Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kerle haltet wieder mal zusammen.« Sheila blies eine Haarsträhne aus ihrer Stirn und wollte sich in Bewegung setzen, was nicht mehr nötig war, denn Johnny kam sowieso auf seine Eltern zu. Er ging schnell und es lag ein schmales Lächeln auf seinem Gesicht.
    »Da bin ich wieder.«
    »Und ausgelaugt«, sagte Sheila.
    »Ach, ich weiß nicht.«
    »Du bist lange in der Schreckenskammer gewesen. War sie so interessant für dich?«
    Johnny überlegte. Er wollte sich nicht die Blöße geben und die Unwahrheit sagen, aber er konnte das, was er erlebt hatte, nicht als eine Tatsache hinstellen, deshalb blieb er allgemein. »Irgendwas stimmt da nicht, Dad.«
    »In der Kammer?«
    »Ja.«
    »Und was schlägst du vor?«
    Johnny schaute für einen Moment zu Boden. »Ich denke, dass wir da noch mal rein müssen.«
    »Und weiter?«
    »Um die Wahrheit zu erfahren, Dad.«
    Bill überlegte. »Welche Wahrheit?«
    »Ich glaube, dass etwas in dieser Schreckenskammer steckt, was wir übersehen haben. Ich kann es nicht erklären. Es ist möglicherweise die andere Seite.«
    »Sprichst du etwa vom Teufel?«
    »Ich wüsste keinen anderen.«
    »Aber wie kommst du darauf?«
    »Ich habe das Skelett angefasst und sah auch, dass das komische Stundenglas nicht mehr heil war.«
    »Keine Sorge, das war ich.«
    »Okay. Und ist dir denn nichts aufgefallen?«
    »Doch. Erstens ist das Ding verdammt groß, und zweitens geht dieser Winkler davon aus, dass es etwas Besonderes ist und durch den Atem der Hölle geweiht wurde.«
    »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht«, sagte Johnny. »Für mich lebt dieses knöcherne Etwas. Warum sonst diese Wärme in seinen Knochen? Ich glaube, Dad, dass wir uns den Unhold mal genauer anschauen sollten.«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Sheila. »Müsst ihr euch denn noch weiter darum kümmern? Die Polizisten werden die Schreckenskammer mit dem Skelett schon untersuchen.«
    Sie hörten Schritte und wandten die Köpfe.
    Tim Benning trat zu ihnen.
    »Na, haben Sie noch etwas herausgefunden?«, fragte der Inspektor.
    Bill lachte. »Wir haben schon genug Probleme gehabt. Jetzt sind Sie an der Reihe.«
    Benning nickte. »Zwei von meinen Leuten sind gewissermaßen als Vorhut hineingegangen. Ich warte nur auf ihren ersten Bericht.«
    »Okay.«
    Johnny sagte: »Sie sollten Ihren Leuten noch sagen, dass sie verdammt aufpassen müssen.«
    »Ach, wissen Sie mehr?«
    »Nein«, erwiderte Johnny, »aber die Schreckenskammer trägt meiner Meinung nach nicht grundlos diesen Namen.«
    »Keine Sorge, wir passen schon auf. Sie bleiben noch hier?« Seine Frage hörte sich an wie eine Drohung.
    »Aber sicher«, erklärte Bill. »Das tun wir immer, verstehen Sie? Bis zum Letzten.«
    Tim Benning wusste nicht so recht, was er mit dieser Antwort anfangen sollte. Er hatte den Zwischenton sehr wohl gehört und fragte: »Ist da noch etwas, was ich wissen sollte?«
    »Fragen Sie meinen Sohn.«
    »Gut, dann sagen Sie es.«
    »Ich würde vorschlagen, dass Ihre Männer nicht die gesamte Kammer durchsuchen.«
    »Sehr schön, und warum?«
    »Das Skelett beherrscht alles«, sagte Johnny.
    »Ach, ein Knochenmann?«
    »Ja. Und noch mehr. Es könnte sein, dass er von einer mörderischen Kraft erfüllt ist. Auch wenn Sie darüber jetzt lachen wollen, Mr. Benning. Ich kann Sie nur warnen.«
    »Und Sie denken auch so, Mr. Conolly?«
    »Ja«, sagte Bill.
    Tim Benning wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Er hob die Schultern und sprach dann von irgendeinem Hokuspokus.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich sagte Ihnen doch, dass ich mich über Sie erkundigt habe, Mr. Conolly. Und wenn man einen Geisterjäger zum Freund hat, kann das durchaus abfärben. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein.«
    Der Arzt kam zu ihnen. Er hatte die Wunde des Verletzten provisorisch versorgt und wollte sich nun um die Leiche in der Schreckenskammer kümmern.
    Zwei Männer und ein Fotograf hielten sich in dem Gebäude auf, und der Arzt fragte Benning: »Hast du schon was von ihnen gehört, Tim?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    »Weil du hier draußen stehst und abwartest.«
    Tim Benning hatte den Vorwurf genau verstanden, aber er gab keine Antwort mehr, denn die Männer, die in der Nähe zusammenstanden, hörten die grässlichen Schreie, die aus der Schreckenskammer drangen…
    ***
    Keiner der Anwesenden rührte sich. Jeder lauschte noch den schrecklichen Schreien nach, und es gab keinen Zweifel, woher sie gekommen waren.
    Johnny fasste sich als Erster.
    »Das Skelett, Dad!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher