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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen
Autoren: Vladimir Volkoff
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rufen, wenn ich etwas entdeckt hatte.«
    »Aber wenn du doch nicht weißt, wie man ein solches Gerät bedient?« Pepe strahlte. »Die Gebrauchsanleitung steckt in der Schachtel!« erklärte er stolz. Dann wandte er sich um und rannte zu den Mannschaftsräumen.
    Maria Carolina schien fast enttäuscht. »Glaubst du nicht, daß es doch besser wäre, das Boot zu nehmen?« Lennet schaute hinaus auf die tosende See. »Es wäre die Hölle gewesen, Maria.«
    Keuchend kehrte Pepe zurück. Den noch verpackten Transistor unter dem Arm. Lennet packte ihn aus, steckte die Batterien an die richtige Stelle, zog die Antenne heraus und wählte die Wellenlänge der Süd-Station.
    »Hier Weinessig zwei! Hören Sie mich? Bitte sprechen!« Stumm stand die Besatzung am Fuß der Treppe. Die Matrosen sahen ihm gespannt zu. Es beunruhigte sie, daß sie nicht verstehen konnten, was er sagte.
    »Hier Süd-Station", ertönte eine unbekannte Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich kenne jemanden, der verteufelt froh ist, von Ihnen zu hören, Weinessig zwei: nämlich Weinessig eins. Seit achtundvierzig Stunden fragt er ununterbrochen nach Ihnen. Ich übergebe!« Die vertraute Stimme von Lennets Vorgesetztem, Hauptmann Montferrand, erklang. »Hier Weinessig eins! Hören Sie mich? Bitte sprechen.«
    Geheimagent Lennet unterdrückte das warme Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. Es kostete ihn eine ungeheure Kraft, mit routinierter Stimme zu sagen: »Hier Weinessig zwei. Der Saboteur, der sich an Bord der Oleo III befunden hat, ist nicht mehr am Leben, Hauptmann. Doch bevor er starb, hat er vier Sprengladungen gezündet, die die Schiffswand und einen Tank leckgeschlagen haben. Es sind vier Öffnungen, jede von etwa gut zwanzig Zentimeter Durchmesser.«
    Einen Moment lang herrschte absolute Stille. Dann ertönte wieder die ruhige Stimme von Hauptmann Montferrand: »Geben Sie mir Ihre Position.«
    Lennet gab die Position des Schiffes durch. »Der Tanker liegt vor Anker", erklärte er. »Maschine, Ruder und Funkgerät sind ausgefallen. Außerdem haben wir einen Verwundeten an Bord, der sofort ärztliche Hilfe braucht, den Kapitän.«
    »Und wer ist jetzt der Verantwortliche an Bord?« Lennet mußte schlucken. »Ich, Hauptmann.«
    »Es ist verboten, beim Funken den Dienstgrad zu nennen", rügte Montferrand. »Gut! Ich werde mich darum kümmern.
    Bleiben Sie auf Empfang. Später erwarte ich eine ausführliche Erklärung, weshalb Sie nicht früher Kontakt zur Süd-Station aufgenommen haben. Ende.«
    »Ende!« erwiderte Lennet. Er konnte einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken. Die Verantwortung lag nun bei Montferrand.
    Sie mußten warten, während im Vorschiff das Öl aus dem Tank lief. Es war schon deutlich zu sehen. Die Wellen hatten eine dunklere Farbe angenommen, und die Gischt sprühte nicht mehr so heftig.
    Eine halbe Stunde verging. Maria Carolina und Lennet gingen auf dem Kapitänsdeck auf und ab. Sie schwiegen beide. Es gab auch nichts mehr zu sagen. Die Entscheidung war ihnen abgenommen worden.
    Im grauen Himmel erschien ein kleiner schwarzer Punkt. Ein Hubschrauber. Er hielt direkt auf die Oleo III zu. Rasch wurde er größer. Dann stand er über dem riesigen Tanker. Mehrere Versuche, auf Deck zu landen, scheiterten, weil der böige Wind den Hubschrauber immer wieder zur Seite drückte. Schließlich gelang es dem Piloten, aufzusetzen. Er sprang auf die Brücke.
    »Joel!« rief Lennet und lief auf den Neuankömmling zu. »Daß ausgerechnet du kommen mußt!« Die Freude war ihm deutlich anzusehen.
    »Du, Lennet?« Der Marineoffizier schien nicht weniger erfreut über das unverhoffte Wiedersehen. »Du hast wohl Sehnsucht nach mir gehabt?«
    »Ja, ich hätte dich schon früher hier gebraucht!«
    »Es sieht so aus, als würdest du dieses Geisterschiff hier befehligen?« erkundigte sich Joel. Lennet nickte. »Mehr oder weniger!«
    »Und diese schlecht rasierte Schönheitsgalerie, die mich anstarrt, als käme ich von einem anderen Planeten - ist das deine Mannschaft?«
    »Sieht so aus.«
    »Und keiner hat dir geholfen? Auf einer Nußschale wie dieser und mit deiner Supermannschaft bleibt dir ja gar nichts anders übrig, als die Ölpest des Jahrhunderts auszulösen! Die Reederei muß wahnsinnig sein! Das einzige, was mir hier gefällt, ist dein Schiffsjunge. Er hat verblüffende Ähnlichkeit mit einem Mädchen.« Joel wandte sich Maria zu. »Sie haben doch sicher nichts gegen französische Marineoffiziere?«
    »Dies ist Joel", stellte Lennet vor,
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