen zu stoppen.
    Ich schaute aus schockgeweiteten Augen zu. Der Teufel hatte den Killer zu einem Spielball gemacht, als wollte er an ihm etwas ausprobieren.
    Das konnte durchaus so sein, denn später würde er der große Gewinner sein.
    Himmel, wie konnte ein Mensch nur so schreien?
    Riddick schrie, als würde er alle Schmerzen seiner Opfer auf einmal erleiden. Er konnte sich nicht mehr halten, die Beine knickten ihm weg, und als er fiel, verlor sein Kopf den Kontakt mit dem Körper.
    Es sah so aus, als hätte er ihn sich selbst abgerissen. Ob das wirklich so gewesen war, wusste ich nicht.
    Der Kopf rollte über den Boden und geriet in die Nähe der Kerzen. Aber sie waren es nicht, die dafür sorgten, dass er plötzlich in Flammen aufging.
    Es war ein Feuer, dessen Flammen grünlich schimmerten und starr wie diejenigen waren, die aus den Öffnungen eines Gasherds drangen und von keinem Windhauch erfasst wurden.
    Der Killer verbrannte in Sekundenschnelle, und es blieb nichts von ihm zurück.
    Ich fühlte mich alles andere als wohl in meiner Haut. Seinetwegen waren so viele Menschen gestorben, und was war die Folge dessen? Es gab keine. Es gab keinen Sieger, nur Verlierer und dazu zählte auch derjenige, der versucht hatte, sein Leben den Mächten des Bösen zu widmen.
    Der Teufel ließ sich kein Spiel aufzwingen. Er zog immer nur das durch, was für ihn zum Vorteil war. Das hatte er auch in diesem Fall so gehalten.
    Tod, Angst und Grauen…
    Manchmal konnte man wirklich - na ja, Sie wissen schon…
    ***
    Eine Frau lag im Schnee. Ein TV-Star, der allerdings nie mehr vor eine Kamera treten würde, denn Stella Moreno war tot. Die Klinge war einfach zu tief in ihren Rücken gedrungen und hatte ihren Lebensfaden zerschnitten.
    Sie lag im Schnee vor der Tür. Zahlreiche Flocken hatten ihren Körper bereits bedeckt wie ein Leichentuch. Blut war aus der Wunde gesickert und hatte an einer Stelle das unschuldige Weiß rot gefärbt.
    Aber sie war nicht allein. Eine andere Frau kniete neben ihr. Zumindest sah sie aus wie eine Frau, das musste man Assunga schon zugestehen.
    Sie war zu spät gekommen. Sie hätte früher eingreifen können, aber sie hatte sich nicht mit den Mächten der Hölle anlegen wollen und musste nun erkennen, dass auch wir nicht allmächtig waren.
    Als wir stehen blieben, schaute sie hoch. Es fiel mir schwer, etwas zu sagen, deshalb War ich froh, dass sie uns ansprach.
    »Manchmal bin auch ich hilflos. Es gibt eine Macht, die einfach stärker ist, das muss ich akzeptieren.«
    »Wir auch, Assunga.«
    »Dabei hättet ihr es fast geschafft.« Sie schaute in die weißen Flockenwirbel. »Aber manchmal hat das Schicksal etwas anderes vor, und wenn es nur am Wetter hängt.«
    »Du sagst es. Wir wären sonst früher hier gewesen.«
    Sie richtete sich wieder auf und nickte der Toten zu.
    »Sorgt für ein anständiges Begräbnis. Sie hat es verdient.«
    »Du kannst dich auf uns verlassen«, sagte ich.
    »Danke.« Danach drehte sie sich um und ging hinein in den weißen Vorhang. Ob er sie verschluckte, oder sie sich selbst durch ihre magischen Kräfte aus dem Staub machte, sahen wir nicht. Es spielte auch keine Rolle.
    »Ja«, sagte Suko. »Dann wollen wir mal.«
    »Was meinst du?«
    »Na, Tanner anrufen. Der sitzt doch sicherlich auf heißen Kohlen.«
    »Ja, das sollten wir tun«, sagte ich müde und warf
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