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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Kennst du das Sprichwort?«
    »Nein!«
    »Klar.« Sie lächelte kalt. Und die Kälte lag auch in ihren Augen. »Aber mich hast du foltern wollen, wie? Du hast dich an den Reaktionen auf meine Schmerzen ergötzen wollen. Aber du hast dir die fälsche Person ausgesucht, die unter einem bestimmten Schutz steht. Und jetzt bin ich gespannt, ob das auch bei dir der Fall ist. Stehst du auch unter einem Schutz?«
    »Keine Ahnung«, flüsterte er.
    Stella spielte mit dem Messer. »Das könnte man leicht ausprobieren«, erklärte sie. »Es ist gar kein Problem. Verstehst du, was ich meine?«
    Riddick spürte, dass er anfing zu schwitzen. Sein Gesicht bekam plötzlich eine glänzende Schicht aus dünnem Schweiß.
    Stella Moreno lachte. »He, warum sagst du nichts? Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    »Ich weiß es nicht…«
    »Was weißt du nicht?« Sie reckte ihr Kinn vor. »Dass du unter dem Schutz des Teufels stehst?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Das begreife ich, Riddick. Aber ich sage dir was. Ich möchte es gern ausprobieren. Ich will einfach wissen, wie weit der Teufel seine schützende Hand über dich hält. Als du in mein Fleisch geschnitten hast, da hätte ich eigentlich laut schreien müssen. Du kannst dir vorstellen, welche Schmerzen so etwas hinterlässt. Und jetzt bin ich gespannt, ob das bei dir der Fall sein wird. Du musst keine Angst haben, ich will dich nicht töten. Ich möchte dich nur testen.«
    Riddick war völlig von der Rolle. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Sein Blick wanderte von einer Seite zur anderen hin - und er duckte sich, als die Hand mit dem Messer in die Höhe zuckte und plötzlich auf sein Gesicht wies.
    Er war nicht schnell genug.
    Aber Stella Moreno war es. Die Bewegung des Messers war kaum zu verfolgen. Die Klinge zuckte zuerst nach rechts, dann sofort nach links und plötzlich klafften zwei Schnittwunden auf den Wangen des sechsfachen Killers…
    ***
    »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte ich und unterdrückte einen Fluch.
    Der Schnee fiel dicht wie ein Vorhang. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann es zum letzten Mal in London so stark geschneit hatte.
    Jetzt war es passiert, und wir mussten unterwegs sein.
    Auch Suko, der eigentlich gern Auto fuhr, zeigte kein glückliches Gesicht mehr. Aber er beschwerte sich nicht. Er fuhr weiter, denn es ging um einen sechsfachen Mörder, den wir unbedingt davon abhalten wollten, einen weiteren Mord zu begehen. Ob wir das schafften, war fraglich.
    Wir hatten die City of London verlassen und rollten in Richtung Osten.
    Hier gab es zwar auch Verkehr, aber er war nicht so dicht, und wir kamen ein wenig besser voran.
    Dann fuhren wir hinter einem großen Lastwagen her, ohne dass wir die Chance hatten, ihn zu überholen.
    Suko musste auf die Bow Road einbiegen. Dort lief der Verkehr etwas besser. Zwar fiel auch weiterhin der tanzende Flockenwirbel, aber hier war das Zeug noch nicht so kompakt liegen geblieben.
    Zum Glück funktionierte das Nävi.
    »Keine Sorge, John wir schaffen es.«
    »Ja, irgendwann sind wir da. Und dann? Ich glaube fast nicht mehr daran, dass wir Riddick stoppen können. Die Zeit arbeitet für ihn.«
    »Denk mal an Assunga und ihre Helferin«, sagte Suko. »Ich glaube nicht, dass sie so wehrlos sein wird wie die anderen sechs Frauen. Die kann sich sicher wehren.«
    Suko war der Optimist von uns beiden. Lange konnten wir nicht mehr unterwegs sein. Das Ziel rückte immer näher, aber den genauen Standort würde uns das Nävi nicht angeben. Es kannte nicht jedes Haus, und genau da sah ich das Problem.
    Wir hatten die Bow Road längst verlassen, rollten zwar durch kein Wohngebiet, aber völlig einsam war es hier nicht. In der Nähe lag die große Pumpstation eines Wasserwerks. Im Schneetreiben war der Bau nur als ein großer grauer Schatten zu erkennen.
    Und dann hörten wir wieder die Stimme der Navi-Tussi.
    »Sie haben Ihr Ziel erreicht!«
    Ja, das mochte sie meinen. Wir sahen das nicht so, denn es gab kein Haus in der näheren Umgebung.
    »Fahr noch ein Stück, bitte!«
    Das hatte ich nicht aus Spaß gesagt, denn ich glaubte, etwas gesehen zu haben. Der Schnee fiel zwar weiter, aber nicht durchgehend mit der gleichen Stärke. Hin und wieder dünnte er aus und dann wurde die Sicht für wenige Augenblicke besser.
    Das war auch jetzt der Fall, denn der böige Wind hatte für einen Moment für eine freiere Sicht gesorgt.
    Ich hatte eine Abzweigung
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