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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil
Autoren: Unbekannt
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er zu früh zu sich gekommen wäre, hätte er uns womöglich noch einmal Schwierigkeiten gemacht. Weißt du übrigens, wer es war? Irgendeiner, den wir kannten?"
    „Ja", sagte Sato Ambush. „Es war Carteel."
     
    *
     
    „Da ist was", sagte Galla Halge Campos. Sie deutete auf die Öffnung in der rückwärtigen Wand, aus der die Roboter hervorgekommen waren und die jetzt allmählich wieder sichtbar wurde, weil der Qualm sich lichtete. „Ich bekomme ein undeutliches Signal."
    „Der Paranakk?" fragte Nikki Frickel mißtrauisch. „Ich weiß es nicht", antwortete Galla. „Gibt der Paranakk Streuemissionen von sich?"
    „Nicht in dem Zustand, in dem ich ihn zuletzt gesehen habe", erklärte Sato Ambush. „In seine Bestandteile zerlegt, entwickelt er keine energetische Aktivität und kann deswegen auch nicht geortet werden.
    Erst wenn er zusammengesetzt ist ..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. „Was für ein Signal empfängst du da?" fragte er, nachdem er eine Pause von nicht mehr als einer Sekunde eingelegt hatte. „Die Emissionen des Paranakks liegen ausschließlich im ultrahochfrequenten Bereich."
    „Nein", antwortete Galla. „Mittelfrequent. Im Kommunikationsteil des Spektrums."
    „Kommt!"
    Er rief das Wort wie einen Befehl. Es war ihm eilig, das hörte man an seiner Stimme. Er war der erste, der per Gravo-Pak durch die Öffnung glitt. Dahinter lag ein weiterer Lagerraum, kleiner als der vordere und ebenso wie dieser fast leer. Lediglich weit im Hintergrund standen etliche quaderförmige Behälter. Daneben war ein torähnlicher Durchlaß zu sehen, durch den der Weg nach oben führte. „Dort hinauf geht’s zum Raumhafen", rief Galla Halge Campos.
    Sato Ambush schoß auf die Behälter zu. Am Boden vor einem der Container lagen Splitter und Fragmente einer zunächst undefinierbaren Substanz, Bruchstücke von der Größe eines Hirsekorns bis zum Ausmaß eines Daumennagels. Der Pararealist unterzog sie einer eingehenden Inspektion. „Was ist das?" wollte Nikki Frickel wissen. „Teile von der Verkleidung eines der Bauelemente des Paranakks", antwortete Sato Ambush. „Man hat ihn durch diesen Raum abtransportiert, und hier muß irgendeine Art Unfall passiert sein."
    „Du meinst, der Paranakk ist zerstört? Unbrauchbar gemacht?"
    „Nein. Ich weiß nicht, was hier geschehen ist, aber die Splitter sind lediglich Bestandteile der Verkleidung. Die Funktionsfähigkeit des Geräts wird dadurch nicht beeinträchtigt."
    Nikki Frickel blickte in Richtung des Durchgangs. „Sie haben ihn nach oben geschafft? Zum Raumhafen hinauf?" überlegte sie. „Sie haben ihn in Sicherheit gebracht", antwortete der Pararealist. Seine Stimme klang traurig. „Wir werden ihn nicht finden. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einen neuen zu bauen."
    Inzwischen hatte Galla Campos sich in der Umgebung der Container umgesehen. Sie meldete sich über Helmfunk. Ihre Worte kamen in einem eigenartigen Tonfall. Sie hörten sich an, als hätte sie Mühe zu sprechen. „Kommt her", sagte sie. „Schaut euch das an. Es möchte einem fast übel werden."
    Sato Ambush und Nikki Frickel glitten zu ihr hin. Galla hatte das Gravo-Pak abgeschaltet und stand in einem schmalen Durchlaß zwischen zwei Behältern. Vor ihr auf dem Boden lag eine dunkle, unförmige Masse.
    Der Anblick war allerdings dazu angetan, einem den Magen zu heben. Sellash war tot. Man hatte ihn übel zugerichtet. Anscheinend war er von mehreren Thermoblast-Schüssen nur gestreift worden. Das Fahrgestell, das den unteren Teil seines Körpers bildete, war bis zur Unkenntlichkeit zusammengeschmolzen.
    Der Körper wies häßliche Brandwunden auf. Der Rüssel war abgetrennt. In den starren Augen stand noch das Entsetzen zu lesen, das der Unither in den letzten Sekunden seines Daseins empfunden haben mußte. „Jetzt ist die Sache klar", sagte Nikki Frickel. „Sellash war erfolgreich. Er brachte den Paranakk an sich und wollte ihn auf diesem Weg zum Raumhafen hinauf transportieren. Da kamen ihm die Schneckenartigen auf die Schliche. Sie schickten Carteel und seine Roboter. Sellash wehrte sich. Deswegen wurde er erschossen."
    „Bleibt noch eine Frage", meinte Galla Campos. „Wenn die Nakken den Paranakk schon in Sicherheit gebracht hatten, warum griff Carteel uns dann dort vorne in der großen Lagerhalle an?"
    „Erstens ist die Denkweise der Gastropoiden für uns schwer verständlich", antwortete Sato Ambush. „Wir haben keine Ahnung, was Carteel motivierte, und selbst wenn wir
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