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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen
Autoren: Vladimir Volkoff
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und den internationalen Versicherungsagenturen voraus...«
    »Wenn Sie Ladung und Schiff verbrennen", bestätigte der Versicherungsvertreter, »wird die Transseguros selbstverständlich weder für den Verlust noch für den Schaden aufkommen.«
    »Wäre es für den französischen Staat nicht vielleicht günstiger, Tanker und Ladung zu kaufen, als für die Schäden an den Küsten aufzukommen?« wandte der Admiral ein.
    »Günstiger bestimmt!« sagte Entreval. »Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß die Regierung eine solche Lösung annimmt.«
    »Weshalb nicht? Das ist doch ganz einfach.« Entreval schüttelte den Kopf. »Würden Sie vielleicht dem Admiral erklären, weshalb das nicht so einfach ist, wie es scheint, Tesson?«
    »Weil das zukünftigen Erpressungen Tür und Tor öffnet. Wir hätten ein Beispiel geschaffen, und es würde ausreichen, mit einer Ladung Rohöl vor unserer Küste herumzuschwimmen, um die vielleicht minderwertige Ware zu einem günstigen Preis an Frankreich loszuwerden.«
    »Übel, übel.« Der Admiral nickte. Wieder herrschte betretene Stille. Da ließ sich die Stimme von Maria Carolina vernehmen: »Verbrennt das Ganze!«
    »Die Transseguros wird jedoch für keinen Schaden aufkommen!« wiederholte der Versicherungsvertreter auf spanisch. »Weder für das Schiff noch für die Ladung. Es bedeutet für Sie einen Verlust ohne Entschädigung. Ich muß Sie, als Ihr Agent, darauf aufmerksam machen, Dona Maria Carolina. Ich rate Ihnen ab...«
    »Verbrennen Sie es!« Die Stimme von Maria Carolina klang entschlossen.
    »Eine großzügige Entscheidung", bemerkte der Regierungsvertreter. »Sie wissen jedoch, daß die französische Regierung keinesfalls eine Entschädigung...«
    »Verbrennen!« Maria Carolina schnitt ihm das Wort ab.
    »Ein schadhafter Tanker, und rund 150000 Tonnen Rohöl, Sie sollten sich das Ganze reiflich überlegen!« meinte der Versicherungsagent. »Mit diesem Besitz sind Sie immer noch reich, Senorita! Wenn Sie jedoch Schiff und Ladung opfern, dann bleibt Ihnen nichts!« Maria Carolina erhob sich. Zornesröte stand in ihrem Gesicht.
    Sie mußte sich am Tisch abstützten, so heftig zitterte sie. »Es ist mein letztes Schiff", sagte sie mit mühsam beherrschter Stimme.
    »Doch es ist eine Schande, daß solch ein Seelenverkäufer überhaupt die Meere verunsichert. Ich schäme mich dafür.
    Verbrennen Sie es!« Sie machte eine kurze Pause und atmete tief durch. Dann hob sie stolz den Kopf. »Nein, meine Herren, erlauben Sie mir, die Oleo III selbst zu vernichten!« Wie nach einer starken Anstrengung ließ sich das junge Mädchen auf seinen Stuhl fallen.
    Stumme Bewunderung und riesige Erleichterung mischten sich in die Blicke, die Maria trafen.
    »Bravo, Carlito!« sagte Lennet und griff nach ihrem Arm.
    »Wie würden Sie entscheiden, Tesson?« fragte der Regierungsvertreter.
    »Wenn es uns gelingt, noch innerhalb der nächsten Stunde Feuer an den Riesentanker zu legen", erwiderte der Ölspezialist, »dann sind die Ausmaße der Schäden an der bretonischen Küste gering, ja, unerheblich.«
    »Was meinen Sie, Admiral? Ist es möglich, daß die Eignerin selbst die Sprengsätze zündet?«
    »Kein Problem! Leutnant Joel hat eine Spezialausbildung absolviert. Von seinem Hubschrauber aus können die Bomben geworfen werden. Es besteht keinerlei Gefahr für denjenigen, der die Bomben zündet.«
    Für den Regierungsvertreter blieb eine letzte Frage offen.
    »Wären Sie bereit, Mademoiselle, eine schriftliche Erklärung abzugeben, die den französischen Staat gegenüber Liberia und Spanien absichert?« Entreval sprach in einem Ton, als hätte er eine Prinzessin vor sich.
    In diesem Augenblick war Maria Carolina wohl auch etwas Ähnliches. Doch ihr Herz klopfte heftig, und ihre Kehle war so zugeschnürt, daß sie keinen Ton herausbrachte. So neigte sie nur hoheitsvoll das Haupt. Und als die Erklärung schließlich unterschrieben war, flossen ihre Tränen in Strömen und verwischten die eindrucksvolle Unterschrift:

Lennet läßt die Bombe platzen
    Sechshundert Meter von der felsigen Küste entfernt ankerte die Oleo III . Im heftigen Seegang schaukelte der Riesentanker hin und her und riß an den Stahlketten. Ein schwarzer Teppich zog vom Vorschiff weg auf die Küste zu. Es herrschte offenbar Flut. Über dem Ölgiganten kreiste ein Hubschrauber. Für die Oleo III war die letzte Chance verloren. »Jetzt!« befahl Joel.
    Maria Carolina drückte auf einen Knopf. Mehrere Bomben lösten sich vom
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