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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil
Autoren: Unbekannt
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Taktik hat Nikki Frickel ausgearbeitet. Ich nehme an, sie wird sie dir in Kürze erklären."
    Das letzte Wort war kaum gesprochen, da hörte man den dumpfen Knall einer Explosion. Sato Ambush wußte im ersten Augenblick nicht, ob er das Geräusch unmittelbar gehört hatte oder es über den Minikomkanal übertragen worden war. Aber in der nächsten Sekunde beulte sich die Tür, die seine Unterkunft zum Korridor hin abschloß, plötzlich nach innen. Es gab einen zweiten Krach. Die Tür flog in Stücke. Dichter Qualm strömte von draußen herein. Sato Ambush ging unwillkürlich in Deckung. Aber dann sah er Nikki Frickel. Sie stand unter der Türöffnung, die sie offenbar freigeschossen hatte, den schweren Kombilader noch in der Hand. Die Sicht war behindert, so dick war der Rauch, der sich aus dem Gang in die Unterkunft wälzte. „Bist du hier irgendwo, Sato?" rief die Kommandantin der TABATINGA mit durchdringender Stimme.
    Der Pararealist richtete sich auf. Er wedelte mit den Armen, als könnte er damit den Qualm vertreiben. Er war einigermaßen verwirrt. „Hier bin ich", rief er zurück. „Was ist los?"
    „Zeit, daß wir uns auf die Beine machen", sagte Nikki Frickel. „Hier ist nichts mehr zu holen."
    „Woher weißt du das?"
    „Hast du nicht selbst Galla Campos als Begleiterin ausgesucht? Warum, meinst du, bin ich auf deine Wahl sofort eingegangen? Wir wissen alles, was du mit den Nakken verhandelt hast."
    Sato Ambush war perplex. „Ihr habt meinen Minikom angezapft?"
    „Galla hat ihn präpariert", antwortete Nikki Frickel. „Es geschah zu unser aller Vorteil. Ich bin die Verantwortliche bei diesem Unternehmen. Ich gehe keine unnötigen Risiken ein. Galla handelte auf meine Anweisung. Ich hoffe, du nimmst ihr das nicht übel."
    Er dachte ein paar Sekunden lang nach. Dann schüttelte er den Kopf und lächelte. „Welcher Mann könnte Galla etwas übelnehmen?" fragte er.
    Es war ein merkwürdiger Blick, mit dem Nikki Frickel ihn bedachte. „Bist du nicht ein wenig zu alt für solche Äußerungen?" fragte sie. „Der Mensch ist so alt, wie er sich fühlt. Vergessen wir das für den Augenblick. Du weißt, was zwischen mir und den Nakken gesprochen wurde?"
    „Ich weiß es", nickte Nikki. „Du hast nichts erfahren."
    „So gut wie nichts", stimmte er zu. „Ich habe Grund zu glauben, daß die ROBIN bald aus Estartu zurückkehren wird. Ansonsten haben die Nakken nichts verlauten lassen."
    „Deswegen wird’s Zeit, daß wir uns aus diesen unwirtlichen Gefilden entfernen", sagte Nikki Frickel.
    Der Qualm hatte sich inzwischen verzogen. „Ich nehme an, du hast meinen Wächter beseitigt?" fragte der Pararealist. „Deinen, meinen und die andern zwei", bestätigte Nikki. „Es war keine schwierige Sache. Die Nakken denken anders als wir, und ebenso tun’s ihre Roboter. Gegen eine Nachtschwärmerin von Waigeo haben sie keine Chance."
    „Gegen eine was?"
    Nikki winkte ab. „Eine alte Geschichte, die so weit zurückliegt, daß sie kaum noch wahr zu sein scheint.
    Irgendwann erzähle ich sie dir mal. Aber im Augenblick haben wir keine Zeit."
    Sie gingen durch die zertrümmerte Tür. Draußen lagen die Überreste des Roboters, der Sato Ambushs Quartier bisher bewacht hatte. Nikki Frickel hatte nicht gezögert, die volle Leistung ihrer Waffe einzusetzen. Die Roboterfragmente, die am Boden verstreut lagen, waren bis zur Unkenntlichkeit verschmort und zerschmolzen.
    Ein paar Meter weiter standen Galla Halge Campos und Prentice Galway. Sie wirkten ungeduldig. Vielleicht war es auch nur die Ungewißheit der Lage, die sie nervös erscheinen ließ. Es war an der Zeit, fand der Pararealist, ein paar aufklärende Worte zu sprechen. „Nakken denken anders als wir", sagte er. „Das ist mir soeben von der Kommandantin unseres Raumschiffs versichert worden, und ich kann ihren Worten nur zustimmen. Paunaro wird wahrscheinlich nicht versuchen, unsere Flucht zu behindern. Ich glaube eher, daß er froh ist, uns loszuwerden. Unsere einzige Schwierigkeit liegt darin, den Paranakk zu bergen. Paunaro war ziemlich eindeutig in seiner Feststellung, daß er das Gerät für sich behalten wollte."
    „Sellash müßte mittlerweile am Ziel sein", sagte Galla. „Wir sollten uns hier nicht mehr lange aufhalten."
    „Hast du seine Kommunikationsgeräte auch angezapft?" fragte Sato Ambush. „Das ging leider nicht", antwortete die junge Frau, die sehr wohl merkte, daß die Frage des Pararealisten nicht ernst gemeint war. „Nein, ich habe
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