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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil
Autoren: Unbekannt
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versucht, mir auszurechnen, wie lange er brauchen könnte, um den Lagerraum zu erreichen. Wenn er den Paranakk bis jetzt noch nicht zusammengepackt hat, dann können wir die Sache vergessen."
    „Das ist etwas, worauf ich hinweisen möchte", sagte Nikki Frickel so ernst, wie man es sonst von ihr nicht gewöhnt war. „Unser Weg zum Raumhafen führt durch den Lagerraum, in dem die Bestandteile des Paranakks aufbewahrt werden. Wir sind daran interessiert, das Gerät zu bergen, an Bord der TABATINGA zu bringen und nach Terra zu befördern. Aber wir werden deswegen kein zusätzliches Risiko eingehen. Wenn die Einbringung des Paranakks zusätzliche Gefahr für uns bedeutet, werden wir auf die Maschine verzichten. Ist das klar?"
    Ihr Blick war auf Sato Ambush gerichtet. Der kleine Mann mit dem großen Kopf verneigte sich. „Du bist die Kommandantin", sagte er freundlich. „Du bestimmst, was zu geschehen hat, und ich bin mit deinen Weisungen einverstanden."
    Soviel Verständnis schien Nikki zu überraschen. Sie musterte den Pararealisten ein wenig erstaunt. Dann aber sagte sie: „Also machen wir uns auf den Weg. Wir glauben, daß wir von den Nakken nicht allzuviel zu befürchten haben.
    Aber sicher sind wir unserer Sache keineswegs."
     
    *
     
    Galla Halge Campos übernahm die Führung. Die Daten, die sie während der Arbeit im Kommunikationsraum gesammelt hatte, waren im Pikosyn ihres SERUNS gespeichert. Sie kannte die Richtung, in die sie sich zu wenden hatten. Allerdings war nicht klar, welche Verbindungswege zwischen dem Ausgangsort ihres Vorstoßes und dem Ziel existieren. Man würde versuchen müssen, sich irgendwie zurechtzufinden. Sato Ambush war in diesem Zusammenhang nur wenig hilfreich. Er hatte zwar mehrere Monate auf Akkartil zugebracht, aber kaum war man aufgebrochen, da führte der Weg in einen Abschnitt des Bergstützpunkts, der erst vor kurzem angelegt worden und dem Pararealisten daher unbekannt war.
    Es ging durch matt erleuchtete Korridore, über finstere Rampen, hin und wieder durch ein kurzes Stück Antigravschacht. Die Räumlichkeiten wirkten wie ausgestorben. Es war kaum vorstellbar, daß die Nakken von den Vorgängen, die sich hier abspielten, noch nicht Kenntnis genommen hatten. Die Zerstörung der Wachroboter mußte bemerkt worden sein. Daß man nirgendwo auf Widerstand stieß, konnte nur bedeuten, daß die Nakken in ihrer exotischen Mentalität tatsächlich - ganz wie Sato Ambush vermutet hatte - mit dem Abzug der Terraner durchaus einverstanden waren.
    Nikki Frickel nahm über Minikom Verbindung mit der TABATINGA auf. Sie berichtete über die Ereignisse der vergangenen halben Stunde und darüber, daß man versuchen werde, den Paranakk zu bergen. „Es kann sein, daß wir in Schwierigkeiten geraten", schloß sie ihren Bericht, „obwohl wir in dieser Hinsicht recht optimistisch sind. Dagegen, daß wir uns absetzen, scheinen die Schneckenartigen nichts einzuwenden zu haben. Aber der Paranakk ist für sie unzweifelhaft von großer Bedeutung. Wenn wir versuchen, die Maschine an uns zu bringen, könnten sie womöglich ungnädig werden."
    Das Gespräch wurde durch den Pikosyn vermittelt und verschlüsselt. Falls die Nakken mithörten, würden sie kein Wort verstehen. Ein kurzer, halblauter Piepton zeigte an, daß die Sendung an Bord der TABATINGA empfangen und verarbeitet worden war. Nikki Frickel nickte zufrieden. „Keine Antwort von eurer Seite, bitte", sagte sie. „Wir wollen die Nakken nicht unnötig aufmerksam machen.
    Wenn wir in Bedrängnis geraten, brauchen wir eure Hilfe. Kodewort ›Waigeo‹ und ein Peilsignal von unserer Seite. Dann kommt ihr und haut uns heraus. Ich lege Wert darauf, daß das Leben der Nakken, falls es wirklich zu einer solchen Entwicklung kommen sollte, geschont wird. Wir betrachten sie nicht als Feinde.
    Wir verstehen die Art und Weise nicht, wie sie denken.
    Aber wir sind darauf angewiesen, auch in Zukunft mit ihnen auszukommen. Verstanden?"
    Abermals antwortete ihr ein Piepton. Der Minikom desaktivierte sich selbsttätig. Galla Campos hatte inzwischen die Mikroortung ihres SERUNS spielen lassen. Die Richtung, der man während der vergangenen Minuten gefolgt war, erschien der jungen Computertechnikerin die falsche zu sein. Tatsächlich entdeckte der Mikroorter einen Hohlraum jenseits der rechten Wand des Korridors, in dem man sich im Augenblick befand.
    Sensoren suchten nach dem Mechanismus, mit dem sich der Zugang zu diesem Raum öffnen ließ, und waren binnen
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