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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
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schwach besetzt. Tagsüber bekam man hier kaum einen Platz. Laut hallten Howards Schritte durch die riesige Halle, deren Decke von vielen Betonpfeilern getragen wurde.
    Als Jerry Howard seinen Wagen aufschließen wollte, vernahm er ein leises Klirren!
    Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß er sich seit dem Betreten der Garage beobachtet gefühlt hatte.
    Er drehte sich langsam um und ließ den Blick mißtrauisch schweifen.
    Es war niemand zu sehen, und das Klirren wiederholte sich nicht. Dennoch blieb Howards Argwohn wach. Die Chefs der Firma »Giant City Project«
    hatten naturgemäß Feinde, denn sie faßten ihre Gegner nicht mit Glacéhandschuhen an. Hin und wieder bildete sich einer ein, Zurückschlagen zu können. Um Feinden nicht schutzlos gegenübertreten zu müssen, waren sie alle bewaffnet. Jerry Howard zum Beispiel trug eine sowjetische Armeepistole in seiner Schulterhalfter. Der Schneider hatte großartige Arbeit geleistet. Die Waffe war nicht zu sehen.
    Jetzt zog Howard sie und begab sich auf die Suche. Er wollte dem anderen nicht die Möglichkeit bieten, ihm in den Rücken zu fallen. Sollte er angegriffen werden, würde er augenblicklich schießen - und es würde nicht erst ein Warnschuß sein. Howard übte regelmäßig mit der Waffe. Seine Treffsicherheit konnte sich sehen lassen.
    Jerry Howard näherte sich einer breiten grauen Betonsäule. Seine Nerven spannten sich, und er preßte die Lippen zusammen. Zwei Schritte noch, dann würde er sehen, wer hinter der Säule stand.
    Ein Schritt.
    Der zweite…
    Plötzlich zog er die Luft scharf ein, denn er sah sich mit einem äußerst merkwürdigen Mann konfrontiert. Bekleidet war der Unbekannte mit einem weiten, bodenlangen türkisblauen Gewand, in das ein großer Drudenfuß gestickt war - vermutlich mit Metallfäden, die das Neonlicht nicht nur reflektierten, sondern noch verstärkten. Über den Kopf hatte sich der Fremde eine elastische schwarze Kapuze gezogen. Howard hielt es für einen Trick, daß die Augen des Mannes rot leuchteten.
    In seinen Händen hielt der Unbekannte eine Kette, die er jetzt langsam hob
    ***
    Das war ein Hammer gewesen: Mr. Silver und ich waren von einem kräfteraubenden Einsatz heimgekommen, und hier hatte uns Boram, der Nessel-Vampir erwartet. Boram, der Totgeglaubte! Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, hatte in den Katakomben von St. George Fallen errichtet, in die Boram geraten war.
    Seit gestern hatten wir den weißen Vampir wieder.
    Aber lassen Sie mich erzählen, wie sich dieses Wiedersehen abgespielt hatte.
    »Boram!« rief ich perplex aus, als ich die Dampfgestalt im Wohnzimmer stehen sah.
    - »Ja, Tony, ich bin es!« antwortete der Nessel-Vampir mit seiner unverwechselbaren hohlen, rasselnden Stimme.
    Ich mußte einen Schluck von meinem Pernod nehmen. »Liebe Güte, wo hast du gesteckt? Mr. Silver und ich waren noch einmal in den Katakomben, um dich zu suchen, aber wir konnten nicht die geringste Spur von dir entdecken.«
    »Ich hatte unbeschreibliches Glück, als ich in die Feuerfalle geriet«, berichtete der weiße Vampir. »Die Flammen stürzten sich auf mich, und ich verlor das Bewußtsein. Als ich zu mir kam, wußte ich nicht mehr, wer ich war, wie meine Freunde hießen, woher ich kam. Ich irrte durch die Stadt, mal sichtbar, mal unsichtbar, auf der Suche nach meiner Identität. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich gehöre, bis es mir heute endlich einfiel. Schlagartig war alles wieder da, und ich ging sofort nach Hause.«
    »Ich kann dir nicht sagen, wie sehr es mich freut, dich wiederzusehen«, sagte ich strahlend. »Wenn es nicht so verdammt schmerzhaft wäre, dich zu umarmen, würde ich es tun.«
    Boram war wieder bei uns. Bei allem Optimismus, der mich prägte, hatte ich langsam die Hoffnung aufgegeben, den Nessel-Vampir wiederzusehen.
    Mr. Silver und ich mußten ihm erzählen, was sich während seiner Abwesenheit ereignet hatte. Er war wißbegierig, wollte auf dem laufenden sein. Wir informierten ihn umfassend, und ich kam erst ins Bett, als die Sonne aufging.
    Vicky Bonney war zur Zeit mit Shelley Robinson unterwegs. Shelley hatte in meinem Haus übernachtet, nachdem wir ihr in einem kleinen Nest namens Netwick das Leben gerettet hatten, und nun wollte sie ein eigenes Apartment haben. Meine Freundin hatte kurz angerufen. »Wir haben das Passende gefunden, in Bloomsburry. Die Wohnung entspricht Shelleys Vorstellungen, ist möbliert und ruhig gelegen.«
    Ich hatte Shelley gesagt, es hätte keine Eile, sie
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