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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette
Autoren: A.F.Morland
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fielen die Eisenschellen von Sykes’ Gelenken ab. Er schnappte sich seine Kette, sprang auf und rannte davon. Nobitha dachte, er würde keinen Gedanken mehr an sie und an sein Versprechen verschwenden. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er sich aus dem Staub gemacht hätte, ohne sich noch einmal umzusehen, aber als er weit genug vom Stein der tausend Qualen entfernt war, blieb er stehen, drehte sich um und wartete auf die Hexe.
    Außerhalb des Einflußbereichs des Steins erholte sich Sykes allmählich, und er stand zu seinem Wort.
    »Verfüge über mich«, sagte er. »Was darf ich für dich tun?«
    Haß loderte auf einmal in Nobithas Augen. »Du weißt, wem ich diene.«
    Homer Sykes nickte. »Yotephat, dem Siebenfachen.«
    »Ich leitete einen Club in London, den wir ›Hell Gate‹ nannten. Es war ein echtes Höllentor, durch das wir viele Seelen in das Reich der Finsternis schleusten. Sie wurden in einem Camp, das Jachedran unterstand, für Yotephat gesammelt, doch Höllenfeinde durchkreuzten unsere Pläne und machten alles, was wir sorgsam aufbauten, zunichte. Der Dämonenjäger Tony Ballard befreite die gefangenen Seelen und brachte sie auf die Erde zurück. Er tötete Jachedran, und sein Freund und Kampfgefährte, der Ex-Dämon Mr. Silver, jagte mich in die Flucht und zerstörte das Höllentor.« [1]
    Homer Sykes’ Gesicht unter der Kapuze verzerrte sich vor Wut. »Das schreit nach Rache.«
    Die Hexe nickte. »Und du sollst mir dabei helfen.«
    ***
    Es klopfte. Jessica Bruce öffnete die Haustür, und ihre Miene wurde kalt und abweisend. »Gehören Sie auch zu GCP?« fragte sie unfreundlich. »Wann werdet ihr begreifen, daß ihr meinen Besitz nicht haben könnt?«
    »Ich bin nicht an deinem Besitz, sondern an dir interessiert«, antwortete die Fremde. »Guten Abend, Yolanda. Darf ich eintreten?«
    Jessica musterte die Unbekannte mißtrauisch. »Wie haben Sie mich genannt?«
    »Yolanda.«
    »Ich heiße Jessica Bruce, das steht sogar an der Tür. Können Sie nicht lesen?«
    »Doch, aber das ist nur ein geliehener Name. In Wirklichkeit heißt du Yolanda und bist eine Hexe, genau wie ich. Bis vor kurzem lebte ich in dieser Stadt unter dem Namen Loretta Thaxter, doch mein richtiger Name ist Nobitha. Darf ich jetzt eintreten, Schwester ?«
    Jessica spürte, daß die rothaarige Schöne die Wahrheit sagte. Sie nahm auch die Hexenausstrahlung der anderen wahr, gab die Tür frei und ließ Nobitha eintreten. »Wieso weißt du über mich Bescheid?« fragte Yolanda erstaunt.
    »Phoenix hat mir von dir erzählt«, antwortete Nobitha.
    Yolanda nickte. »Wir waren eine Zeitlang zusammen.«
    »Ich hatte die Absicht, dich in unseren Club zu holen. Du wärst mir eine wertvolle Hilfe gewesen, doch das hat sich inzwischen erübrigt. Den Club gibt es nicht mehr, und Phoenix ist tot.« Nobitha erzählte die ganze Geschichte.
    Yolanda führte sie in den Living-room und bot ihr Platz an. Sie fühlte sich der Schwester des Bösen stark verbunden und hätte sie sehr gern unterstützt, wenn Nobitha sie darum gebeten hätte. Vor allem schon deshalb, weil sie dann wieder mit Phoenix zusammen gewesen wäre. Was sie eine Zeitlang für diesen Teufel empfunden hatte, war schon beinahe Liebe gewesen. Zu hören, daß er nicht mehr lebte, schmerzte sie, und kalter Haß begann in ihrem Herz zu brennen.
    Haß, der sich gegen jene beiden Männer richtete, die für Phoenix’ Tod und Nobithas Niederlage verantwortlich waren: Tony Ballard und Mr. Silver.
    Es ergab sich, daß Yolanda über ihren Ärger mit GCP erzählte, und Nobitha meinte: »Eine Hand wäscht die andere. Ich helfe dir, diese lästigen Leute loszuwerden, und du unterstützt mich bei meinem Rachefeldzug gegen Tony Ballard und seine Freunde.«
    »Einverstanden«, gab Yolanda zurück.
    Nobitha legte ihr die Hand auf den Arm. »Nun sind wir zu dritt.«
    Yolanda schaute sie überrascht an. »Zu dritt?«
    Nobitha erhob sich und verließ den Living-room. Sie öffnete die Haustür und ließ Homer Sykes ein. Die dickgliedrige Kette hing über seinen Schultern. Er betrat mit Nobitha das Wohnzimmer. Ein gefährliches Trio war komplett.
    »Homer Sykes wird sich auch um deine Probleme kümmern«, versprach Nobitha.
    ***
    Selbstverständlich befanden sich die Büros von »Giant City Project« im Herzen von London. Viele Unternehmungen gingen mehr oder weniger reibungslos über die Bühne, aber an Jessica Bruce drohte man sich die Zähne auszubeißen. Wutentbrannt war Tammy Duvall in ihr Büro
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