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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
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Jessica Bruce frostig.
    »Aber nein, meine Liebe«, entgegnete Tammy Duvall maliziös. »Ich wollte damit nur zum Ausdrück bringen, daß wir die Hoffnung noch lange nicht aufgeben.«
    Jessica kniff die Augen zusammen. »Sie sollten mich nicht mehr belästigen, sonst wäre ich gezwungen, etwas gegen Sie zu unternehmen?«
    »Tatsächlich? Was denn?«
    »Es würde Ihnen und Ihren Komplizen nicht gefallen!« sagte Jessica hart.
    »Scheint so, als würden Sie nun uns drohen.«
    »Das können Sie auffassen, wie Sie wollen. Ich will von Ihnen nichts mehr hören. Suchen Sie sich für Ihr Freizeitcenter einen anderen Standort, denn diesen hier würden Sie nur über meine Leiche bekommen!«
    Tammy Duvall musterte Jessica von Kopf bis Fuß, und sie schaute dabei so drein, als hätte das dunkelhaarige Mädchen sie soeben auf eine grandiose Idee gebracht.
    ***
    Ein trüber Schleier hatte sich auf Homer Sykes’ Augen gelegt, und durch diesen nahm er jetzt eine Bewegung wahr. Sykes kämpfte die Schmerzen nieder und konzentrierte sich. Der Schleier zerriß, und Homer Sykes sah eine bildschöne Frau, deren langes kupferrotes Haar in Flammen zu stehen schien. Er traute seinen Augen nicht. Er kannte die Rothaarige. Sie war eine Hexe, ihr Name war Nobitha!
    »Nobitha!« rief er sogleich. »Hilf mir! Rette mich! Befreie mich!«
    Die Hexe wußte, wie gefährlich der Jenseits-Monolith war. Wenn sie sich noch weiter vorwagte, würde der Stein der tausend Qualen auch sie an sich reißen. Es war noch genug Platz neben Homer Sykes.
    »Der Stein bringt mich um, wenn du mir nicht hilfst, Nobitha!« rief Sykes.
    »Ich weiß.«
    »Das darfst du nicht zulassen!« krächzte Homer flehend. »Wenn du mir hilfst, kannst du von mir verlangen, was du willst, Nobitha! Erspare mir dieses schreckliche Ende!«
    Die Hexe hatte von Homer Sykes’ Mißgeschick erfahren und war deshalb hierher gekommen. Sie wollte sich den Kettenwürger dienstbar machen, hatte mit einem solchen Angebot gerechnet. Keinen Finger hätte sie für ihn gerührt, wenn sie seine Hilfe nicht gebraucht hätte.
    Sie blieb außerhalb des Gefahrenbereichs, ging nach rechts. Sykes dachte, sie wollte sich entfernen. »Bleib, Nobitha!« schrie er sofort. »Du darfst nicht gehen! Du mußt mir helfen!«
    »Ich muß gar nichts!« erwiderte die Hexe energisch. »Wenn ich dir helfe, dann nur aus freien Stücken!«
    »Ja«, beeilte sich Sykes zu sagen, »ich bitte dich darum. Ich würde vor dir auf die Knie sinken, wenn ich es könnte.«
    »Du wirst mir gehorchen, wenn ich dich befreie?«
    »Jeden Befehl führe ich aus. Mein Leben gehört dann dir.«
    Nobitha wußte, daß sie ihm nicht alles glauben konnte. Es gab nichts, was ihr Homer Sykes in dieser Situation nicht versprochen hätte. Aber bis zu einem gewissen Punkt würde er zu seinem Wort stehen, vor allem dann, wenn ihre Befehle seine eigenen Interessen nicht tangierten. Die Schöne mit dem kupferroten Haar hob die Hände und aktivierte ihre Hexenkraft, die als grelle Blitzadern sichtbar wurde. Vier Adern zuckten auf Homer Sykes zu und hieben hinter den dicken Eisenschellen gegen den Stein der tausend Qualen. Ein Kraftkeil schleuderte Sykes vorwärts. Aufschreiend stürzte er zu Boden, und der Jenseits-Monolith wollte ihn sogleich zurückholen. Die Kraft des Steins zerrte an Sykes’ Beinen. Der Mann krallte die Finger ins Erdreich. Arme und Oberkörper befanden sich außerhalb der Gefahrenzone, aber der Stein holte ihn zurück. Sykes’ Finger pflügten Furchen in den Boden. Er konnte sich nicht halten, schrie nach Nobitha, und die Hexe eilte ihm zu Hilfe, ohne die gefährliche Grenze zu überschreiten. Sie griff nach der dickgliedrigen Kette und stemmte sich gegen den Boden. Keuchend verlagerte sie ihr Gewicht nach hinten. Die ungeheure Anstrengung verzerrte ihr Gesicht.
    Wer war stärker? Der Stein oder sie?
    »Hilf mit!« schrie die Hexe gepreßt. »Es ist dein Leben! Kämpfe darum!«
    Homer Sykes strampelte mit den Beinen. Er unterstützte Nobitha, so gut er konnte.
    Der Stein verstärkte seine Kraft. Ringsherum färbte sich der Boden schwarz. Ein scharf abgezirkelter, deutlich abgegrenzter Kreis wurde sichtbar, in dessen Mitte der Jenseits-Monolith aufragte. Sykes’ Beine befanden sich nur noch bis zu den Knien im Kreis. Dadurch konnte die Kraft des Steins nicht mehr so hart zupacken, und deshalb schafften es Nobitha und Homer Sykes nach zähem Ringen mit vereinten Kräften, der tödlichen Gefahr zu entrinnen. Außerhalb des Kreises
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