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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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auftauchte. Dann tauchte Andolai selbst auf, über und über mit dem feinen, mehligen Sand bedeckt. Er hüpfte im Kreis, vollführte Sprünge nach allen Seiten und näherte sich dem Ufer des Flusses, der an dieser Stelle in den Ozean mündete. Er sah seine Verfolger erst, als er bereits die ersten Schritte in das Wasser getan hatte. Sie sahen, wie er zusammenzuckte und umkehren wollte, aber da waren sie bereits heran, schalteten ihre Flugaggregate ab und stellten sich mit verschränkten Armen ans Ufer. „Hier kannst du nicht durch!" brüllte Grauzinkor, daß es weit über das Gelände hallte. „Geh weiter!"
    Mit den Armen scheuchte er ihn davon, und Andolai machte einen Satz nach vorn und strauchelte. Er fiel auf die Knie und die Arme und zog sich über die algenbedeckten Steine. Mühsam kam er empor und tappte weiter.
    Sein Mund bewegte sich unentwegt, und seine Augen rollten. Die Kleidungsfetzen auf seiner Haut färbten sich dunkel vom Wasser. Er fand sein Gleichgewicht wieder und suchte mit den Zehenspitzen die Vertiefungen zwischen den Steinen, in denen er ein wenig Halt fand. Immer wieder warf er einen Blick zurück und vergewisserte sich, daß die beiden Überschweren am Ufer standen und ihm nicht folgten. Erst als er den Fluß fast durchquert hatte, flogen sie los und postierten sich am gegenüberliegenden Ufer. Und wieder trieben sie ihn in das Wasser hinein, und Andolai begann zu schreien. Er glitt mehrmals aus und schürfte sich Knie und Ellenbogen auf, bis sie bluteten. Er blieb mitten im Wasser liegen und jammerte, und sie sahen, wie sich gelber Schaum um seinen Mund bildete.
    Andolai war am Ende, und sie holten ihn mit einem Traktorstrahl zu sich heran. Sie hoben vom Boden ab und schoben ihn vor sich her, mit dem Kopf nach unten. Sie brachten ihn zu dem Wassergleiter, den sie in der Nähe postiert hatten. Sie luden den Kranken ein, setzten das Fahrzeug in Gang und brachten ihr Opfer nach Norden hinauf zur Station in der Bucht. Sie führten ihn in eine der Kanzeln, wo die Motoren der Station arbeiteten, und fesselten ihn an einer lange Leine an eines der Schaufelräder, die kühle Luft in das Innere der Maschinenräume bliesen. Die Schaufeln zogen Andolai nach links hinüber, rissen ihn vom Boden empor in die Luft und nach rechts, wo sie ihn wieder fallen ließen und über den Boden zogen zur nächsten Umdrehung. Als das Signal aus der Kommandoebene kam, schafften sie ihn an der Leine zum Schacht und brachten ihn hinauf.
    Krammerker erwartete sie bereits. Der Kommandant von Eden II wirkte nervös, es mußte etwas vorgefallen sein. Er ließ jedoch in nichts erkennen, was ihn aus der Fassung gebracht hatte. „Bindet hin los!" befahl er. „Auf der Stelle!"
    Sie folgten dem Befehl und lösten die Leine. Andolai fiel vornüber und blieb auf der Seite liegen.
    Er wimmerte leise vor sich hin, und Krammerker bückte sich und packte das zitternde Geschöpf an den Haaren. Die Büschel blieben zwischen seinen Fingern hängen, und er warf sie angeekelt weg. Sein massiger Körper fuhr herum, und er starrte die Gestalt an, die, von den beiden Soldaten bisher unbemerkt, in einem der großen Sessel im Hintergrund gesessen hatte. „Warum muß ich mich mit diesem Kerl herumärgern?" fuhr er ihn an. „Du hast mich nicht vorgewarnt, Jubaar Ulpit!"
    Der kleine Friedensstifter zupfte die Falten seiner weiten Jacke zurecht, die seinen rundlichen Körperbau verbarg. Ein von schwarzem Kraushaar bedecktes Gesicht ruckte empor und starrte den Kommandanten der Insel an. Nur die übergroße Nase ragte aus der Haarpracht hervor und zielte direkt auf das Gesicht des Überschweren. „Die Anweisung kommt direkt von Aramus Shaenor. Er hat mich gebeten, die Untersuchung zu überwachen.
    Du jedoch hast deine Befehle unmittelbar von Paylaczer erhalten."
    „Du bist also ein Aufpasser!"
    „Ich bin ein Friedensstifter. Vergiß nicht, das Sedeider-System ist meine Domäne. Ich bin hier auf Teffon geboren. Hast du meine Abhandlungen über die Psychologie des Kimas gelesen, die ich vor Jahren verfaßt habe? Nein. Du weißt nichts. Deshalb hast du deine Befehle bekommen. Alles andere überlaß mir. Ich habe mich seit langer Zeit mit dem Studium der Kima-Geschädigten befaßt und werde eingreifen, wenn es nötig ist."
    „Also gut."
    Krammerker versetzte dem Kranken einen Tritt und packte ihn am Arm. „Steh auf! Los, wird’s bald?"
    Andolai erhob sich mühsam. Er hielt die Augen geschlossen, ein Zeichen, daß er sich vor der Umgebung
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