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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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etwas wie Notwehr. Sie wollte ihm nicht als siebtes Opfer den Weg zum Teufel freimachen, und deshalb empfand sie auch keine Gewissensbisse.
    Tief steckte die Klinge in Riddicks Brust. Der Griff schaute noch hervor, aber das war für sie Nebensache. Sie zog das Messer auch nicht aus dem Körper und schaute zu, wie Riddick sich verhielt. Jetzt würde es sich zeigen, ob er geblufft hatte oder nicht.
    Mit der Waffe in der Brust ging er nach hinten. Seine Schritte waren dabei unsicher geworden. Zudem hielt er den Blick gesenkt. Nur so konnte er auf den Griff schauen, der aus seiner Brust ragte.
    Wann fiel er?
    Riddick fiel nicht. Er ging noch weiter und erreichte den schwachen Schein der noch brennenden Kerzen.
    Mit der Hacke stieß er eine um, sodass die Flamme verlosch.
    Dann blieb er stehen.
    Jetzt, jetzt muss er fallen!, dachte Stella. Sie holte zischend Luft und wartete, dass er zusammenbrach.
    Er fiel nicht. Dafür schwankte er leicht, aber er hielt sich auf den Beinen.
    Das war nicht zu fassen. Sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen.
    Allmählich kam ihr in den Sinn, dass Riddicks Verbindung zum Teufel nicht seiner Fantasie entsprach oder nur ein Wunschtraum war. Er befand sich tatsächlich auf dem Weg dorthin, und die Macht der Hölle hatte seine Untaten honoriert.
    Es war plötzlich still geworden. So still, dass Stella die leisen Geräusche des Schnees hörte, der gegen die alten Fensterscheiben klatschte.
    Riddick stand noch immer auf den Beinen. Dann schüttelte er den Kopf undhob beide Arme an. Seine Hände bewegten sich in Richtung Brust und somit auch dem Griff des Messers.
    Sekunden später hielt er ihn umfasst.
    Stella Moreno tat nichts mehr. Sie schaute nur zu. Und ihr war klar, dass das Unmögliche dabei war, wahr zu werden. Dass der Killer noch immer lebte, dass er sich von diesem Messer befreien wollte und es auch tat, denn mit einem Ruck zerrte er die Waffe aus seiner Brust.
    Folgte der Blutstrom?
    Nein, er folgte nicht. Die Wunde war zwar zu sehen, aber sie schwamm nicht im Blut, und jetzt hatte Stella die Gewissheit, dass er nicht so leicht zu töten war.
    Das Messer hielt er in der rechten Hand. Der Arm sackte dabei nach unten.
    Stella hatte sich nicht gerührt. Sie musste nicht groß raten, um zu wissen, was in den folgenden Sekunden geschehen würde.
    Sie war wieder das Opfer. Er hatte es tätsächlich geschafft, den Spieß umzudrehen, und in diesem Moment nutzten ihr auch die inneren Kräfte nichts. Sie war keine Hexe, die zaubern konnte, es gab in ihr nur eine innere Kraft, sie sie so stark machte.
    Die Schmerzen im Oberschenkel hatte sie nicht gespürt. Jetzt aber war diese Unempfindlichkeit aufgehoben, und sie hatte das Gefühl, als steckte erneut ein Messer im Bein. Diesmal mit Schmerzen verbunden.
    Der Killer spürte, was mit ihr los war. Er fing an zu grinsen. Das schwarze Haar klebte ihm an der Stirn. An den Seiten fiel es verfilzt nach unten.
    Dann ging er den ersten Schritt. Er ließ den rechten Arm dabei mitschwingen, und natürlich übertrug sich die Bewegung auch auf die Hand und auf die Waffe.
    Plötzlich lachte er. Es war ein hohes Kichern und er versprach danach: »Du schaffst es nicht, nein du schaffst es nicht. Man kann mich nicht besiegen, auch du nicht. Auch keine Hexe. Die Hexen sind immer schwächer gewesen als der Teufel. Sie haben ihm gedient, und nicht umgekehrt. Das war so und das ist auch so geblieben, und es wird immer so bleiben. Und wenn ich dem Teufel sein siebtes Opfer präsentiert habe, dann bin ich auch bereit für eine neue Existenz, ohne dass ich die alte aufgeben muss.«
    Stella Moreno konnte dagegen nichts sagen. Sie musste es hinnehmen.
    Aber etwas musste getan werden. Weg aus dieser Falle. Raus aus dem Haus, denn sie wollte sich nicht auf einen langen Kampf mit diesem Mann einlassen.
    Er sah nur sie, nur sein siebtes Opfer. Und er sah sie mit einem Blick an, der sich völlig verändert hatte. In den Pupillen malte sich etwas ab. Sie hatten eine andere Farbe angenommen, als wäre etwas von dem gelbroten Schein der Kerzen in die Augen eingedrungen. Sie bildeten dort Feuerräder, die sich bewegten.
    Es waren winzige Kreise, die sich um die eigene Achse drehten. Sie gaben dabei sogar kleine Blitze ab, die Stella irritierten.
    Sie wich zurück.
    Riddick sah es und lachte, bevor er flüsterte: »Du kannst mir nicht entkommen. Du bist gefangen. Und wenn du nach draußen läufst, wirst du im Schnee versinken.«
    »Aber du auch!«
    »Ich bin schneller.«
    Das
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