Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Loretta Thaxter ihre Hilfe an, und sie brachte wahrscheinlich Homer Sykes aus der Hölle mit.
    Ich helfe dir, GCP zu zerschlagen, dafür unterstützt du mich hinterher bei meinem Rachefeldzug gegen das Ballard-Team. So konnte Nobithas Vorschlag gelautet haben.
    Und Rufus?
    Der kochte vermutlich wieder mal sein eigenes Süppchen, das er mir zu gegebener Zeit vorsetzen wollte. Ein Löffel davon hätte gereicht, mich zu vergiften.
    Ich pirschte mich näher an das Haus heran. Das war relativ einfach, denn es boten sich viele Deckungen an. Ich trug Shavenaar auf dem Rücken. Im Moment war das Höllenschwert unsichtbar. Mr. Silver hatte mich gewarnt. Wenn Hexen ihre Kräfte zusammenschlossen, waren sie unvergleichlich gefährlicher als jede für sich allein. Shavenaar war mein Joker, den ich ins Spiel bringen würde, wenn die Umstände es erforderlich machten.
    Es war denkbar, daß sich auch Homer Sykes im Haus der Hexen befand. Gegen ihn und seine magische Mörderkette hätte ich das Höllenschwert auf jeden Fall eingesetzt.
    ***
    James Tandys Haus stand auf einem kleinen Hügel und war von immergrünen Koniferen umgeben - ein hoher Wind- und Sichtschutz, von fachkundiger Gärtnerhand in eine korrekte Form gebracht. Wie ein sattgrüner Teppich sah der Rasen aus, in dem dekorativ einige Solitärsträucher standen. Das Gebäude war dem südfranzösischen Stil nachempfunden, und in der angebauten Luxusschwimmhalle, deren Glasfront man zum Garten hin weit öffnen konnte, schwamm Tandy seine Längen, um sich fit zu halten.
    Ein vierschrötiger Butler arbeitete für Tandy, er war zugleich auch dessen Leibwächter. »Mein Butler ist besser und zuverlässiger als der schärfste Wachhund«, pflegte er zu sagen.
    In Gordons Nähe fühlte er sich sicher, deshalb würde er ihn von nun an überallhin mitnehmen. Im übrigen wollte Tandy sein Haus bis auf weiteres nicht verlassen. Die Firma konnte er zu Not auch von zu Hause aus leiten. Gordon hatte den Auftrag, niemanden an seinen Brötchengeber heranzulassen. Im Abwimmeln unwillkommener Gäste war Gordon immer schon große Klasse gewesen. Er dachte, auch mit Mr. Silver keine Schwierigkeiten zu haben, als dieser an der Gartentür läutete.
    Die Haltung feindselig, der Blick abweisend - so trat Gordon aus dem Haus und musterte den Ex-Dämon kühl. »Was haben Sie auf dem Herzen?« fragte Gordon mißtrauisch. Immerhin war ihm bekannt, daß drei Manager von GCP ermordet worden waren.
    »Ist Mr. James Tandy zu Hause?«
    »Wer läßt fragen?«
    »Würden Sie sich eine Verzierung abbrechen, wenn Sie etwas freundlicher wären?« gab der Ex-Dämon ärgerlich zurück. »Ich bin Mr. Silver und möchte mit Mr. Tandy sprechen.«
    »Das geht nicht.«
    »Und wieso nicht.«
    »Weil Mr. Tandy niemanden sehen will«, antwortete Gordon dumpf.
    »Er wird in meinem Fall eine Ausnahme machen, denn er braucht Schutz, und den können Sie ihm nicht in ausreichendem Maße bieten.«
    »Oh, darüber würde ich mir an Ihrer Stelle keine Gedanken machen. Mr. Tandy ist bei mir so sicher wie in Abrahams Schoß. Wollen Sie sich ihm als Leibwächter anbieten? Er braucht keinen, er hat mich.«
    »Sie reichen nicht«, sagte Mr. Silver und knackte mit seiner Magie das Schloß der Gartentür. Als er sie öffnete und eintrat, riß Gordon verblüfft die Augen auf.
    »Wie konnten Sie die Tür öffnen? Sie war abgeschlossen.«
    »Ich habe noch mehr Tricks auf Lager«, entgegnete der Hüne mit den Silberhaaren.
    Gordon schien ihm nicht nachstehen zu wollen, deshalb zauberte er einen stumpfnasigen Revolver unter seiner gestreiften Butlerweste hervor. »So, Freundchen, und nun nimmst du mal schön die Hände hoch, sonst knallt’s!« knurrte er unfreundlich.
    Mr. Silver tat so, als ginge ihn der Befehl nichts an.
    »Du bist wohl taub!« schnauzte ihn Gordon an. »Flossen hoch, aber ein bißchen plötzlich!«
    »Das ist genau der Ton, der mir nicht gefällt«, entgegnete Mr. Silver rügend, und der Blick seiner perlmuttfarbenen Augen verdunkelte sich.
    Nicht nur die Hexen Yolanda und Nobitha beherrschten die magische Hypnose, sondern auch er - besser sogar als die Teufelsbräute. Gordon sprach sofort darauf an. Mr. Silver hätte jetzt alles von dem vierschrötigen Butler verlangen können; ohne zu zögern hätte Gordon es getan.
    Indessen legte James Tandy die vorletzte Länge zurück. Er schnaufte und keuchte, war heute nicht so gut wie sonst in Form, aber mit eiserner Disziplin machte er weiter. Das komplette Programm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher