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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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einen Augenblick konsterniert. Eine solche Sprache und das begleitende Grinsen hatte er nicht erwartet. Dann fing er sich jedoch und brüllte, daß selbst seine Artgenossen Ohrenschmerzen bekamen. „Dir werden die Augen bald aufgehen. Los, los! Keine Müdigkeit vortäuschen! Ihr hattet genug Zeit, euch auszuruhen."
    Sie trieben die drei Frauen hinüber zum Gleiter, wo sich ein heller Lichtkegel bildete. Eine einzelne Person trat ins Freie und ließ sich auf einem projizierten Sessel aus Formenergie nieder. Die Gestalt ähnelte ein wenig Hagea Scoffy, war aber kleiner, und die Behaarung des Kopfes stellte einen dichten gekräuselten Wald dar. Die rasierte Nase ragte wie ein Mahnmal daraus hervor.
    Sie hatten geahnt, daß er es war: Jubaar Ulpit, der Protektor des Sedeider-Systems, dem fünften im Linguiden-Imperium. Ulpit war im Jahr 1146 hier auf Teffon geboren worden. Reglos saß er da und blickte durch sie hindurch, als sei er geistig abwesend. Die drei Friedensstifterinnen ließen sich jedoch nicht täuschen. Ulpit beobachtete sie genau, und Hagea erwiderte die Art des Blickes, obwohl sie sich daran störte, eine Beobachtung auf eine so ordinäre Basis zu stellen wie das bloße Anschauen. Das war des Umgangs von Friedensstiftern untereinander nicht würdig.
    Ulpit schwieg, als sie heran waren. Irgendwo im Innern des Gleiters trat erneut ein Projektor in Tätigkeit und schuf drei Sessel, ein wenig kleiner als der des Aktivatorträgers. Sie setzten sich und mußten zu dem Protektor aufsehen.
    Hagea, Nonari und Alaresa hatten Ulpit von früher in Erinnerung. Jetzt erschraken sie, ohne es sich anmerken zu lassen. Die freundlichen Augen des Friedensstifters waren zusammengekniffen und starr, in den sichtbaren Bereichen der Augenwinkel hatte sich salziges Sekret festgesetzt und war zu einer Kruste erhärtet. Die Nase besaß rote Flecken, und die Haut schälte sich in Form kleiner Schuppen.
    Alaresa Anceott sah ihn herausfordernd an, doch er reagierte nicht. „Du wirst einen Grund haben, uns zu rufen. Immerhin bist du informiert, daß wir hier auf Anweisung des Triumvirats festgesetzt worden sind. Wir protestieren gegen diese Behandlung", sagte sie.
    Jubaar Ulpit bewegte seinen Körper und drückte Ablehnung aus. „Die Anweisung kam von Aramus Shaenor und Balasar Imkord", erklärte er. „Im übrigen verkennt ihr den Ernst eurer Lage. Ihr habt euch des Hochverrats an unserem Volk schuldig gemacht. Daß ihr noch am Leben seid, ist ein Gnadenbeweis von uns an euch. Noch ist das letzte Wort über euch nicht gesprochen.
    Ihr bekommt eine Chance. Ihr habt das Volk der Linguiden belegen und damit alle eure Rechte verwirkt. Ich, Jubaar Ulpit, Protektor des Sedeider-Systems, erweise euch einen letzten Dienst. Ihr habt den Tod verdient, aber wir lassen euch am Leben, wenn ihr widerruft und unserem Volk die Wahrheit sagt."
    „Was ist diese Wahrheit?" rief Nonari Vojerina erbost aus. „Gibt es bei euch jetzt verschiedene Wahrheiten?"
    „Die Wahrheit besteht darin, daß ihr von den Terranern und den Arkoniden gekauft worden seid.
    Das Material über Aramus Shaenor ist eine Fälschung. Und genau das werdet ihr bekennen!"
    „Du bist wahnsinnig." Hagea Scoffy lachte laut heraus. „Wir sollen etwas zugeben, was nicht stimmt. Die Aufzeichnungen entsprechen den Tatsachen. Genau so hat es sich ereignet. Du bist verblendet, Jubaar Ulpit, wenn du dies nicht einsiehst."
    „Ihr wagt es also wirklich. Ich wollte mich nur vergewissern. Damit macht ihr alles nur noch schlimmer. Ich will euch eine letzte Gnade erweisen und euch eine Bedenkzeit einräumen. Wenn Sedeider zweimal über den Himmel gezogen und untergegangen ist, will ich eure Antwort hören. Und jetzt geht!"
    Er machte eine herrische Bewegung mit dem Arm, aber die drei Friedensstifterinnen reagierten nicht. Sie blieben sitzen und achteten nicht auf den Zorn in den Augen ihres Gegenübers. Schließlich griff Ulpit an seinen Gürtel und gab ein Signal. Die drei Formenergiesessel lösten sich auf, die drei Frauen stürzten auf den Boden.
    Auch jetzt blieben sie sitzen, und Ulpit blieb nichts anderes übrig, als sich in ihrer Gegenwart zu erheben und im Innern des Gleiters zu verschwinden. Als die Überschweren heran waren und die drei wegzerrten, ließen sie es gleichmütig geschehen. Die blauen Flecken, die sie sich bei dem Transport holten, machten ihnen nichts aus.
    Als man sie vor den Baracken zu Boden warf, lagen sie still da, bis sich die Überschweren entfernt hatten und
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