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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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demonstrierte er in den nächsten Augenblicken. Er bewegte seine Beine in kurzen Schritten und ließ das Messer kreisen.
    Wo war die Kraft? Wann würde sie von der Macht erfüllt sein, die sie schon einmal erlebt hatte?
    Der Gedanke an Assunga kam ihr, denn sie war ihre Meisterin. Einmal bei der Weihe hatte sie die ungewöhnliche Hexe erlebt. Ihr war eine große Macht und eine besondere Kraft versprochen worden. Einmal hatte sie davon etwas erleben dürfen. Jetzt aber brauchte sie einen noch größeren Schub. Der allerdings kam nicht.
    Oder wollte sich Assunga nicht mit den Mächten der Hölle anlegen, weil sie dagegen nicht ankam?
    Es wies alles darauf hin, und so sah sie nur einen Ausweg. Die Flucht durch die Tür nach draußen, auch wenn dort der dicke Schnee lag und noch weiter vom Himmel fiel.
    Es war ihre einzige Chance, und sie durfte den Killer auf keinen Fall näher kommen lassen. Es war durchaus möglich, dass er sein Messer warf.
    Sie fuhr herum.
    Und dann wurde sie schnell. Sie warf auch keinen Blick über die Schulter zurück, denn bis zur rettenden Tür waren es sowieso nur ein paar Schritte.
    Hinter sich hörte sie einen Schrei.
    Dann riss sie die Tür auf und wurde von den wirbelnden Schneeflocken kalt im Gesicht getroffen.
    Sie stolperte nach vorn, hörte hinter sich einen weiteren Schrei und erlebte etwas Grauenhaftes, das ihren Körper beinah zerriss.
    Stella fiel in die Leere, aber das Gefühl hatte sie nur für einen Moment, dann waren zwei Hände da, die sie auffingen…
    ***
    Hätte es nicht geschneit, so wäre der Weg bis zum Ziel kein Problem gewesen. Aber es schneite, und die Wolken kippten ihr Chaos aus, wobei noch der Wind hinzukam, der mit den Flocken spielte und uns wie kaltes Eis in die Gesichter trieb.
    Es war ein Problem für uns, die Augen offen zu halten.
    Suko war schneller als ich und hatte die Führung übernommen. Obwohl er nur zwei Schritte vor mir ging, war seine Gestalt schon zu einem Schatten geworden. Ein normales Gehen war nicht mehr möglich. Wir mussten durch den Schnee stapfen.
    Aber das Haus rückte näher. Der Schneevorhang sah plötzlich dünner aus. Und kurze Zeit später hatte Süko das Ziel bereits erreicht. Er hielt an und drehte mir seinen Kopf entgegen.
    »Hier ist eine Tür!«
    Das war gut. Ich hatte schon befürchtet, dass wir das ganze Haus nach ihr hätten absuchen müsseh.
    Er wartete nicht, bis ich ihn erreicht hatte. Suko griff nach der Klinke oder wonach auch immer. Er wollte die Tür öffnen, aber da kam ihm jemand zuvor.
    Von innen wurde sie aufgerissen. Was genau geschah, sah ich wegen des dichten Schneefalls nicht. Es fiel ein schwacher Schein nach draußen, und ich sah auch eine Gestalt, wobei ich nicht genau erkannte, ob es sich um eine Frau oder um einen Mann handelte.
    Sie wollte wohl nach draußen laufen, aber da stand Suko im Weg. Ich sah noch, dass sie stolperte, aber nicht in den Schnee fiel, denn Suko fing sie auf.
    In der Zwischenzeit war ich bis an den Eingang herangekommen. Ich wollte einen Blick ins Haus werfen, doch etwas anderes lenkte mich ab, das furchtbar war.
    Die Frau lag noch immer in Sukos Armen. Ihr Gesicht hatte sie gegen seine Brust gedrückt. Ich sah ihren Rücken. Darin steckte bis zum Heft ein Messer, und das hatte sie sich bestimmt nicht selbst hineingestoßen.
    Darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern, denn aus dem Haus hörte ich eine wilde Stimme.
    Da brüllte ein Mann, und was er mir entgegen schrie, verriet einen irren Triumph.
    »Geschafft! Ich habe es geschafft! Sie ist das siebte Opfer! Der Weg in die Hölle ist frei für mich!«
    Man brauchte mir nichts mehr zu sagen. Ich wusste, was ich zu tun hatte.
    Nicht eine Sekunde des Zögerns gönnte ich mir. Ich stürmte ins Haus und sah ein paar Schritte vor mir einen wahrscheinlich siebenfachen Frauenmörder stehen…
    ***
    Ja, er war ein Mensch! Er entsprach der Beschreibung, die wir von ihm hatten. Das schwarze, strähnige und leicht fettige Haar, das um seinen Kopf hing, sodass sein bleiches Gesicht noch stärker zum Vorschein kam.
    Die Augen darin konnten keinem normalen Menschen gehören, denn sie waren zu zwei kleinen Feuerrädern geworden, die sich blitzschnell drehten.
    Ich wusste nicht, ob der Mann mich gesehen hatte. Jedenfalls hielt er mich nicht auf, als ich das Haus betrat. Ich war näher an ihn herangekommen und sah jetzt auf seiner Brust die Wunde oder das Loch, das von einem Messer hinterlassen worden war.
    Riddick war voll und ganz mit sich selbst
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