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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer
Autoren: Jason Dark
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als er etwas hörte, das wie ein Zischen klang, dann aber wieder verschwunden war.
    Waren es Tritte, die folgten?
    Anschließend war es völlig ruhig. Und es war eine Ruhe, der der Reporter nicht traute…
    ***
    Der Mann mit dem Messer lief zwei Schritte weit, dann hielt er an und wäre beinahe noch ausgerutscht.
    Er suchte jemanden, das war an seinen Zickzackbewegungen zu erkennen, und Sheila hütete sich, ihm einen Hinweis zu geben. Sie blieb an der Stelle stehen, wo sie sich sicher fühlte und eine gute Übersicht hatte.
    »Otto?« Die Stimme klang nervös. »Verdammt noch mal, wo steckst du denn?«
    Sheila beobachtete, wie der Mann mit dem Messer von einer Seite zur anderen schritt, sich dabei hauptsächlich nach vorn konzentrierte. Es würde nicht mehr lange dauern, dann musste er Sheila entdeckt haben.
    Aber es kam anders, denn eine zweite Stimme meldete sich. Das war Otto Winkler.
    »Spike…«
    »Hier, Chef…«
    »Du musst aufpassen. Das verdammte Weibstück ist in der Nähe. Wenn du dich nicht vorsiehst, kratzt sie dir noch die Augen aus, Sie hat auch mich reingelegt.«
    »Von wem sprichst du denn?«
    »Die Blonde! Die ist gefährlich. Selbst ich bin auf sie reingefallen.«
    »Und wo steckt sie?«
    Sheila Conolly hatte alles gehört. Sie wollte sich nicht länger verstecken.
    Der Kerl mit dem Messer sollte sie sehen, und sie wollte auch wissen, was mit Johnny passiert war.
    »Hier bin ich!«
    Sheila dachte nicht daran, sich ängstlich zu geben. Dieser Messertyp, sein Kumpan, und auch deren gemeinsamer Chef sollten hier keine Zeichen mehr setzen.
    Mit Winkler war sie leicht fertig geworden. Wie es bei Spike aussehen würde, wusste sie nicht. Jedenfalls hatte er seine Überraschung verdaut und stellte sich ihr geduckt und mit leicht ausgebreiteten Armen entgegen.
    »Hier muss ein Nest sein«, flüstert er scharf. »Kommen vielleicht noch ein paar von deiner Sorte?«
    »Leider nicht.«
    »Wie schön, dann bist du allein…«
    »Nein!«, schrie Otto Winkler. »Die ist nicht allein. Da war noch ein junger Bursche bei ihr.«
    »Klar, ich weiß. Der ist in der Kammer.«
    Auch Sheila hatte die Antwort gehört.
    »Was ist mit ihm?«, zischte sie.
    »Er hat gedacht, besonders schlau zu sein. Aber nicht bei mir, Lady.«
    »Was bedeutet das?«
    »Kann sein, dass er schon verblutet ist. Du als seine Mama hast nicht gut genug auf ihn aufgepasst.«
    Es war eine Antwort, die Sheila schockte. Wenn sie daran dachte, dass dieser Spike Johnny überfallen und mit den Messer angegriffen hatte, dann…
    »Nein«, flüsterte sie. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    Spike warf sein Messer lässig von der rechten Hand in die linke und wieder zurück. Er wollte offenbar nicht mehr länger reden, denn aus dem Stand sprang er auf Sheila zu.
    Otto Winkler, der Schausteller, begleitete seinen Angriff mit einem hässlichen Lachen, bevor er schrie: »Stich sie ab, verdammt! Stich sie ab!«
    Der Schuss fiel, als Spike seinen rechten Arm hob. Gesehen hatte er den Schützen nicht, und auch Sheila bekam ihn nicht zu Gesicht. Dafür hörte sie den Klang einer Beretta, und da konnte es nur einen geben, der im richtigen Moment eingegriffen hatte.
    Spike fluchte, dann geriet er ins Stolpern, wollte sich wieder in die Höhe wuchten, aber etwas riss ihm die Beine weg und schleuderte ihn zu Boden, wo er gleich darauf in den Lichtschein von Bills Lampe geriet.
    »Es ist nur dein Bein!«, erklärte den Reporter. Auch er schaute zu, wie Spike beide Hände gegen die Wunde am linken Oberschenkel drückte und zu jammern begann.
    Sheila dachte an Johnny. »Was ist mit unserem Sohn? Hast du ihn gesehen?«
    »Ja.«
    »Wo denn?«
    »In der Schreckenskammer. Er hat sich gut gewehrt und nur ein paar Blessuren davongetragen.«
    »Dann kann ich zu ihm?«
    »Er wird gleich nach draußen kommen. Es gab noch einen zweiten Mann, Sheila. Ich habe ihn leider töten müssen. Da hat Spike mehr Glück gehabt.«
    Sheila spürte, dass ihre Beine leicht nachgaben. Obwohl sie ihre Gegner ausgeschaltet hatten, fühlte sie sich nicht wie auf der Siegerstraße. Um wieder einigermaßen zu sich zu kommen, musste sie sich abstützen.
    Bill besaß als Einziger eine Waffe. Mit ihr hielt er Winkler und seinen Helfer in Schach. Es kam ihm auch ungewöhnlich vor, dass sich bisher niemand hier gezeigt hatte, denn die Kollegen des Schaustellers konnten schließlich nicht alle taub sein. Eigentlich mussten sie den Schuss gehört haben.
    Aber es tauchte niemand auf. Die Menschen schliefen
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