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Star Trek - Into Darkness

Star Trek - Into Darkness

Titel: Star Trek - Into Darkness
Autoren: Alan Dean
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I
     
    Klasse-M-Planet
    Nibiru

    Es schien, als wäre nicht allein der Supervulkan, sondern jeder Quadratmeter festen Bodens des Planeten Nibiru kurz davor, in tausend Stücke zu zerspringen. Eine gewundene Rauchwolke schlängelte sich aus dem riesigen, bedrohlichen Kegel empor und erstreckte sich bis weit hinaus aufs Meer. Sie behielt ihre unheilvolle Form über dem Ozean bei und tauchte den Großteil seiner Oberfläche in Schatten. Fliegende Kreaturen versuchten den giftigen Gasen zu entkommen, indem sie weiter im Norden und Süden nach reinerer Luft suchten. Während das Innere des Vulkans weiter anschwoll, donnerte ein Erdrutsch nach dem anderen an seinen Hängen hinunter. Sein von Magma verstopfter Hals hustete und rumpelte furchterregend. Weit unter der oberen Kruste des Planeten braute sich etwas zusammen. Etwas, das auf mehr hindeutete als auf eine Reihe von Eruptionen, die dem Stromboli auf der Erde alle Ehre machen würde.
    Der kolossale Tempel aus handgehauenen Steinen stand nicht weit vom Fuße des Berges entfernt. Seine Erbauer hatten ihn so konstruiert, dass er wiederholten Beben und tektonischen Hüpfern widerstehen konnte. Trotzdem erzitterte er nun heftig, fiel aber nicht in sich zusammen. Stumm und unbeweglich hatte er seit vielen Hundert Zyklen an diesem Platz ausgeharrt, an dem die zahlreichen mühsam in den roten Wald geschlagenen Wege zusammenliefen.
    Der Zweibeiner, der aus dem mit Reliefen verzierten Eingang kam, bewegte sich so schnell er konnte. Obwohl der schwelende Vulkan die größere Bedrohung darstellte, ging die dringlichere Gefahr von den Dutzenden Gestalten aus, die aus dem Inneren des Tempels stürzten, um der ersten Gestalt dicht auf den Fersen zu bleiben. Die leuchtend gelben Kutten und Leinentücher der Verfolger bildeten einen scharfen Kontrast zu ihrer Haut, die eine auffallende Ähnlichkeit mit Lehm aufwies, der auf dem Grund eines längst ausgetrockneten Sees Risse und Spalten bildete. Primitive einfache Symbole, die mit schlichter Pflanzenfarbe aufgetragen waren, schmückten ihre ansonsten nackten Körper. Ihr Brüllen und Schreien schwoll zu einer albtraumhaften Kakofonie an, die im krassen Gegensatz zum heftigen Keuchen des Flüchtenden stand.
    Die grauen Stoffbahnen hatten James Tiberius Kirk als Verkleidung gedient, doch nun behinderten sie ihn viel zu sehr beim Atmen. Er bemühte sich, den Vorsprung vor seinen Verfolgern aufrechtzuerhalten. Er zerrte den Stoff fort und rang verzweifelt mehrfach hintereinander nach Atem, um seine Lunge mit der Luft der fremden Welt zu füllen. Gleichzeitig wich er den primitiven Speeren aus, die sein Leben ebenso sicher beendet hätten wie jeder Phaser. Der nibirische Wald um ihn herum schien seine Flucht absichtlich zu erschweren.
    Der Hohepriester der Nibirianer stieß ein empörtes Heulen aus, als er an die Entweihung dachte, die sich gerade in ihrem heiligsten Tempel ereignet hatte. Er schüttelte seine Waffe, um seine Kameraden anzufeuern. Obwohl sie eindeutig humanoid waren, wiesen die rundlichen Gesichtszüge, die rituell verzierte lehmfarbene Haut und die schwarzen, pupillenlosen Augen darauf hin, dass sich die Nibirianer genetisch und evolutionär von den Menschen unterschieden, denen sie ansonsten jedoch sehr ähnlich waren.
    Kirk, die Zielscheibe ihrer Wut, bemühte sich, noch größere Schritte zu machen. Wenn seine Verfolger ihn mit der Schriftrolle erwischten, die er sich im Tempel gegriffen hatte, würden sie keine Gnade walten lassen. Er wäre tot, bevor er erklären könnte, dass seine Absichten vollkommen rechtschaffen waren. Er musste einfach weiterrennen. Wenn alles nach Plan lief, nicht mehr lange.
    Es konnte nicht mehr weit sein, das wusste er. Seine Beine verwandelten sich in Gummi, und seine Lunge drohte jeden Moment zu kollabieren.
    Die Zweige und Ranken des Waldes peitschten ihn. Jede Sekunde, die sie ihn kosteten, kamen die wutschnaubenden Nibirianer näher. Eine Mutter auf Nahrungssuche blickte mit weit aufgerissenen Augen zu ihm auf, als er an ihr vorbeiflitzte. Auf einem roten Ast saß ein Wesen, das einer gelben Anemone ähnelte. Es zog seine Tentakel in den sackartigen Körper zurück, als er dicht an ihm vorübereilte. Der Captain wusste nicht, ob es sich um eine Pflanze, ein Tier oder vielleicht eine Kombination aus beidem handelte. Im Moment war ihm das auch egal. Er rannte einen mit rotem Laub bedeckten Pfad entlang und sprang über einen schmalen Bach auf eine kleine Lichtung. Dort bäumte sich
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