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Wie die Unendlichkeit der Highlands

Wie die Unendlichkeit der Highlands

Titel: Wie die Unendlichkeit der Highlands
Autoren: bonnyb. bendix
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Wie
die Unendlichkeit der Highlands !

 
    William McLoud stand fr ö stelnd auf dem obersten
Aussichtsturm der Burg seines Vaters. Er zog den wollenen Umhang noch etwas
fester um sich, um die K ä lte auszusperren. Er war
der j ü ngste von vier S ö hnen. In der Erbfolge stand er also ganz hinten, aber in
der Gunst seines Vaters ganz weit vorn. Sie lebten in den Highlands .
    Hier war er aufgewachsen, er hatte noch nie
etwas anderes gesehen, und hier f ü hlte
er sich zuhause. Die unendlichen Weiten dieses rauen Landes erf ü llten sein Herz mit Freude. Hier konnte er frei sein, und
das Land, auf das er von hier oben hinab blickte, geh ö rte seinem Vater, so weit das Augen blicken konnte, und
noch mindestens viermal so viel.
    Direkt an die Grenze ihres Landes, grenzte
das Land des McKenzie-Clans, die eng miteinander verwandt waren. Es war gut
einen verb ü ndeten Clan an seinen
Grenzen zu wissen, denn die Zeiten waren nun mal nicht friedlich. Sie waren
gepr ä gt von Unruhen und Krieg.
Krieg gegen den K ö nig von England, Krieg
gegen einen verfeindeten Clan, Krieg gegen irgendwen.
    Es schien in der Natur der M ä nner zu liegen sich zu bekriegen und die Frauen weinend
allein zur ü ck zu lassen.

 
    William hielt nicht viel von Krieg, ihm lag
eher die Diplomatie, vermitteln um erst gar keinen Krieg aufkommen zu lassen,
weswegen er oft und gern von seinen ä lteren
Br ü dern aufgezogen und verspottet
wurde. Sein Vater zerstrubbelte dann immer sein Haar
und meinte, dass der Tag k ä me, wo das Talent der
Diplomatie gefragt sei, und dass er sich derweil aufs K ä mpfen konzentrieren solle.
    William lauschte den Ger ä uschen des betriebsamen Tages, die sich diesmal von den
anderen Tagen unterschieden, denn im Hof wimmelte es nur so von Schmieden, die
sein Vater hatte zusammen trommeln lassen.
    Sie waren damit besch ä ftigt Schwerter zu machen, weil ein Krieg drohte gegen
drei verfeindete Clans. Hier auf der Burg fand seit Tagen eine Versammlung
statt, auf der man versuchte eine L ö sung
zu finden, aber Diplomatie war nicht besonders gro ß geschrieben. Zu lange schon schwelte der Streit um Land,
Grenzen und Macht zwischen den Clans, und so war es fast unausweichlich, das
man sich mit Schwertern in der Hand auf dem Schlachtfeld wiederfinden w ü rde.

 
    Er hatte der Versammlung beigewohnt und
brauchte jetzt ein wenig frische Luft.
    Pl ö tzlich
h ö rte er Schritte hinter
sich die steinerne Treppe empor kommen. Er brauchte sich nicht umzusehen , um
zu wissen wer da zu ihm kam.

 
    Stuart McKenzie erklomm leichtf üß ig die Treppe. Stuart war der zweitgeborene Sohn der
McKenzies, ein halbes Jahr j ü nger wie er selbst und
sein Cousin. Aber eigentlich war er sein allerbester Freund. Die beiden
verbrachten viel Zeit miteinander. Entweder beim Clan der McKenzies oder der McLouds . Schon seit ihrer fr ü hsten
Kindheit waren sie ein Herz und eine Seele.
    Sie lernten zusammen laufen, sprechen , sich
zu raufen , auf
B ä ume zu klettern. Gemeinsam ü bten sie schwimmen, lesen, schreiben, erlernten den
Schwertkampf und das navigieren.
    Sie waren fast wie Br ü der, sie waren Br ü der,
Blutsbr ü der.
    Mit 14 Jahren hatten sie sich Blutsbr ü derschaft geschworen. Jetzt waren 19 Winter ins Land
gezogen und nichts hatte sich ge ä ndert.
    Fast nichts.
    Noch immer vertrauten sie sich blind , teilten
alles miteinander und verbrachten die meiste Zeit miteinander, doch seit kurzem
schien sich etwas zu ver ä ndern.
    William konnte es zun ä chst nicht deuten, f ü hlte
er sich zu Stuart irgendwie st ä rker hingezogen wie zuvor.
    Fand ihn auch besonders attraktiv. Er schaute
ihn gerne an, sah ihm dabei zu wie er allt ä gliche
Arbeiten erledigte.
    Starrte dabei auf seine H ä nde wie sie geschmeidig und sicher ihren Dienst taten. Er ü berraschte sich dabei, dass er ihn gern ber ü hrte, und dass es dann jedesmal aufregend zu Kribbeln begann!

 
    Warum passierte das auf einmal? Solche Gef ü hle sollte er nicht f ü r
seinen Cousin haben. Er sollte sich nicht w ü nschen
von ihm ber ü hrt zu werden, sollte kein
Verlangen nach dessen sinnlichen Mund haben.
    Er sollte sich nicht w ü nschen seine Lippen darauf zu pressen und von ihnen zu
kosten. Aber genau das war es was ihm st ä ndig
durch den Kopf ging, wenn er mit ihm zusammen war.
    Stuart machte es ihm aber auch nicht gerade
leicht, auf andere Gedanken zu kommen. War er doch immer um ihn herum, legte er
dauernd den Arm freundschaftlich um ihn, ganz zu schweigen
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