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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
Autoren: Granger Ann
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    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 15 569
     
    1. Auflage: Oktober 2006
Vollständige Taschenbuchausgabe
Bastei Lübbe Taschenbücher in der Verlagsgruppe Lübbe
    Deutsche Erstausgabe
Titel der englischen Originalausgabe: That Way Murder Lies © 2004 by Ann Granger
© für die deutschsprachige Ausgabe 2006 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach Titelillustration: David Hopkins/Phosphorat Lektorat: Gerhard Arth/Stefan Bauer Umschlaggestaltung: Bianca Sebastian Satz: hanseatenSatz-bremen, Bremen Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany
ISBN-13: 978-3-404-15569-9 (ab 01.01.2007) ISBN-10: 3-404-15569-6
Sie finden uns im Internet unter www.luebbe.de
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
     
    All jenen Lesern gewidmet,
     
    die Mitchell und Markby über die Jahre gefolgt sind.

    KAPITEL 1
    Die drei Umschläge lagen auf der Fußmatte unmittelbar hinter der Haustür. Der Postbote hatte sie mit der Sorglosigkeit eines Mannes durch den Briefkastenschlitz gestoßen, der keine Vorstellung hatte von den sich daraus ergebenden Konsequenzen. Er fuhr davon, und Kies wurde von den Reifen aufgewirbelt. Betsy, die alte schwarze Labradorhündin, schob die frische Post mit der Nase vor sich her und beschnüffelte sie misstrauisch. Als Alison langsam durch den Flur herankam, blickte die Hündin sie fragend an, mit besorgt erhobenen Augenbrauen, leisem Winseln und unsicherem Schwanzwedeln, alles zur gleichen Zeit.
    Sie weiß es, dachte Alison. Sie spürt, dass etwas nicht stimmt und dass es mit der Post zu tun haben muss, auch wenn sie nicht wissen kann, was es ist. Man kann Menschen etwas vormachen, aber niemals einem Hund.
    Sie ließ die Hand sinken und tätschelte den Kopf des alten Tiers. »Keine Sorge, Betsy. Alles ist in Ordnung.«
Betsy wedelte energischer mit dem Schwanz, halb beruhigt, und stieß den Kopf gegen Alisons Knie, als diese sich zu den Umschlägen hinunterbeugte. Einer davon war länglich, braun und sah offiziell aus. Jeremy konnte sich um die Probleme kümmern, die sich daraus ergeben mochten. Der zweite Umschlag sah aus, als stammte er von einer Kreditkartengesellschaft. Auch darin würden sich nur gewöhnliche Alltagsprobleme finden. Der dritte Umschlag jedoch war kleiner, weiß und quadratisch, und die gedruckte Anschrift lautete Mrs Alison Jenner. Alisons Herz stockte kurz und schien dann wie ein Stein in ihren Magen zu fallen. Ein kurzes Schwindelgefühl bemächtigte sich ihrer, ihre Knie gaben nach, und sie sank zu Boden und setzte sich neben Betsy, die Beine untereinander geschlagen wie zu einer plötzlichen Yoga-Meditationsübung. Einen Moment lang saß sie einfach nur da, die Augen starr auf den Umschlag gerichtet, bis die Hündin ihre feuchte Nase in Alisons Ohr drückte, gefolgt von einem zaghaften Lecken.
Es riss Alison aus ihrer Benommenheit, doch die beißende, schmerzhafte Bestürztheit war immer noch da. Genau wie der Umschlag. Noch einer, dachte sie. Bitte nicht! Doch es war einer, es war einer, noch so einer …
Für einen Augenblick verwandelte sich die Bestürzung in Empörung, in Zorn gegen den Schreiber. »Wie kannst du es wagen, mir das anzutun!«, rief sie laut in die Stille ihres Hauses hinein. Betsy neigte den Kopf und legte die pelzige Stirn erneut in besorgte Falten. »Du hast kein Recht, das zu tun!«, rief Alison, und die Worte hallten um sie herum.
Die Vergeblichkeit ihrer Empörung wurde ihr bewusst. Übelkeit stieg in ihr auf, füllte ihren Mund mit saurer, beißender Galle, die in ihrer Kehle brannte und faulig schmeckte. Sie schluckte ihre Wut herunter und sammelte die Umschläge auf. Dann erhob sie sich und ging, gefolgt von der alten Hündin, mit den Briefen ins Esszimmer. So laut und wütend zu schreien war noch mehr als nutzlos, es war gefährlich. Mrs Whittle könnte sie hören.
Das Zimmer war kühl und relativ dunkel. Die Sonne kam erst am Nachmittag zu dieser Seite des Hauses. Der Esstisch aus poliertem Eichenholz war bereits abgeräumt. Sie frühstückten nicht mehr so ausgiebig in diesen Tagen, Alison und Jeremy, lediglich Toast und einen Becher Kaffee. Der Tisch war eine von Jeremys Antiquitäten, vor langer Zeit erstanden, lange bevor Alison ihn kennen gelernt hatte. Seine dunkle Oberfläche mit den uralten Kratzern und Schrammen hatte wahrscheinlich mehr als eine Krise erlebt. Es war erschreckend, dachte Alison, wie unbelebte Objekte so viel überleben konnten, unter dem
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