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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen
Autoren: Vladimir Volkoff
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ich dir den Flug.«
    Die Unterhaltung kam an einen Punkt, der Lennet ernstlich in Bedrängnis brachte: Der Geheimauftrag, den er vom FND erhalten hatte, war klar und unmißverständlich. Er mußte auf der Oleo III als Matrose Dienst tun und insgeheim in Erfahrung bringen, was es mit dem Untergang von Oleo I und Oleo II auf sich hatte. Der Französische Nachrichtendienst, seine Dienststelle, hatte sich verpflichtet, aufgrund einer Anfrage des Handelsministeriums und der Schiffahrtsbehörden, deren Untersuchungen zu keinem Ergebnis gekommen waren, Licht in die Angelegenheit zu bringen, um ein weiteres Unglück zu verhindern. Die Gefahr einer neuen Ölpest war allzu groß für Tiere und Menschen. Keine Frage also, daß Lennet seinen mühevoll erkämpften Platz nicht dem erstbesten hübschen Mädchen zur Verfügung stellte.
    »Sie beleidigen mich, Senorita!« sagte er darum ernst. »Wenn ich Ihnen meinen Platz überlasse, dann wird jeder annehmen, ich hätte Angst. Wäre Angelo Medina der Sohn einer Memme, dann stimmte das vielleicht, aber er ist ein Ehrenmann und fürchtet sich vor nichts und niemandem!« Diese Sprache verstand Maria. Darum rief sie begeistert: »Bravo, Angelo! So gefällst du mir! Mut ist eine Eigenschaft, die ich zutiefst bewundere. Wir werden also zusammen fahren und viel Spaß miteinander haben.«
    »Aber du hast doch gehört, daß Kapitän Robarra nicht zurückschreckt vor...«
    »Kapitän Robarra", fiel Maria dem jungen Geheimagenten ins Wort, »führt nur die Befehle seiner Reederin aus. Und wenn er das nicht tut, dann ist er die längste Zeit Kapitän gewesen. So einfach ist das!« Maria setzte sich an ein kunstvoll geschnitztes Tischchen, nahm einen Bogen Schreibpapier zur Hand, das ihren Namen und das eingeprägte Familienwappen trug, und schrieb rasch folgende Zeilen: »Sehr geehrter Kommandant, der Überbringer dieser Zeilen, mein Milchbruder Carlito Sanchez, wünscht nichts sehnlicher, als zur See zu fahren. Ich möchte, daß seine seemännische Laufbahn auf der Oleo III beginnt und daß Sie ihn als Schiffsjungen anheuern. Sorgen Sie gut für ihn, ich vertraue dabei ganz auf Ihre Erfahrung. Mit freundlichen Grüßen, Maria Carolina Alfuentes de Villafranca y Aldredor" Mit lauter Stimme verlas sie ihr Meisterwerk und fragte: »Was hältst du davon?«
    »Ich halte davon, daß der Kapitän dich kennenlernen wird, daß dieses Abenteuer dir sehr schaden wird, daß dein Geschäftsführer sehr unzufrieden sein wird, daß auf dem Mannschaftsdeck der Oleo III ein sehr rauher Ton herrscht, daß du dich verdammt langweilen wirst während der Überfahrt, daß...«
    »... ich dem Brief noch einen Zusatz anfügen werde", unterbrach Maria Carolina heftig, »und zwar den folgenden: Ersetzen Sie doch bitte durch Carlito Sanchez den Schiffsjungen Angelo Medina, der mir überhaupt nicht gefällt!« Sie nahm drohend ihren Federhalter zur Hand.
    Zweifellos würde die Anwesenheit von Maria auf dem Schiff Lennets Auftrag erheblich erschweren. Doch was konnte er diesem Ultimatum entgegensetzen, ohne den gesamten Auftrag zu gefährden? Nichts.
    »Okay, okay!« sagte er darum rasch. »Du hast gewonnen. Wir werden also beide als Schiffsjungen arbeiten.«
    Marias gespannte Haltung löste sich. »Ich wußte, daß du irgendwann vernünftig wirst. Mein Geschäftsführer Pagan und mein Ruf sind mir total egal. Aber weil ich ein paar alte, ehrwürdige Tanten habe, die schockiert sein könnten, werde ich dafür Sorge tragen, daß sie beruhigt sind. Sie und du auch.«
    Sie hob den Telefonhörer und wählte eine Nummer. »Guten Abend!« sagte sie. »Kann ich bitte Senora Isabel sprechen? - Wie, sie schläft? Dann wecken Sie sie auf! - Hallo? Bist du's, Isabel? Mir wurde gesagt, du schläfst. - Ah, ach so. Du wirst schon wieder einschlafen. Hör zu. Ich werde die kommenden vierzehn Tage in deinem Landhaus in Estremadura verbringen.
    Ich werde dort so gut wie unsichtbar und unhörbar sein. Aber wenn dich jemand fragt... Hast du verstanden? Ich kann dir jetzt nicht mehr erklären, aber wenn ich wieder hier bin, werde ich dir alle Einzelheiten berichten. Ja? - Okay, bis dann. Adios!« Maria legte strahlend den Hörer auf.
    »Ich hoffe, Angelo, daß du nun beruhigt bist. Los jetzt! Und wenn noch einer einmal versuchen sollte, dich niederzuschlagen, dann kriegt er es mit mir zu tun!«

Der Schafhirte und der Pirat
    »Tee! Kaffee! Kommt Leute! Auuu, auahah, ohhh.«
    »Was ist dir denn schon wieder passiert, Pepe?« Pepe, der Koch
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