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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer
Autoren: Jason Dark
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und dachten nicht daran, aus ihren Wagen zu kommen.
    Bill wollte sich darüber keine Gedanken mehr machen. Er dachte an seinen Sohn, der die Messerattacke geschickt abgewehrt hatte, seinen Gegner aber nicht mehr hatte verfolgen können. Bill hatte ihm auf die Beine geholfen und ihm die Wunden verbunden. Dazu hatte er sein Hemd zerreißen müssen.
    »Was sollen wir hier noch unternehmen, Bill?«, fragte Sheila.
    »Wir müssen zumindest die Polizei alarmieren. Ich versuche mal, diesen Inspektor Benning zu erwischen. Seine Nachtschicht ist bestimmt noch nicht beendet.«
    »Tu das.«
    Bill konnte unbesorgt telefonieren, weil von dem Schausteller und seinem Helfer keine Gefahr mehr drohte. Winkler, der immer wieder durch sein verschwitztes Gesicht wischte, flüsterte so manche Flüche vor sich hin, und Spike saß jammernd auf dem Boden und hielt sein Bein. Hin und wieder fluchte auch er, aber beide Männer hinderten den Reporter nicht daran, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen.
    Bill wurde einige Male hin und her verbunden, dann hörte er Bennings Stimme.
    »Was wollen Sie denn noch, Mr. Conolly? Einen Bericht für die morgige Presse schreiben?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    »Es gibt Arbeit für Sie, und ich denke, dass Sie mich mal besuchen sollten…«
    ***
    Johnny Conolly lehnte noch immer an der Wand und dachte daran, welch ein Glück er gehabt hatte. Dieser Messertyp war ein Sadist gewesen. Er hatte Johnny nicht nur töten wollen, er hatte vorgehabt, ihn mit seinem Messer in Stücke zu schneiden.
    Aus einer nicht sehr tiefen Wunde am Hals rann Blut. Auch die linke Schulter war in Mitleidenschaft gezogen worden, aber die Wunde war recht klein.
    Johnny war noch einigen Attacken ausgewichen und hatte sich dann glücklich schätzen können, dass sein Vater aufgetaucht war. Spike hatte dies zur Flucht genutzt. Nachdem sein Vater ihm die leichten Wunden mit seinem zerrissenen Hemd verbunden hatte, war er Spike gefolgt, und Johnny hatte auch den Schuss gehört.
    Und jetzt?
    Er traute sich kaum, die Schreckenskammer zu verlassen. Er hatte einen Schalter entdeckt und ihn umgelegt. Der Raum wurde nicht gerade in gleißendes Licht getaucht, aber die Beleuchtung reichte aus, um alles besser erkennen zu können.
    Vor allen Dingen das Skelett!
    Ob es stand oder saß, war für ihn nicht zu erkennen, weil der graue Umhang bis zu den Füßen reichte. Aber der hässliche Schädel war einfach nicht zu übersehen, ebenso wie die beiden Augenhöhlen, die man zwar als leer bezeichnen konnte, aber es in Wirklichkeit nicht waren, wie Johnny feststellte.
    Tief in ihrem Innern sah er Lichter. Oder war es ein Irrtum?
    Johnny wischte über seine Augen, schaute erneut hin und sah das Gleiche.
    Ihn überkam ein ungutes Gefühl. Derartige Reaktionen kannte er von seinem Vater und auch von seinem Patenonkel John Sinclair, dem Geisterjäger.
    Johnny wusste, dass hier etwas nicht stimmte. Und damit meinte er das riesige Skelett, das so künstlich und leblos aussah, es aber nicht sein musste.
    Johnny dachte darüber nach, ob er etwas unternehmen sollte, und entschied sich dafür. Er würde noch in der Schreckenskammer bleiben. Von Winkler und seinen Helfern war nichts zu sehen. Und das riesige Skelett zog ihn immer mehr in seinen Bann. Die Asche eines Menschen befand sich nicht mehr im Stundenglas. Sie lag auf dem Boden.
    Das Glas war zerstört.
    Es konnte nie wieder mit frischer Asche gefüllt werden.
    Wenn Johnny sich etwas vorgenommen hatte, zog er es auch durch, bis er zu einem Ergebnis gelangte. Von dieser Maxime wollte er auch hier in der Schreckenskammer nicht abweichen, obwohl in den letzten Sekunden noch ein anderes Gefühl in ihm hochgestiegen war.
    Er glaubte, nicht mehr allein zu sein. Zwar sah er keinen fremden Menschen in seiner Umgebung, aber das leicht beunruhigende Gefühl blieb bestehen.
    Johnny starrte auf das alles beherrschende Skelett. Er stand neben ihm und hatte sich bisher noch nicht getraut, dieses Monstrum zu berühren.
    Das änderte er.
    Er legte seine rechte Hand auf einen Knochen und zog sie heftig wieder zurück - nicht weil er sich die Haut verbrannt hätte. Etwas völlig Harmloses hatte ihn zu dieser Reaktion veranlasst.
    Waren die Knochen warm? Oder bildete er sich das nur ein?
    Johnny tastete weiter. Tatsächlich, die Wärme blieb auch jetzt. Als würde das Skelett leben.
    Johnny ließ die Hand auf einem Knochen liegen und bewegte sie nach einer Weile von unten nach oben. Und wieder spürte er die Wärme. Es war also
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