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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
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zurückgekehrt. Sie hatte fest damit gerechnet, die Bruce herumzukriegen, war aber ebenso gescheitert wie vor ihr Joshua Mackendrick, Jerry Howard und James Tandy. Das konnte die erfolggewohnte Frau nicht verwinden. Sie hatte bisher immer erreicht, was sie wollte. Sie war es gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen. Selbst die zähesten Verhandlungspartner hatte sie irgendwann doch in die Knie gezwungen, deshalb konnte sie nicht verstehen, daß sie bei Jessica Bruce keinen Erfolg gehabt hatte.
    Wie immer, wenn sie wütend war, vergrub sie sich in Arbeit und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Sorgfältig aufgetragene Schminke verheimlichte, daß der viele Nikotingenuß Tammys Gesichtshaut grau und stumpf gemacht hatte. Alles in allem wirkte sie sehr gut, ohne wirklich schön zu sein. Sie verstand es hervorragend, ihren Typ zur Geltung zu bringen. Dennoch fühlte sich nur eine gewisse Sorte von Männern zu ihr hingezogen, denn sie verströmte eine unangenehme Eiseskälte Jerry Howard stieß sich jedoch nicht daran, schließlich war er wie sie. Ein eleganter, grauhaariger Typ, der eiskalt über Leichen ging. Er besaß ein Dutzend Maßanzüge, vier Luxuslimousinen, ein Haus in Bexley, ein Acht-Zimmer-Apartment in der City, zu Fuß fünf Minuten vom Büro entfernt.
    Mackendrick und Tandy waren nicht mehr im Haus, und Howard hatte auch die Absicht zu gehen. Er schaute nur noch schnell bei Tammy Duvall rein. »Noch fleißig?« fragte er.
    »Was geht’s dich an?« antwortete Tammy schnippisch.
    Sie nahm die baumelnden Ohrclips ab und legte sie auf den Schreibtisch.
    »Warum bist du heute so kratzbürstig?« erkundigte sich Howard.
    »Kannst du es dir nicht denken?«
    »Du warst bei Jessica Bruce, und sie hat dich abblitzen lassen.«
    »Du bist sehr clever«, ätzte Tammy.
    »Warum solltest du mehr Erfolg haben als wir?« bemerkte Howard achselzuckend. »Ich wußte, daß auch du an dieser Verrückten scheitern würdest.«
    »Verrückte, ja, das muß sie wirklich sein. Sie wagte es sogar, mir zu drohen.« Howard schien das zu amüsieren. Er hob eine Augenbraue und fragte lächelnd: »So? Was hat sie denn gesagt?«
    »Ich solle sie nicht mehr belästigen, sonst sehe sie sich gezwungen, etwas gegen mich zu unternehmen.«
    »Was denn?«
    »Das habe ich sie auch gefragt, aber sie ließ sich nicht näher darüber aus. Sie meinte nur, es würde mir und meinen Komplizen nicht gefallen.«
    »Entweder hat sie sehr viel Mut oder sehr wenig Verstand.«
    »Ich tippe auf Letzteres«, sagte Tammy Duvall ärgerlich. Sie erzählte Jerry Howard, wie hoch sie mit ihrem Angebot gegangen war.
    Er schüttelte verständnislos den Kopf. »Was ist so Besonderes an diesem Haus, daß sie sich davon nicht trennen möchte?«
    »Weißt du, was sie allen Ernstes behauptet? Sie wäre eine Hexe, und der Boden, auf dem das Haus stünde, würde ihr Kraft spenden.«
    Jerry Howard rollte die Schultern. »Jessica Bruce hatte ihre Chance. Wir haben in ihrem Fall mehr Geduld als üblich gehabt, doch nun ist Schluß damit. So ein großzügiges Angebot bekommt sie nicht noch mal. Wir werden nun zu einer härteren Gangart übergehen. In ein paar Wochen wird sie uns händeringend bitten, ihr das Haus abzukaufen, und wir können sie mit einem Bettel abspeisen. Du wirst sehen, Tammy, das wird noch unser gewinnbringendstes Geschäft.«
    »Jessica Bruce ist eine zähe Kröte!« gab Tammy Duvall zu bedenken.
    »Niemand ist so zäh, daß er unsere Spezialbehandlung aushält«, meinte Howard überzeugt. »Wir sind nicht erst seit gestern in diesem Geschäft. Wer sich mit uns anlegt, der hat bisher stets den kürzeren gezogen… Mach Schluß für heute«, verlangte er. »Geh mit mir essen.«
    »Ich habe keinen Appetit«
    »Der kommt, sobald du am gedeckten Tisch sitzt. Anschließend könnten wir noch irgendwo einen zur Brust nehmen, und später könnten wir zu mir gehen -oder zu dir.«
    »Keine Lust und kein Bedarf«, entgegnete Tammy, Es machte Howard nichts aus, daß sie ihm einen Korb gab. »Na, dann vielleicht ein andermal«, sagte er und verabschiedete sich.
    Er begab sich zum Fahrstuhl und fuhr zur Tiefgarage hinunter, wo eine seiner tollen Limousinen auf ihn wartete. Er schob die Hand in die Hosentasche und fingerte die Fahrzeugschlüssel heraus. Geistesabwesend ließ er sie um den Zeigefinger kreisen. Da er ihnen zuviel Schwung gab, flogen sie davon und klimperten auf den Boden. Er hob sie auf und ging zu seinem Wagen weiter.
    Um diese Zeit war die Garage nur noch
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