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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
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Wasser zu fischen und zusammen mit der schwarzen Kapuze zu verbrennen.
    Gordon gehorchte jetzt auch, ohne hypnotisiert zu sein.
    James Tandy erholte sich von dem Schrecken allmählich. Kein Wort des Dankes kam über seine Lippen. Er sagte nur, nun gehöre das »Giant City Project« endlich ihm allein. Endlich könne er darangehen, seine eigenen Ideen zu verwirklichen.
    »Sie sollten von nun an einen gemäßigten Kurs steuern«, riet ihm Mr. Silver, »sonst sorge ich nämlich dafür, daß Sie Wind von vorn kriegen, und zwar mehr, als Sie verkraften können.« Tandy lächelte überheblich. »Wie wollen Sie das denn anstellen?«
    »Nicht ich würde Ihnen das Leben schwermachen, sondern jemand, der diesbezüglich mehr Möglichkeiten hat: der Industrielle Tucker Peckinpah.«
    »Ach, den kennen Sie?«
    »Sehr gut sogar. Der kann Sie so fertigmachen, daß in dieser Stadt kein Hund mehr einen Knochen von Ihnen nimmt, das wissen Sie sicher.«
    Der Ex-Dämon schickte sich an zu gehen.
    »Möchten Sie die Kette nicht mitnehmen?« fragte Tandy.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Die dürfen Sie behalten. Sie soll Sie stets daran erinnern, wie schnell das Leben zu Ende sein kann.«
    ***
    Wir standen einander in einer brausenden, hitzewabernden Flammenhölle gegenüber. Rufus legte sein menschliches Aussehen ab und präsentierte sich mir in seiner ursprünglichen Gestalt, als Skelettdämon. Shavenaar ragte zwischen uns auf. Wir hatten es beide gleich weit zum Höllenschwert - eine einmalige Gelegenheit für Rufus, die lebende Waffe in seinen Besitz zu bringen. Ich war sicher, daß er es versuchen würde.
    »Diesmal geht es dir an den Kragen, Tony Ballard!« rief der Dämon mit den vielen Gesichtern. »Du wirst sterben -durch das Höllenschwert!«
    Die Hitze war mörderisch und trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Ringsherum krachte brennendes Gebälk herab, Funken wirbelten hoch. Das von Rufus geschürte Feuer hatte sich auf alle Räume im Erdgeschoß ausgebreitet und wütete auch schon im Obergeschoß. Schlimmer als die Hitze war der beißende Rauch. Er machte mir arg zu schaffen.
    Rufus startete.
    Ich versuchte nicht, früher beim Höllenschwert zu sein, denn der Skelettdämon hätte mich mit einigen gemeinen magischen Tricks zu Fall bringen können.
    Ich blieb lieber stehen und riß mein Hemd auf.
    Als Rufus die Knochenhände nach dem Griff des Höllenschwertes ausstreckte, hakte ich den Dämonendiskus los. Ungeahnte Kräfte wohnten in der milchig-silbrigen Scheibe. Es war ein unerklärliches Phänomen, daß sie wuchs, sobald sie nicht mehr an der Halskette hing. Dreimal so groß wurde sie, lag schwer in meiner Hand, ein Wurfgeschoß, das den Knochendämon zerstören konnte.
    Ich holte kraftvoll aus.
    Rufus packte den Schwertgriff mit beiden Händen.
    Ich schwang meinen Arm vorwärts, und mein Körper gab dem Wurf noch mehr Kraft.
    Als Rufus das Höllenschwert hochreißen wollte, befand sich der Diskus auf dem Weg zu ihm.
    Und er würde Rufus treffen!
    Der Knochendämon schätzte die Gefahr, die ihm drohte, richtig ein. Shavenaar war ihm plötzlich nicht mehr wichtig. Er benötigte jetzt seine ganze Kraft dazu, sich selbst zu zerstören. Wenn ihm das nicht gelang, wenn der Dämonendiskus ihn traf, war er verloren.
    Nur die Selbstzerstörung garantierte ihm, daß er sich in Kürze wieder erheben konnte wie Phönix aus der Asche, deshalb richtete er die gesamte Kraft, die ihm zur Verfügung stand, gegen sich, und sie zerriß ihn um Sekundenbruchteile früher, als mein Diskus ihn erreichte.
    Shavenaar klirrte zu Boden.
    Rufus war nicht mehr vorhanden.
    Mein Diskus sauste über die Stelle hinweg, wo der Knochendämon noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte. Wieder einmal hatte es nicht ganz gereicht. Der Dämon mit den vielen Gesichtern war um einen Herzschlag schneller gewesen.
    Der Diskus verschwand in der roten Flammenwand, und ich hörte Glas klirren. Die glatte Scheibe mußte ein Fenster durchschlagen haben.
    Ich würde mir die wertvolle Waffe später holen. Im Moment jedoch war Shelley Robinson wichtiger. Ich eilte zu Shavenaar und hob es auf, dann lief ich hustend durch Hitze, Rauch und Feuer. Beinahe hätte ich die Orientierung verloren, denn die Flammen nahmen mir ringsherum die Sicht.
    Ich rief Shelley, und sie antwortete.
    Das erleichterte es mir, die Kellertür zu entdecken.
    Immer schneller griff das Feuer um sich. Es brauste, prasselte, klirrte und krachte überall im Haus, und die ersten Feuerzungen leckten
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